Hagen. . Schwere Gewitter mit massiven Niederschlägen vor allem über den Hagener Stadtteilen Emst, Delstern und Holthausen haben in der Nacht zum Sonntag zahlreiche Feuerwehrkräfte in Atem gehalten. Einige Straßen mussten für Stunden gesperrt werden. Etwa 150 Retter der Feuerwehr waren im Einsatz.

Berufsfeuerwehr und Kräfte der Freiwilligen Wehren mussten sich zwischen 21.30 und 4.30 Uhr an 13 großen Einsatzpunkten um überflutete Keller, überspülte Straßen sowie unterspülte Gleisanlagen kümmern. Etwa 150 Retter waren im Laufe der Nacht im Einsatz.

Teile von Holthausen unter Wasser

Dabei war die Feuerwehr aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Tage bereits bestens präpariert. Doch beim Herannahen der Gewitterzellen auf dem Regenradar ahnte noch niemand, dass die Wassermassen erneut so heftig ausfallen würden. Vor allem der Milchenbach, der auf den Höhen des Volmetals entspring, trat aus seinem Bett und setzte weite Teile von Holthausen unter Wasser.

Die Niederschläge strömten durch Vorgärten und ergossen sich in mehrere Keller. Die Feuerwehr verbaute in der Nacht etwa 400 Sandsäcke, verlegte mobile Hochwassersperren und pumpte diverse Kellerräume leer. Auch der Bachlauf musste immer wieder von Treibgut freigelegt werden, damit das Wasser zügig ablaufen konnte. Die Hünenpforte blieb zeitweise gesperrt.

Ähnlich die Situation an der Staplackstraße: Hier sickerte das Wasser aus dem bereits von den Vortagen völlig durchnässten Hang und strömte in Richtung Delstern. Zudem lief ein Regenrückhaltebecken über. Auch hier wurden mehrere Gärten und Keller geflutet, die Feuerwehr versuchte, durch Hochwassersperren schlimmere Schäden zu verhindern. Die Unterführung Hummelbachstraße stand teilweise mehr als einen Meter unter Wasser und musste gesperrt werden.

Züge fahren langsamer / Auto dreht sich auf A45

Auch die Bahnlinie in Richtung Rummenohl drohte am Gleisübergang unterspült zu werden. Ein Notfallmanager der Bahn entschied, dass die Züge die Stelle nur noch mit reduzierter Geschwindigkeit passieren durften. Zudem verlor ein Autofahrer auf der A45 aufgrund des Aquaplanings die Kontrolle über seinen Wagen. Der Pkw drehte sich und landete schließlich im Graben.