Hagen. . Einstimmig haben sich SPD-Kreisvorstand und Unterbezirksausschuss am Montagabend für eine eigenständige, von Dritten unabhängige Hagener Trinkwasserversorgung und somit für den Erhalt des Wasserwerks Hengstey ausgesprochen.

Einstimmig haben sich SPD-Kreisvorstand und Unterbezirksausschuss am Montagabend für eine eigenständige, von Dritten unabhängige Hagener Trinkwasserversorgung und somit für den Erhalt des Wasserwerks Hengstey ausgesprochen. Mit dieser Positionierung unterstützt die Partei die SPD-Ratsfraktion, auf deren Initiative im September die von Enervie bis dahin heimlich eingefädelte Schließung des Wasserwerks Hengstey bis auf Weiteres gestoppt wurde.

„In unserem Wahlprogramm bekennen wir uns ausdrücklich zu einer starken öffentlichen Daseinsvorsorge für unsere Stadt“, erinnert Parteivorsitzender Timo Schisanowski. Nach Ansicht der SPD muss die Hagener Kommunalpolitik bei der konkreten Entscheidung zum Erhalt oder zur Schließung des Wasserwerks Hengstey die allgemein dahinterstehende entscheidende Grundsatzfrage beantworten: Soll die Hagener Trinkwasserversorgung auch zukünftig eigenständig, von Dritten unabhängig bleiben?

Keine ausreichenden Argumente vorgetragen

„Denn um den Gesamtwasserbedarf für die Stadt Hagen eigenständig leisten zu können, bedarf es unbestritten ganz unverzichtbar des Wasserwerks Hengstey“, erläutert Claus Rudel, stellvertretender SPD-Vorsitzender. „Für die SPD ist das Werk Hengstey bei der Hagener Trinkwassererzeugung und -versorgung zentraler Bestandteil einer über 125-jährigen Erfolgsgeschichte“, stellt Timo Schisanowski für seine Partei heraus. „Die gesamte Stadt Hagen einschließlich der Enervie-Gruppe hat immer zuverlässig davon profitiert.“ Bislang sieht die Hagener SPD in der Diskussion keine ausreichenden Argumente vorgetragen, warum man diese Erfolgsgeschichte aufgeben sollte. Der bloße Hinweis auf notwendige Investitionen in das Wasserwerk Hengstey und deren mögliche Einsparung greife an dieser Stelle deutlich zu kurz.

Spitzengespräch

Um die Zukunft der Wasserversorgung geht es an diesem Freitag, 24. Oktober, bei einen Spitzengespräch zwischen Enervie und Wirtschaftsbetrieb Hagen. Der WBH kümmert sich bereits um das Abwasser.

„Die Entscheidung über weitere Investitionen in das Wasserwerk Hengstey stellt für die Hagener SPD eine strategische und damit auf Langfristigkeit angelegte Grundsatzentscheidung über die gesamte Hagener Trinkwasserversorgung dar“, macht Timo Schisanowski für seine Partei die Tragweite der Entscheidung deutlich. In diesem Zusammenhang erinnert die SPD daran, dass man sich seitens Enervie noch vor nicht allzu langer Zeit ganz bewusst dafür entschieden habe, das Wasserwerk Hengstey zu erhalten und dort in den Jahren 2004 bis 2009 insgesamt 16 Millionen Euro investiert hat.

Zeitdruck für die Ratsentscheidung

Mit Blick auf die bis Dezember endgültig zu fällende Entscheidung über das Wasserwerk Hengstey fordert die Hagener SPD aus Sorge um unnötigen Zeitdruck schnellstmöglich die konsequente Umsetzung des vom Rat einstimmig gefassten Beschlusses ein: Darin wurde – neben der Beantwortung offener Fragestellungen – der Oberbürgermeister zum einen beauftragt, eine Abstimmung mit dem Regierungspräsidenten herbeizuführen, die „eine geordnete Beteiligung des Rates an der Entscheidungsfindung sicherstellt“. Zum anderen wurden der OB aufgefordert, die Verantwortlichen der Enervie und die Geschäftsführer der in Frage kommenden städtischen Beteiligungen gemeinsam alternative Szenarien für eine langfristige Wasserversorgung der Hagener Bevölkerung unter Einschluss einer eigenen ausreichenden Wassererzeugung erarbeiten zu lassen.
Noch gebe es aber keine positive Rückmeldung, dass der Ratsbeschluss in diesen zentralen Punkten umgesetzt worden ist, bemängelt die Hagener SPD. „Die geordnete Beteiligung des Stadtrates im weiteren Verfahren sowie die Erarbeitung von Alternativ-Szenarien sind wichtige Punkte. Nur so kann sichergestellt werden, dass die endgültige Entscheidung verantwortungsgerecht vorbereitet wird“, macht Claus Rudel deutlich.