Hagen. 550 Schüler nahmen am Projekt „Komm auf Tour“ teil. Das Berufswahl-Projekt ist eines der anerkannten Programme zur Berufsorientierung und Lebensplanung. Es setzt auf die Stärken der Jugendlichen.
Vor sieben Jahren feierte das deutschlandweite von der Arbeitsagentur und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geförderte Projekt „Komm auf Tour“ in den Elbershallen Premiere. Mittlerweile ist es eines der anerkannten Programme zur Berufsorientierung und Lebensplanung, liegt ihm doch ein ebenso simples wie leider zu selten angewendetes Prinzip zugrunde: „Wir loben die Kinder und zeigen ihnen, welche Stärken sie besitzen, was sie gut können. Das ist unglaublich wichtig für sie“, erläuterte Ulrike Schmidt von der BZgA.
In den Elbershallen wurde der Erlebnisparcours in der vergangenen Woche bereits zum fünften Mal aufgebaut. 550 Haupt-, Real- und Gesamtschüler waren am Start – so viele wie noch nie. An vier Stationen mussten die Jugendlichen verschiedene Aufgaben bewältigen und Alltagssituationen lösen. Wer macht in der sturmfreien Bude die Betten? Wer will die Pizzabestellung übernehmen, verrückte Blumenkreationen zusammenstellen, Ordnung ins Chaos bringen oder einen coolen Tanz hinlegen? Und wer möchte in der TV-Beratung Tipps zu Liebesfragen in allen Lebenslagen geben?
Aufkleber zeigen die Stärken
Je nach Wahl von Aufgabe und Lösungsweg vergaben die die Schüler begleitenden Moderatorinnen Aufkleber. Hatte ein Jugendlicher am Ende des Parcours zum Beispiel mehrmals den grünen Daumen auf der Jacke kleben, galt das als Hinweis für eine Neigung zu einem naturnahen Beruf. Andere Aufkleber attestierten eine mögliche Affinität zu Ordnungsliebe, Kreativität oder handwerklichem Geschick.
Es sei unglaublich wichtig Kinder zu loben, zeigte sich der Beigeordnete Dr. Christian Schmidt beeindruckt vom pädagogischen Ansatz des Projektes: „Ich glaube, damit erreicht man viel mehr als mit einer Frontalansprache in der Schule.“
Besser aufgestellt als Andere
Auch Erik O. Schulz von der Agentur Mark lobte die zentrale Botschaft, mit der die Schüler durch den Parcours geführt wurden: „Meine Stärken, meine Zukunft.“ Mit Blick auf die inzwischen inflationäre Zahl von Berufsvorbereitungsprogrammen fügte er an, es gebe keinen Königsweg bzw. die eine wunderbare Beratungsstelle, um Jugendliche fit für das Leben nach der Schule zu machen: „Aber wichtig ist es, den Blick möglichst frühzeitig auf die Arbeitswelt zu werfen.“ Und in dieser Beziehung sei Hagen besser aufgestellt als manch andere Region.