Hagen. Sänger zu sein, das bedeutet viel mehr, als Vorstellungen im Theater zu geben. Kammersänger Prof. Reinhard Leisenheimer ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie stark sich die Künstler des Hagener Theaters traditionell für das Gemeinwohl engagieren. Mit seinen Meisterschülern gibt er am 24. April ein Benefizkonzert zugunsten des Fördervereins der Onkologie des Marienhospitals im Sparkassen-Karree.

Es ist bereits das 11. Wohltätigkeitskonzert, das der beliebte Tenor in diesem Jahr gestaltet: Leisenheimer und seine Schüler singen in Altersheimen, zugunsten der Telefonseelsorge und für die Tafel, sie gestalten Gottesdienste mit und engagieren sich, etwa für die Liebfrauenkirche in Vorhalle, die sich vom Erlös der Benefizaktionen ein neues Klavier kaufen konnte. „Der Sänger-Beruf hat es am leichtesten, Gutes zu tun, weil der Sänger das mit seiner Stimme kann“, so der 74-Jährige. „Es ist der Auftrag der Künstler, in die Stadt zu gehen und Gutes zu tun.“

Generationen von Sängern ausgebildet

Reinhard Leisenheimer hat als langjähriger Professor an der Kölner Musikhochschule und Solist am Theater Hagen Generationen von Sängern ausgebildet. Neben der Liebe zum Beruf hat er ihnen ebenfalls vermittelt, wie wichtig soziales Engagement ist. Aufgewachsen in einem Handwerksbetrieb, haben bereits die Eltern den Einsatz für die Schwächeren vorgelebt. Seit seinem 25. Lebensjahr leistet der Tenor soziale Dienste in Alten- und Behinderteneinrichtungen sowie Krankenhäusern.

Das Benefizkonzert am 24. April bringt allerdings eine Premiere mit sich. Erstmals gestaltet Prof. Leisenheimer einen Abend gemeinsam mit seinem Sohn Boris, der als Tenor im Ensemble des Hagener Theaters wirkte und jetzt an der Wuppertaler Oper engagiert ist.

Buntes Operetten-Karussell

Auf dem Programm steht ein bunter Reigen von Operettenmelodien von Strauß bis Künneke. Sieben ehemalige Studenten sind mit von der Partie. Am Klavier spielen Leisenheimers erprobte Liedbegleiter Prof. Hans Suter und Norbert Neukamp. Sie treten allesamt ohne Gage für den guten Zweck auf.

Prof. Leisenheimer ist überzeugt, dass selbst pensionierte Profisänger noch viel für das Gemeinwohl bewirken können. „Jeder von meinen Kollegen sollte sich überlegen, ob er auch im Alter nicht noch für einen guten Zweck singen will, zum Beispiel im Altersheim. Menschlichkeit zahlt sich aus.“