Hagen-Mitte. . Die Kleiderkammer der evangelischen Stadtkirchengemeinde ist erneut umgezogen. Am Dienstagmorgen wurde die neue Ausgabestelle in der Arndtstraße 57 eröffnet.
Die Kleiderkammer der evangelischen Stadtkirchengemeinde ist erneut umgezogen. Am Dienstagmorgen wurde die neue Ausgabestelle in der Arndtstraße 57 eröffnet. Unweit des Landgerichtes gelegen, befindet sich die Örtlichkeit zwar relativ weit weg von der Innenstadt, doch Pfarrerin Juliane im Schlaa ist zufrieden: „Die Räumlichkeiten sind ebenerdig und gut erreichbar. Das wertet die Arbeit der dort tätigen Mitarbeiterinnen auf.“
„Hier möchten wir bleiben“
Ihr langjähriges Domizil im Gemeindehaus an der Hochstraße musste die Kleiderkammer im Juli 2011 verlassen, weil das Gebäude einem Seniorenzentrum weichen musste. Zunächst fand die Einrichtung in der Arche der Pfingstgemeinde am Emilienplatz eine neue Unterkunft, ehe dort wegen Eigenbedarfs gekündigt wurde. Mit dem neuen Domizil an der Arndtstraße verbindet Silvia Picken, Leiterin des Kleiderkammer-Teams, den Wunsch nach einer langfristigen Perspektive: „Hier möchten wir bleiben.“
Es sind vor allem Frauen, die sich in der Kleiderkammer einbringen. „Wir wollen armen Menschen helfen, deshalb setzen wir uns so ein“, begründet Kornelia Stauch ihr Engagement. Und so, wie Frauen die Kleiderkammer organisieren, sind es in erster Linie Frauen, die die Regale, Garderoben und Kisten nach gebrauchter, günstiger Kleidung durchforsten.
„Auf diese Einrichtung angewiesen“
Für eine Jacke verlangt das Team von der Kleiderkammer bis zu 3,50 Euro, für kleinere Teile noch weniger. „Ich bin arbeitslos und habe zwei Kinder, wir sind auf diese Einrichtung angewiesen“, sagt eine Mutter (38), die ungenannt bleiben möchte. Neben Kleidung, Handtüchern, Tischdecken und Bettwäsche sind manchmal andere Gegenstände des täglichen Bedarfs erhältlich, etwa ein Fön (1 Euro) oder eine vollautomatische Küchenmaschine (8 Euro).
Die Kleiderkammer sei ein Schritt „zu mehr diakonischem Engagement“, so Pfarrerin im Schlaa, neben Frank Lehmann derzeit einzige Seelsorgerin in der Gemeinde. Denn Anke Thimm, die erst im Sommer als neue Pfarrerin der Stadtkirche vorgestellt worden war, hat ihr Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt und sich beurlauben lassen. Der Verzicht sei rein privater Natur ist und habe nichts mit der Gemeinde zu tun, betonte sie zum Abschied.
Das Presbyterium bemüht sich derzeit um eine schnelle Wiederbesetzung der verwaisten dritten Pfarrstelle.