Hagen-Mitte.

Die Hagener Bürger sind überaus wohltätig, sagt Helene Wiecha. Die Frau muss es wissen, denn über 31 Jahre organisiert sie bereits die Kleiderkammer des CVJM. Bei dessen Ausgabe füllten sich wieder unzählige Tische mit gespendeter Bekleidung.

Die Not ist groß und der Geldbeutel einfach zu klein, um den Kleiderschrank ausreichend zu füllen. Deshalb verwundert es nicht, dass die Räume im CVJM-Heim, das wieder seine Türen für die Kleiderkammer öffnete, richtig voll sind mit bedürftigen Besuchern.Dass diese vor ebenso vielen Kleidungsstücken stehen ist der Verdienst vieler wohltätiger Hagener, aber ganz besonders auch der von Organisatorin Helene Wiecha.

Die rechnet lieber noch einmal genau nach, wie viel Jahre es nun tatsächlich sind, in denen sie sich dem Wohl bedürftiger Menschen verschrieben hat, und die Kleiderkammer des CVJM organisiert. „Angefangen habe ich 1979, das sind ja jetzt mehr als 31 Jahre“, ist die Seniorin selbst erstaunt.

Tisch an Tisch in drei Räumen

Die Ausgabe ist alleine nicht zu schaffen. Deshalb helfen Frauen wie Ellen Tropitz (links) Organisatorin Helene Wiecha.
Die Ausgabe ist alleine nicht zu schaffen. Deshalb helfen Frauen wie Ellen Tropitz (links) Organisatorin Helene Wiecha. © WP Michael Kleinrensing

1979, da sei noch alles im ganz kleinen Rahmen gewesen, mit Kleidung in einem Raum. Doch wie die Not mittelloser Menschen wuchs auch die Spendenbereitschaft der Hagener – so sehr, dass nun bei der Ausgabe in drei Räumen Tisch an Tisch steht, prall gefüllt mit Jacken, Hosen, Pullovern, Mänteln und vielem mehr.

„Es sind sehr viele Sachen, die wir immer das ganze Jahr über bekommen“, freut sich Helene Wiecha. Dabei sei es nur ein Teil an Kleidung, genauer gesagt die Wintersachen, der nun für die Ausgabe auf den Tischen liege. Die Sommerbekleidung sei bereits im Lauf des vergangenen Jahres nach Weißrussland geschickt worden, um auch dort Bedürftigen zu helfen.

Große Unterstützung

Die Organisation der CVJM-Kleiderkammer, das wird aus den Erzählungen der Seniorin klar, ist ganz schön harte Arbeit. Auf sechs bis sieben Stunden wöchentlich schätzt sie ihren Arbeitsaufwand. Immerhin müssen die Unmengen an Kleidungsstücken nicht nur entgegengenommen, sondern auch sorgfältig sortiert werden. Kommt es dann zur Ausgabe, ist natürlich Hilfe gefragt. Sieben ebenfalls ehrenamtliche Mitarbeiterinnen unterstützten Helene Wiecha diesmal. Die wurden auch dringend gebraucht, denn allein am Vormittag stöberten bereits rund 160 Bedürftige in den Kleidungsbergen. „Immer häufiger sind sogar qualitativ sehr hochwertige Sachen dabei“, betont Helferin Ellen Tropitz, die sich auch schon zehn Jahre an der Ausgabe beteiligt.

Es mache einfach Spaß, mit dabei zu sein, da sind sich alle Helferinnen einig. Helene Wiecha präzisiert: „Wenn man sieht, dass so viele Menschen kommen und man ihnen helfen kann, das ist wirklich ein besonderes Glück.“