Hagen-Vorhalle. Wer heute Abend das Essen von Lisa (19) serviert bekommt, hat bestimmt auch eine Portion Optimismus mit dem auf dem Teller. Gulasch mit Kartoffeln steht seit einigen Jahren traditionell auf dem Speiseplan der Weihnachtsfeier in der Karl-Adam-Halle in Vorhalle.

Wer heute Abend das Essen von Lisa (19) serviert bekommt, hat bestimmt auch eine Portion Optimismus mit dem auf dem Teller. Gulasch mit Kartoffeln steht seit einigen Jahren traditionell auf dem Speiseplan der Weihnachtsfeier in der Karl-Adam-Halle in Vorhalle. Menschen, die bedürftig sind oder einsam oder denen zu Hause die Decke auf den Kopf zu fallen droht, holen sich hier nicht nur was zum satt werden, sondern auch ein wenig weihnachtliche Wärme ab.

Damit das gelingt, sind rund hundert ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Auftrag des Hagener CVJM, des christlichen Vereins junger Menschen, im Einsatz. Die 19-jährige Lisa ist eine von ihnen, zum ersten Mal – und sie bringt ihre Familie zum Helfen mit: ihre Mutter und ihren Bruder Nick (16). „Sonst sitzt man Weihnachten eh nur vorm Fernseher“, sagt Lisa. „Die paar Stunden tun uns nicht weh, und andere freuen sich vielleicht.“

Alle oder keiner

Es war eine spontane Entscheidung der Familie und es gab nur eine Bedingung: alle oder keiner. „So machen wir als Familie was Sinnvolles zusammen“, ergänzt die junge Frau, die Zuversicht und Optimismus versprüht. Viele Gedanken haben sie sich im Vorfeld nicht gemacht. Es kommt, wie es kommt. „Schief gehen kann’s nicht“, lacht Lisa. Dazu sind zu viele Profis vom CVJM vor Ort. Für ihr Sozialpädagogik-Studium hat Lisa im Herbst ein dreimonatiges Praktikum beim CVJM gemacht, in der Kinder- und Jugendarbeit. Sie blieb hängen.

„Die Ehrenamtlichen aus dem Bereich sind alle in meinem Alter und inzwischen meine Freunde.“ Viel Aufhebens macht die Helferfamilie nicht um ihren Dienst – und um das aktuelle Fest auch nicht. Zu viel Rummel, zu viel Getue, sie haben nicht mal einen Baum. „Weihnachten ist für uns nicht mehr das, was es mal war, als wir noch klein waren“, analysiert Nick, Lisas Bruder. Der 16-Jährige verschenkt seine Zeit heute Abend gern an andere.