Hagen. . Stadthallen-Chef Jörn Raith will den Veranstaltungszweig weiter pflegen, parallel dazu aber den Tagungs- und Kongressbereich stärker bewerben.

Seine Anfangszeit in Hagen hatte er sich unbekümmerter vorgestellt: Jörn Raith, seit 15. Februar 2012 Geschäftsführer der Stadt­halle, musste in seinen ersten Monaten im Glaspalast gleich zwei Tiefschläge einstecken: Im Juni verunglückten auf dem Stadthallen-Grundstück zwei Schüler schwer, und Keime im Leitungssystem der Halle legten für etliche Wochen den Küchenbetrieb lahm.

„Den beiden jungen Leuten geht es zum Glück wieder gut“, sagt Jörn Raith erleichtert. Zur Erinnerung: Zwei Schüler eines Wittener Gymnasiums waren in der Nacht ihrer Abifeier von einem Geländer der Stadthalle gestürzt – das Mädchen verletzte sich dabei schwer, der Junge schwebte in Lebensgefahr. „Obwohl uns keine Schuld traf, war das ein einschneidendes, tragisches Ereignis. Aber zum Glück ja doch mit gutem Ausgang“, so Raith.

Kongressbereich soll stärker ausgebaut werden

Und auch in puncto verunreinigter Leitungen scheint es positiv zu laufen: „Seit Ende November sind Großküche und Restaurant keimfrei“, versichert der Hallen-Chef. Das restliche Leitungssystem müsse nun sukzessive ausgetauscht werden, „wir arbeiten ja praktisch am offenen Herzen, da unser Betrieb weiterläuft“. Jetzt, im neuen Jahr, wolle er sich aber mit voller Energie auf die aktive Vermarktung der Halle konzentrieren. Im Klartext: Show-Veranstaltungen sollen im Wasserlosen Tal natürlich auch künftig stattfinden, doch der Kongressbereich soll stark ausgebaut werden. Über die Vermarktungsschiene „Eventpark Hagen“ sollen Veranstalter direkt informiert und zum Buchen der Räumlichkeiten animiert werden.

Das Philharmonische Orchester Hagen probt weiter im Sinfonium. Foto: Schroth
Das Philharmonische Orchester Hagen probt weiter im Sinfonium. Foto: Schroth © WP

Das Restaurant im Felsengarten bleibt auch künftig eine reine Bedarfsgastronomie, heißt, hat nur vor und während einer Veranstaltung geöffnet. Und auch rund ums Sinfonium (dem ehemaligen Bowling-Center) bleibt alles beim Alten. „Das Philharmonische Orchester probt dort 100 mal pro Jahr, außerdem halten zum Beispiel Steuerberaterkreise im Sinfonium Tagungen mit bis zu 100 Teilnehmern ab.“

Letzte Eigenveranstaltung am 10. Mai mit Dieter Nuhr

Und im originären Veranstaltungsbereich? „Da gibt’s drei Typen“, erläutert Raith. „Typ eins sind Eigenveranstaltungen, die wir künftig gegen null laufen lassen werden. Das kostet uns viel Arbeitszeit und eigene Werbung.“ Dieter Nuhr, der am 10. Mai mit einem Zusatztermin in Hagen gastiert, wird als letzte Eigenveranstaltung laufen. Als Typ zwei bezeichnet der Hallen-Chef die Partyschiene mit acht Groß-Events, darunter vier Ü-30-Partys.

Und von Agenturen und Kulturanbietern organisierte (Musik-)Veranstaltungen zählen zu Typ drei. „Mein Ziel ist es, das Haus bunter und breiter aufzustellen und die ­Finanzen nicht aus den Augen zu verlieren“, resümiert Jörn Raith.