Hagen. . In Hotels wird einiges geklaut und liegen gelassen. Als die Service-Damen das Hotelzimmer säubern wollten, fanden sie dort ein Hochzeitskleid, ein anderes Mal erotische Fotos. Unangefochtener Spitzenreiter unter den Gegenständen, die in Hagener Hotelzimmern vergessen werden, ist jedoch das Ladegerät für Handys.
Da staunte das Reinigungspersonal nicht schlecht: Als die Damen das Hotelzimmer säubern wollten, fanden sie dort ein Hochzeitskleid, ein anderes Mal erotische Fotos. Unangefochtener Spitzenreiter unter den Gegenständen, die in Hagener Hotelzimmern vergessen werden, ist jedoch das Ladegerät für Handys: Von den Mobiltelefon-Kabeln bleiben Woche für Woche gleich mehrere liegen. Bei den Dingen, die der Gast „versehentlich“ einsteckt, führt die Körperpflege die Rangliste an: Duschgel wird am häufigsten stiebitzt.
Karton voller Ladegeräte
„Mit vergessenen Ladegeräten können wir einen ganzen Karton füllen“, sagt Andrea Berger, Direktorin des Mercure-Hotels. Denn die Kabel werden in der Herberge im Wasserlosen Tal eine längere Zeit aufbewahrt, obwohl nur dann und wann ein Gast sich meldet, um das Gerät zurückzubekommen. Allerdings hat die Kabel-Sammlung auch seine Vorteile, fährt Andrea Berger fort: „Wenn ein anderer Gast mal keins dabei hat, kann er sich bei uns eins ausleihen.“
Im Gegensatz zu halbleeren Shampoo-Flaschen, die umgehend in den Müll wandern, werden Kleidungs- und Schmuckstücke oder Uhren ebenfalls aufbewahrt. Wer das vergessene Gut gern wiederbekommen möchte, meldet sich wenig später meist von selbst. Etwas anders sieht das bei Vibratoren aus, von denen ebenfalls schon mal welche im Bett gefunden wurden. „Deren Besitzer rufen nachher eher nicht an“, erklärt Andrea Berger schmunzelnd.
"Der Klassiker" - Kulturbeutel
Aufbewahrt werden verbummelte Utensilien auch im Hotel Auf’m Kamp in der Selbecke. Ladegeräte gehören ebenso dazu wie Schmuckstücke, iPhones, Kleidung und – laut Geschäftsführer Andreas Pelka „der Klassiker“ – Kulturbeutel. Das außergewöhnlichste Stück war jedoch besagtes Hochzeitskleid, das ein frisch vermähltes Paar in der Hochzeitssuite vergaß.
Da die Glücklichen am nächsten Morgen in die Flitterwochen aufbrachen, waren sie drei Wochen lang nicht zu erreichen. Glücklicherweise gehören Hochzeitskleider bei den meisten Menschen nicht unbedingt zu den Dingen des täglichen Gebrauchs. Liz Taylor mal ausgenommen.
Der Koffer ist voll
Während manche Menschen etwas vergessen, ist bei anderen der Koffer beim Verlassen des Hotels voller als bei der Ankunft. „Es gibt sogar Gäste, die klauen das Klopapier“, weiß Andrea Berger. Für Langfinger seien die Flüssigseifen-Spender aber das begehrteste Objekt. Aus denen würde das Gel gern mal in die privaten Behältnisse umgefüllt, sodass der große Spender bereits nach einem Tag wieder leer sei. Mancher Gast beschränkt sich aber keineswegs auf ein bisschen Seife.
Allein in den vergangenen vier Wochen verschwanden fünf Duftspender aus der Toilette im Eingangsbereich des Mercure-Hotels. Nahe der Rezeption stand auch mal ein nicht gesicherter Computer für den allgemeinen Internet-Gebrauch. Stand – sein Nachfolger ist nun angekettet. Auch die Spendenbox für caritative Zwecke bekam irgendwann Beine; „und wir haben sogar mal einen Gast erwischt, der wollte den Tisch aus seinem Zimmer mitnehmen.“ Da kann man wohl von Glück reden, dass die Flachbild-Fernseher an der Wand festgeschraubt sind.
„Am häufigsten verschwinden Handtücher“
Auf’m Kamp ist der Klassiker auch heute noch gefragt: „Am häufigsten verschwinden Handtücher“, sagt Andreas Pelka. Ab und zu mache sich auch eine Fernbedienung oder ein hübscher Tonkrug, den der Gast aus dem Restaurant mit aufs Zimmer nahm, selbstständig. Einen Fernseher traf es laut Pelka hingegen noch nicht: „Allerdings war einmal ein ganzer Karton mit Weihnachtsdekoration weg.“