Hagen.
Jörn Raith schnuppert schon mal rein. Bis zum Dienstbeginn am 15. Februar wird der neue Chef der Stadthalle einmal die Woche vor Ort sein, um Hagen und die Halle kennen zu lernen. Danach wird er noch einige Male nach Oberhausen pendeln. Knapp 13 Jahre hat der heute 53-Jährige die Geschäfte des Kongresszentrums Luise-Albertz-Halle geführt, hat aus einer Spielstätte einen Veranstaltungsdienstleister gemacht. Da will er in Hagen auch hin.
„Für Oberhausen habe ich Konzepte entwickelt in der Vergangenheit. Das läuft jetzt“, sucht er offensichtlich neue Herausforderungen an der Volme. Mit dem Wechsel vergrößert sich Raith: Während Oberhausen 1 300 Plätze bietet, verfügt die grüne Halle im Felsenmeer über knapp 1 800 Sitze. Allerdings hat Oberhausen mehr Räume für Tagungen und kleinräumigere Veranstaltungen. „Den Markt will ich in Hagen erschließen“, blickt Raith in die Zukunft. Am Bühnenprogramm – das ohnehin für dieses Kalenderjahr steht – will er nicht rütteln. „Das ist stimmig, daran möchte ich festhalten und es festigen.“
Ran will der überzeugte Ruhrgebietsmensch an die Veranstaltungen, die „nicht im Kalender auftauchen, aber Geld bringen“. Das kann nicht schaden, immerhin übernimmt Raith eine Stadthalle mit Schulden. Doch das scheint ihn wenig zu stören. „Man findet nirgendwo eine verlustfreie Veranstaltungsstätte. Immerhin habe ich die Verluste in Oberhausen reduziert“, so Raith. „Ich will weg vom Raumvermieter und hin zum professionellen Veranstaltungsdienstleister mit Angeboten aus einer Hand: Gastro, Deko, Technik.“ Service aus einer Hand, der nicht notwendigerweise in der Stadthalle serviert werden muss. Raith möchte Orte suchen – museale, industrielle. . . Er wird sich in Hagen umschauen. „In Oberhausen stemmen wir 28 % der Veranstaltungen außer Haus für die Kunden.“
Für den Bereich sieht Raith einen Markt im Ruhrgebiet. „Das Quellgebiet von zehn Millionen Menschen, die innerhalb einer Stunde hier sein können, muss man erschließen.“
All das will Jörn Raith mit dem Team erschließen, das in der Stadthalle arbeitet. „Die Gastronomie gefällt mir ganz gut, sie muss nur ins rechte Licht gerückt werden.“ Im Bereich Technik sieht er die Halle gut ausgestellt. Vor allem soll die Stadthalle Ausbildungsbetrieb bleiben. Raith ist Vorsitzender der Prüfungskommission der Industrie- und Handelskammer für Veranstaltungskaufleute.