Hagen. . Zuletzt spielte Mark Dorris in der Saison 2010/11 für Phoenix Hagen, an deren Ende mit dem elften Platz die bisher stärkste Saisonplatzierung der Feuervögel in der BBL stand. Damals war Mr. Fantastic - wie die Fans ihn tauften - als bester Vorlagengeber(mit durchschnittlich 3,6 Assists) und zweitbester Scorer (15,3 Punkte/Spiel) ein wichtiger Baustein des Erfolgs der Hagener.
Dann verließ Dorris das Team für eine Saison. Derzeit steht Phoenix Hagen wieder auf Platz 11. Und seit zwei Wochen ist Mark Dorris zurück.
Die jetzige Saisonphase entscheidet darüber, ob die Feuervögel am Ende gegen den Abstieg kämpfen oderum die Play-off-Teilnahme mitspielen. Wenn er schnell zu alter Form findet, könnte Mr. Fantastic hierbei erneut von entscheidender Bedeutung sein. In seinem ersten Spiel gegen Tübingen konnte er sich kaum präsentieren, in Bremerhaven blitzte seine Qualität nur gelegentlich auf. Dennoch attestiert ihm sein Teamkollege Bernd Kruel, Dorris spiele im Training, als wäre er nie weg gewesen und findet außerdem: „Seine Art des Spiels passt hier komplett rein.“
Dorris blieb eher unauffällig
Gegen Würzburg am vergangenen Wochenende war es nun an der Zeit, das auch im Spiel zu beweisen. An der Stimmung in der Halle würde es heute schon mal nicht scheitern. Beim Aufwärmen wirkte Dorris äußerst konzentriert, stand dann aber nicht in der Startaufstellung. Kurz vor Ende des von den Hagenern klar dominierten ersten Viertels durfte er dann zum ersten Mal auf das Feld.
Dorris war bemüht, blieb aber eher unauffällig und musste nach wenigen Minuten des zweiten Viertels auch schon wieder auf die Bank. Phoenix wirkte in dieser Phase des Spiels nervös, das Spiel drohte zu kippen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte Phoenix die Würzburger nicht mehr länger auf komfortablen Abstand halten. Dorris wurde Mitte des dritten Viertels wieder eingewechselt, verteidigte solide, schaffte es aber offensiv erneut nicht, sich in Szene zu setzten.
Trainer zeigte sich zufrieden
Erst das letzte Viertel brachte den Umschwung. Und neben Youngster Ole Wendt wurde der Rückkehrer Dorris zur tragenden Figur. „Die Mannschaft wurde in dieser Phase von Mark und Ole getragen“, bestätigte Hagens Coach Ingo Freyer nach Spielende. Der Trainer zeigte sich zufrieden mit der geglückten Rotation: Wendt und Dorris seien gut von der Bank gekommen und hätten das Spiel an sich gerissen. „Wenn sich ein Spieler selbst auswechselt, obwohl er einen guten Lauf hat, weißt du, dass er alles gegeben hat.“ Auch die Fans honorierten die Leistung der beiden mit tosendem Applaus bei ihrer Auswechslung.
Ungeachtet des starken Auftritts seiner Mannschaft und speziell des Heimkehrers, war der Phoenix-Trainer nicht völlig zufrieden. Man müsse weiter von Spiel zu Spiel gucken, und Mark Dorris erfülle noch nicht sämtliche Erwartungen. Vor allem konditionell habe er noch viel Rückstand, befand Freyer und fügte an: „Aber er wird von Spiel zu Spiel besser.“
Playoffs müssen das Ziel sein
Am Ende liegt es an Phoenix, was möglich ist: der Kampf um den Klassenerhalt, oder sogar die Playoffs. Für Kapitän Kruel ist klar, dass die Playoffs das Ziel seinmüssen. „Dann werden die Karten neu gemischt“, stellte er fest. Dass Dorris gegen Würzburg noch lange nicht zur Höchstform aufgelaufen ist, weckt allerdings einige Vorfreude auf den Rest der Saison und auf die nächsten Einsätze des quirligen Aufbauspielers.
Mit einer guten Mannschaftsleistung wie im ersten und letzten Viertel gegen Würzburg, und starken Individualleistungen wie sie Wendt und Dorris zeigten, kann in dieser Saison jedenfalls noch mehr drin sein als der elfte Platz.