Hagen. . Die Enervie Arena Hagen ist für die mitreißende Stimmung auf dem Heuboden bekannt. Aber wie kommt es zu so einer begeisternden Atmosphäre? Die beiden Schlüsselfiguren sind der Trommler und der Dirigent am Megafon.

Seit guten drei und vier Jahren stehen die beiden bei jedem Heimspiel auf dem Heuboden und machen aus tosendem Gebrüll emotionsgeladene Fangesänge. Beide sind durch den Wunsch nach besserer Stimmung zu ihren Aufgaben gekommen. Zur besonderen Atmosphäre tragen ebenfalls die Maskottchen und die Cheerleader bei. Die durchdringenden Rhythmen der Trommel, die abwechslungsreichen Fangesänge und die Animation durch Felix, den Feuervogel, verursachen bei den meisten Zuschauern ein Gänsehautgefühl. So manch stiller Zuschauer wird nach einem schönen Spielzug der Feuervögel von den Jubelgesängen mitgerissen.

Doch es läuft nicht immer so gut wie beim Match zwischen Phoenix Hagen und den s.Oliver Baskets aus Würzburg am vergangenem Samstag. Die Hagener hatten die Partie von Anfang an fest im Griff, was sich in der Intensität und Lautstärke der Anfeuerungsrufe wiederspiegelte. Aber nicht alle Basketballspiele laufen so überragend, was sich dann auch leider in der Stimmung niederschlägt.

Umgekehrt haben die Fans natürlich auch großen Einfluss auf die Spieler und das Spiel. Der Erfolg der Protagonisten und die Motivation der Zuschauer stehen in enger Beziehung. Phoenix-Kapitän Bernd Kruel meint dazu: ,,Es macht einen Unterschied, ob man zu Hause von 3000 Mann bejubelt oder auswärts von 10.000 Mann ausgepfiffen wird. Wieviel Prozent Einfluss das auf jeden Spieler hat, kann ich nicht genau sagen.“ Die Stimmung auf der Tribüne weicht nicht stark von der der Spieler ab. Die enorme Lautstärke, die manchen Zuschauern zu Ohrenstöpseln zwingt, wird von den Spielern am stärksten wahrgenommen. Das kann zu Nervosität, aber auch zu einer Art von Genuss führen. Einem einmaligen Genuss, den man mit keinem anderen Gefühl vergleichen kann.

Nach seinem guten Spiel wurde Ole Wendt von den Anhängern auf dem Heuboden gerufen, um dort mit dem Megafon die ,,Humba!’’ zu leiten. Die Spieler und die Fans feierten gemeinsam den Sieg und die tolle Leistung der Mannschaft – die Interaktion läuft also nicht nur verbal ab. Die Fans setzen sich und stehen auf, sie springen und klatschen. Ein einmaliges Bild. Für manche ist es eine nervige Störung des Spiels, für andere ist es Krach, den sie lieben, und für viele ist es Musik. Man muss den Heuboden einfach selbst erleben, um sich ein Bild machen zu können.