Hagen. .

Sie trägt eine pinke Schürze. Vor ihrem Bauch hält sie eine Schüssel. Kräftig rührt sie mit einem Schneebesen eine neue Schokoladensorte an. Währenddessen erzählt sie Küchenhilfe Marie von ihren Zukunftsplänen mit ihrem Mann Jack: „Wir wollen ein Kind. Es wird ein Mädchen. Wir haben sogar schon einen Namen: Louise Veronica - wie Madonna“, sagt Samantha begeistert.

Samantha (Sam) Smith ist Chocolatier in einer europäischen Großstadt und eine der beiden Hauptakteure im Stück „Zartbitter“, das am Freitag im Theater an der Volme Premiere feierte. Sam ist fest davon überzeugt, dass sie die beste Schokolade macht und duldet aus diesem Grund keinen zweiten Chocolatier an ihrer Seite.

Zwei Profis

Doch ihre Chefin Madame Picard setzt ihr erneut einen Chocolatier an die Seite: Tom Jones (Dario Weberg). Mit allen Mitteln versucht Sam, ihn loszuwerden. Doch dann probiert sie seine Schokolade, und nach einem atemberaubenden Geschmackserlebnis gibt Sam ihm eine Chance: „Wir hatten zwar keinen guten Start, aber lass’ es uns doch noch mal probieren, Tom“, sagt sie versöhnend. Es läuft gut zwischen den beiden Profi - anfänglich. Doch dann: „Bah, du bist ‘ne Schwuchtel?“, schreit Sam entsetzt, als sie erfährt, dass ihr neuer Kollege schwul ist. Und noch dazu ein fabelhafter Chocolatier. Grund genug für Sam, ihn schnell los zu werden. „Diese Dancing-Queen. Solche wie er, die wollen doch am liebsten jeden Tag Christopher-Street-Day veranstalten. Das ist die Pest in jeder Stadt.“ Provokationen jeglicher Art bestimmen ab jetzt den Alltag der beiden.

"Zartbitter"-Premiere im Theater an der Volme

Premiere der Komödie
Premiere der Komödie "Zartbitter" von Lars Lienen im Theater an der Volme mit Dario Wehberg und Indra Janorschke. © Sandra Krosa
Premiere der Komödie
Premiere der Komödie "Zartbitter" von Lars Lienen im Theater an der Volme mit Dario Wehberg und Indra Janorschke. © Sandra Krosa
Premiere der Komödie
Premiere der Komödie "Zartbitter" von Lars Lienen im Theater an der Volme mit Dario Wehberg und Indra Janorschke. © Sandra Krosa
Premiere der Komödie
Premiere der Komödie "Zartbitter" von Lars Lienen im Theater an der Volme mit Dario Wehberg und Indra Janorschke. © Sandra Krosa
Premiere der Komödie
Premiere der Komödie "Zartbitter" von Lars Lienen im Theater an der Volme mit Dario Wehberg und Indra Janorschke. © Sandra Krosa
Premiere der Komödie
Premiere der Komödie "Zartbitter" von Lars Lienen im Theater an der Volme mit Dario Wehberg und Indra Janorschke. © Sandra Krosa
Premiere der Komödie
Premiere der Komödie "Zartbitter" von Lars Lienen im Theater an der Volme mit Dario Wehberg und Indra Janorschke. © Sandra Krosa
Premiere der Komödie
Premiere der Komödie "Zartbitter" von Lars Lienen im Theater an der Volme mit Dario Wehberg und Indra Janorschke. © Sandra Krosa
Premiere der Komödie
Premiere der Komödie "Zartbitter" von Lars Lienen im Theater an der Volme mit Dario Wehberg und Indra Janorschke. © Sandra Krosa
1/9

Doch es kommt alles anders: Durch einen Zufall stellen die beiden fest, dass sie den gleichen Partner haben. Jack ist sowohl Toms Freund, als auch Sams Ehemann. Nach anfänglichen Zweifeln und Ratlosigkeit schmieden die beiden Rachepläne. Zwar kommen sie am Ende von ihren Mordplänen wieder ab: („Wir können das einfach nicht. Das sind wir nicht“), doch zusammen schaffen Sam und Tom es schließlich, sich von ihrem „geliebten“ Jack zu verabschieden. Sie betäuben ihn und verbannen ihn in ein Hotel. Gemeinsam schreiben sie dem „gierigen Arschloch“ zum Schluss einen Abschiedsbrief.

Großer Wortwitz

„Zartbitter“ ist ein humorvolles Stück mit ernster Thematik. Großer Wortwitz und enorme Schlagfähigkeit der Theaterleiter Indra Janorschke und Dario Weberg machen das Stück perfekt. „Es ist sehr gut, witzig, und dieser Humor gefällt mir besonders. Hagen hat so ein Theater gebraucht“, meint Manuela Reimann. Auch Siegried und Rolf Kohl sind von dem Stück mehr als begeistert: „Es ist super. Die Thematik ist sehr gut. Wir haben ein Premieren-Abo und sind immer begeistert. Vor allem auch von der Atmosphäre hier in der kleinen Kapelle. Man ist viel näher dran an der Bühne, und das ist toll.“