Hagen. .

Die Geheimniskrämereien rund um die Einnahmen des Kunstquartiers wurden am heutigen Montag beendet. Am letzten Donnerstag hatte Tayfun Belgin die Kunstquartier-Besucherzahlen, die vom Osthaus-Museums-Direktor selbst als „dramatisch“ bezeichnet wurden, bekannt gegeben. Demnach interessierten sich 2011 gerade mal 26.018 Menschen (etwa halb so viele wie ein Jahr zuvor) für beide Museen.
Allerdings wurde weder die Frage nach den tatsächlich zahlenden Besuchern noch die nach der Höhe des eingenommenen Eintrittsgeldes beantwortet.

„Die Zahlen interessieren mich nicht“

„Es gibt wichtigere Sachen für uns; die Zahlen interessieren mich nicht“, spielte Belgin herunter. „Und diese Woche wird’s mit den Zahlen auch nichts mehr“, wimmelte der Direktor des Osthaus-Museums und städtische Angestellte ab. „Wichtigere Sachen“ seien für ihn der Abbau der bisherigen und der Aufbau der kommenden Ausstellung - diese wird am 25. Februar (!) eröffnet.

Kulturdezernent schaltete sich ein

Daraufhin schaltete sich kurzerhand Kulturdezernent Herbert Bleicher ein - und um 16.30 Uhr lagen die nachgefragten Zahlen vor: Für 2009 (Eröffnungsjahr) hatte man von städtischer Seite Einnahmen in Höhe von 25 000 Euro einkalkuliert, tatsächlich wurden 124 376 Euro eingenommen, für 2010 (Kulturhauptstadtjahr) hatte die Stadt mit 134 000 Euro gerechnet; die tatsächlichen Einnahmen lagen bei 217 222 Euro. Für 2011 habe man, so Bleicher, „vorsichtig geplant und tiefgestapelt“ und mit 133 000 Euro Jahreseinnahmen kalkuliert, eingespielt wurden 137 395 Euro. Von den Einnahmen werden u.a. das Gehalt des Osthaus-Museums-Direktors sowie das halbe Gehalt des wissenschaftlichen Leiters des Schumacher-Museums gezahlt. Bleicher ergänzend: „95 Prozent der Kunstquartier-Besucher sind zahlende Gäste.“