Hagen. .
Nach dem Kunstquartier-Eröffnungs-Hype im Sommer 2009 und dem Spektakel im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2010 wurde es auf Hagens Museumsinsel im letzten Jahr ruhig, wie die im Kulturausschuss vorgelegten Zahlen widerspiegeln (wir berichteten kürzlich).
26 018 Besucher
Demnach kamen nur etwa halb so viele Besucher ins Kunstquartier. Konkret: Während sich 2010 rund 50 000 Menschen fürs Kunstquartier interessierten, waren es 2011 nur 26.018. Eine detaillierte Aufsplitterung, wie viele Personen die im Karl-Ernst-Osthaus-Museum bzw. die im Emil-Schumacher-Museum präsentierte Kunst sehen wollten, ist aufgrund des Kombi-Tickets, das den Besuch beider Häuser beinhaltet, nicht möglich. Knapp drei Prozent (977 Personen) der Besucher kommen aus dem Ausland, größtenteils aus den Niederlanden und Belgien.
Zu den Kunstquartier-Besuchern kommen 5634 Menschen, die 2011 den Hohenhof - eine Dependance des Osthaus-Museums - besichtigt haben; der Anteil ausländischer Gäste lag hier bei gut 10 Prozent. Wie viele der Gäste zahlende Besucher waren und wie viel Eintritt eingenommen wurde, konnte gestern seitens der Stadt nicht beantwortet werden.
Wenig Feedback
Kulturdezernent Herbert Bleicher sieht einen Grund für den Besucherschwund im unzureichenden Engagement im Bereich Marketing. „Museen müssen professionell beworben werden. Ein Museum muss ständig - natürlich im positiven Sinne - in aller Munde sein.“ 2011 habe man von städtischer Seite versucht, ein Marketingkonzept, das beide Museen bewirbt, zu installieren, „doch wir haben seitens der Museen nur wenig Feedback bekommen“, so Bleicher.
Alexander Klar, bis Ende 2010 wissenschaftlicher Leiter des Schumacher-Museums, hatte einst im Gespräch mit unserer Zeitung unterstrichen, dass Museen in den ersten Jahren „fast von selbst liefen“, dann käme es jedoch auf ein attraktives Ausstellungsprogramm an.