Hohenlimburg. Das Quartiersmanagement Hohenlimburg will Impulse setzen - doch Anfragen an Filialisten liefen ins Leere. WWie es weitergehen soll:
Das Quartiersmanagement sucht nach einem Ladenlokal in Hohenlimburg. Dieser Raum soll als Plattform für unterschiedliche Nutzungen zur Verfügung stehen, zum Beispiel als Treffpunkt für die Flüchtlingshilfe oder für Veranstaltungen zur Kinder- und Jugendbeteiligung und der Quartiersarchitektin, schildert Anne Kraft vom Quartiersmanagement. „Wir sind daran interessiert, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, aber eher in aufsuchenden Gesprächen. Damit möchten wir dem vollen Terminkalender unserer Gesprächspartner und -partnerinnen Rechnung tragen und flexibel auf Terminwünsche eingehen.“ Es sei für sie wichtig, vor Ort zu sein.
Vertrag bis 2026
Das Quartiersmanagement besteht aus einem Dreier-Team des Büros „Stadt + Handel“ aus Dortmund und ist für zwei Jahre beauftragt. Vertragsende ist der 31. Dezember 2026 - plus Option auf Verlängerung. Um den Vertrag zu verlängern, braucht es neben Fördermitteln auch einen Eigenanteil der Stadt Hagen, der bewilligt werden muss.
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Vorstellung in Bezirksvertretung
In der Bezirksvertretung gab das Quartiersmanagement zuletzt die Ziele der Arbeit an. Demnach soll mit gezielten Projekten im Stadtteil die Zeit überbrückt werden, bis sich mit den Millionen-Fördermitteln des Inseks in den kommenden Jahren auch bauliche Veränderungen ergeben. „Wir wollen das Insek sichtbar machen“, dachte Kraft im Kreise der Lokalpolitik dabei zum Beispiel an Kunst- und Lichtinstallationen von Künstlern. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sollen Ideen entwickelt werden. Für die Umsetzung gibt es finanzielle Mittel aus einem Verfügungsfonds.
Finanzmittel für Projekte
Wie die Gelder verteilt werden, das soll eine eigene Aktionsgruppe entscheiden. Auch dazu will das Quartiersmanagement in einer Auftaktveranstaltung am 12. März mit Hohenlimburgern ins Gespräch kommen. Weitere Stadtteilgespräche sollen folgen. Für diesen Sommer plant das Quartiersmanagement zudem ein „Summer Camp“, das Kinder und Jugendliche ansprechen soll.
Politik erwartet Impulse
Wenig Laufkundschaft, alte Bausubstanz, Leerstände: Angesichts der bekannten Probleme der Hohenlimburger Innenstadt gaben sich Bezirksvertreter zwar offen für eine gute Zusammenarbeit, formulierten aber auch Erwartungen. „Wir diskutieren schon seit 20 Jahren über die Belebung der Innenstadt und wenn wir so schlau wären, dann wäre vielleicht schon etwas passiert. Das ist aber nicht der Fall“, fordert Michael Glod, CDU Hohenlimburg, konkrete Vorschläge vom Quartiersmanagement. Frank Schmidt, Bürger für Hohenlimburg, erwartet Impulse zu Schlüsselfragen, etwa die mögliche Öffnung der Fußgängerzone für den Autoverkehr. Auch brauche es Impulse, wie der Leerstand bekämpft und der Einzelhandel attraktiver gestaltet werden kann.
Kein Interesse von Filialisten
Man bringe Vorschläge mit, die etwa in der Auftaktveranstaltung am 12. März diskutiert werden könnten, entgegnete Anna Kraft vom Quartiersmanagement. Umsetzen ließen sich die Ideen nur gemeinsam. Was die Hoffnung auf neue Filialisten im Hohenlimburger Zentrum angeht, da hatte das Leerstandsmanagement bereits bei einer Veranstaltung im Werkhof im November ein ernüchterndes Fazit präsentiert.
Kurzum: Viele Filialisten wie Drogerien und Modeketten hatte man angefragt, keiner wollte nach Hohenlimburg. „Filialisten wollen nicht nach Hohenlimburg“, sagt Anne Kraft. Das liege aber nicht nur an Hohenlimburg. In vielen Stadtteilzentren verkleinerten Filialisten ihre Netze und fokussieren sich auf funktionierende Standorte in größeren Städten. Wie Ladenflächen in Hohenlimburg dieser Entwicklung begegnen können, darüber wolle man sich mit Hauseigentümern austauschen.
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Neue Quartiersarchitektin
Hier kommt Andrea Moises ins Spiel, die Quartiersarchitektin für Hohenlimburg. Die Architektin vom Büro „Kroos und Schlemper“ aus Dortmund ist Sachverständige für Schall- und Wärmeschutz und will insbesondere als Ansprechpartnerin zur energetischen Sanierung von Häusern in der Innenstadt beraten. „Wichtig ist für mich der persönliche Kontakt“, sagte sie in der Bezirksvertretung.