Hohenlimburg/Garenfeld. Ein Einsatzwagen zur Grundschule Berchum fällt weg, und in der Nahmer gab es Verspätungen und Ausfälle - das sorgt für Frust bei Eltern:

Der Start ins zweite Halbjahr sorgte bei manch Eltern von Grundschülern in Hohenlimburg und Garenfeld für Frust: Grund dafür sind Änderungen bei den Einsatzwagen, die ihre Kinder allmorgendlich zu den Schulen fahren und mittags zurückbringen. Die Hagener Straßenbahn hat zum neuen Jahr zwei Einsatzwagen in Garenfeld zu einer Linie zusammengefügt, und in Hohenlimburg gibt es Klagen über Ausfälle und Verspätungen bei den Einsatzwagen, die von der Nahmer zu den Schulen fahren.

Einsatzwagen verspätet

Ruben Jonassohn ist Vater einer Erstklässlerin, die seit diesem Schuljahr auf die Heideschule geht. Gerade zum Jahresanfang habe es immer wieder Probleme mit den Einsatzwagen E41 und E 107 gegeben, die seit diesem Schuljahr Nahmer und Oege mit den Schulen in Hohenlimburg verbinden. „Einzelne Busse kamen verspätet oder sind ausgefallen“, berichtet Jonassohn. In einer WhatsApp-Gruppe lassen auch andere Eltern von Erstklässlern ihrem Frust über das Erlebte in den vergangenen Wochen freien Lauf: „Gerade der E41 ist total unzuverlässig“, schreibt eine Mutter. Einmal sei der Bus komplett ausgefallen, sonst komme er jeden Morgen fünf Minuten zu spät. „Auch ist er am Freitag an zwei Haltestellen vorbeigefahren, obwohl dort Kinder standen.“ Ein Vater kommentiert: „Ja, bei uns ist er jeden Morgen zu spät oder zu früh.“

Viele Eltern fühlten sich zudem schlecht informiert über die tagesaktuellen Fahrtzeiten, sagt Ruben Jonassohn, und wünschten sich hier bessere Kommunikation seitens der Hagener Straßenbahn.

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Eine Buslinie weniger

Ortswechsel: Frust herrschte zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres auch bei Frank Freitag in Garenfeld. Seine Tochter wurde im Sommer eingeschult und muss jeden Morgen zur Grundschule nach Berchum. Hier fällt seit diesem Jahr der frühere Einsatzwagen E39 weg, der von der Haltestelle Buschmühle bis zur Grundschule Berchum fuhr und von vielen Kindern genutzt wurde. Stattdessen wurde die Linie mit der Buslinie E38 zusammengelegt, die neuerdings bei ihrer Tour vom Loxbaum in Hagen zur Realschule Hohenlimburg auch einen Schlenker über die Grundschule Berchum macht.

Kaum Platz im Bus

„Ein Bus reicht aber nicht, um die Kinder zu transportieren“, kritisiert Frank Freitag, „zumal es sich hierbei nicht mal um einen Gelenkbus handelt.“ Der Bus sei schon voll mit Schülern, wenn er in Garenfeld ankommt. „Es ist nun leider alltäglich, dass etwa 20 Kinder, darunter etwa die Hälfte Erstklässler und gerade sechs Jahre alt, keinen Sitzplatz im Bus bekommen und während der Fahrt stehen müssen.“ Auch seien die Fahrtzeiten der Linie E 38 schlecht abgestimmt. So komme der Bus zu früh an der Grundschule in Berchum und zu spät an der Realschule Hohenlimburg an. „Es ist verpönt, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, aber in dieser Situation bleibt nicht viel anderes möglich.“

Schulen verweisen auf Straßenbahn

Die Grundschule Berchum und die Heideschule halten sich auf Anfrage dieser Zeitung mit öffentlichen Äußerungen zum Thema Busverkehr zurück. Auch weil sie letztlich nicht die Verantwortung dafür tragen. Die liegt bei der Hagener Straßenbahn (HST). Dort teilt man auf Anfrage mit, die Einsatzwagen E38 und E39 seien „aus ökologischen und ökonomischen Gründen“ zusammengelegt worden.

HST: Plätze ausreichend

Überfüllte Busse - wie aus Garenfeld geschildert - konnte die Straßenbahn zuletzt nicht feststellen. Die Auslastung der Busse werde vom Fahrer beobachtet und von automatischen Zählsystemen erfasst. „Ein regulärer Linienbus hat, je nach Modell, etwa 33 bis 35 Sitzplätze und zwischen 39 und 41 Stehplätze“, beziffert Alicia Pieper, Sprecherin HST. Nach aktuellen Erhebungen nutzen zurzeit maximal 40 Personen den Einsatzwagen von Loxbaum nach Berchum und Hohenlimburg. „Die Situation wird weiterhin beobachtet. Sollte es vorkommen, dass Kapazitätsprobleme auftreten, werden wir entsprechend reagieren.“

Fahrtzeiten abgestimmt

Zur Kritik, die Fahrplanzeiten seien schlecht abgestimmt, sagt Pieper: „Wir bedauern, dass der neue Fahrplan nicht bei allen Eltern auf Zuspruch stößt.“ Aktuell sei keine Änderung der Taktung vorgesehen. Die Fahrtzeiten seien so aufeinander abgestimmt, dass Grundschüler planmäßig vier Minuten früher als vorher an der Schule in Berchum ankommen. Die Schüler der weiterführenden Schule in Hohenlimburg kämen laut Fahrplan neun Minuten vor Schulbeginn an.

Neue Fahrer eingesetzt

Zum Ärger von Vater Ruben Jonassohn aus der Nahmer sagt die Straßenbahn, seit der Fahrplanänderung ab dem 8. Januar 2024 sei es auf der Strecke des E41 von Oege zur Heideschule an zwei Tagen vorgekommen, dass der Bus an manchen Haltestellen verspätet angekommen oder ausgefallen ist. „Grund war der Einsatz neuer Fahrerinnen und Fahrer, die die Strecke des Einsatzwagens noch nicht vollumfänglich beherrschten. Wir bedauern die Verspätungen bzw. Ausfälle.“ Seither werde intensiv nachgeschult, sodass es in Zukunft möglichst zu keinen Ausfällen komme. Ausfälle des E107, der von der Heideschule zurück nach Oege fährt, seien nicht bekannt, so Pieper weiter. Sollte es hier zu Verspätungen oder Ausfällen gekommen sein, sollen sich betroffene Eltern bei der Hagener Straßenbahn melden.

Fahrplanauskunft online

Minutengenaue Auskunft über die Fahrtzeiten auch der Einsatzwagen gäben derweil die HST-App sowie die Homepage der Hagener Straßenbahn. Eine gebündelte Ansicht nur für die Fahrten der Schul-Einsatzwagen sei nicht möglich.