Hohenlimburg. Die Stromanlage auf dem Marktplatz Hohenlimburg ist kaputt - und damit ist auch das Stadtfest gefährdet. Die Rettung kostet viel Geld:

Das Jahr ist kaum einen Monat alt, da hat die Bezirksvertretung schon einen tiefen Griff in den Geldbeutel des Bezirks beschlossen: Rund 10.000 Euro aus dem Bezirksetat fließen in eine neue Stromanlage für den Marktplatz in Hohenlimburg - und damit ein Viertel des voraussichtlichen Gesamtbudgets von rund 40.000 Euro, das die Bezirksvertretung in diesem Jahr für die Unterstützung von Aktionen, zur Verschönerung des Ortsbildes und weitere Projekte zur Verfügung hat.

Kabelanschlüsse defekt

Dabei ist das Problem auf den ersten Blick nicht erkennbar, denn wer auf dem Marktplatz in Hohenlimburg steht, der sieht die Kabelverbindungen und Anschlüsse nicht, die unter dem Kopfsteinpflaster liegen. Doch für Großveranstaltungen wie den Bauernmarktund besonders das Stadtfest sind sie essenziell, denn hierdurch fließt Starkstrom, der zum Beispiel die Konzerte auf dem Marktplatz erst möglich macht. Doch nach vier Jahrzehnten im Betrieb ist diese Elektroanlage, die sich im Eigentum der Stadt befindet, marode und darf aus Sicherheitsgründen nicht mehr betrieben werden. Eine Instandsetzung sei nicht mehr möglich.

Für Großevents nötig

„Es ist zwingend nötig, hier eine Lösung zu finden“, berichtet Bezirksbürgermeister Jochen Eisermann in der Bezirksvertretung. Zwar wird der Wochenmarkt über andere Anlagen nahe des Brucker Platzes gedeckt, die noch funktionstüchtig sind. Doch Events wie Stadtfeste, Bauernmärkte o.ä. „wären ohne eine neue Stromanlage auf dem Marktplatz nicht mehr durchführbar“, warb Eisermann im Gremium dafür, einen finanziellen Beitrag für die Erneuerung zu leisten.

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„Grundbaustein der Infrastrutur“

„Der Vorgang zeigt, wie weit es in dieser Stadt gekommen ist“, macht Frank Schmidt, Bürger für Hohenlimburg, über seine Bauchschmerzen in der Sache keinen Hehl. Schließlich handele sich bei der Elektroanlage um einen Grundbaustein der Infrastruktur. „Dass hier auch die Bezirksvertretung gefordert ist, ist traurig. Normalerweise müsste das ein Geschäft der laufenden Unterhaltung und eine Selbstverständlichkeit sein, dass hier die Grundvoraussetzung nicht nur für den Wochenmarkt, sondern auch für Großveranstaltungen in Ordnung gehalten wird“, so Schmidt in der Sitzung.

Hohe Gebühren fällig

Mark Krippner (SPD), seines Zeichens auch Vorstand des Verbands für Sport und damit Mitveranstalter des Stadtfestes, fragt, was mit den Gebühren passiert sei, die man bei vergangenen Stadtfesten bezahlt hat, damit der Starkstrom floss. Hier seien unterm Strich rund 40 bis 50 Cent pro Kilowattstunde fällig gewesen. „Damals war die Aussage, dass man ja auch die Stromanlage gebaut hätte und die Kosten über diese Gebühr gedeckt werden. Wo ist dieses Geld denn hin?“ Eine Frage, die seitens der Stadt in der Sitzung unbeantwortet blieb.

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause feierte Hohenlimburg 2022 wieder Stadtfest.
Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause feierte Hohenlimburg 2022 wieder Stadtfest. © WP Hagen | Heinz-Werner Schroth

Zuschuss für neue Stromanlage

Man einigte sich, rund 10.000 Euro Zuschuss aus den bezirksbezogenen Mitteln für eine neue Stromanlage zur Verfügung zu stellen. Um die Anlage einzurichten, werden nach Informationen dieser Zeitung insgesamt rund 30.000 Euro fällig. „Die Finanzierung ist voraussichtlich gesichert durch die Bereitschaft der BV, die Reparatur zu unterstützen, sowie des WBH und der Stadt, ebenfalls Beiträge beizusteuern“, so Clara Treude, Stadtsprecherin. Der Wirtschaftsbetrieb Hagen werde, gegebenenfalls mithilfe einer externen Firma, den Anschluss wiederherstellen lassen.

Stadtfest vom 5. bis 7. Juli

Mit dem Beschluss ist der nötige Starkstrom für das Stadtfest gesichert, das in diesem Jahr vom 5. bis 7. Juli stattfindet. Nachdem sich die Werbegemeinschaft Hohenlimburg im Vorjahr aus der Organisation zurückgezogen hatte, sind die Händler in diesem Jahr wieder als Veranstalter neben dem Verband für Sport mit dabei. Zum Programm gibt es noch keine Details. „Wir sind in der Planung“, berichtet Andreas Murr, Vorsitzender der Werbegemeinschaft.