Hohenlimburg. In Hohenlimburg wird an die deutsch-französische Freundschaft erinnert. Doch Kontakte zur Partnerstadt sind schwierig:

Vor dem Rathaus in Hohenlimburg wehen am 22. Januar die deutsche und die französische Flagge und das Glockenspiel im Turm stimmt „Einigkeit und Recht und Freiheit“ und die „Marseillaise“ an: Mit einer Zeremonie erinnern Vertreter aus Vereinen und Politik in Hohenlimburg traditionell an den Jahrestag der deutsch-französischen Freundschaft, begründet vor 61 Jahren mit dem Élysée-Vertrag zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle. Aus Feinden werden Freunde - eine zeitlose Botschaft, an die Bezirksbürgermeister Jochen Eisermann in seiner Ansprache angesichts herrschender Kriege im Nahen Osten und der Ukraine erinnerte.

Funkstille mit Liévin

Bereits drei Jahre bevor die Staatschefs aus Deutschland und Frankreich die Feindschaft niedergelegt haben, kamen die Bürgermeister von Hohenlimburg und der französischen Stadt Liévin zusammen, um einen Partnerschaftsvertrag zu unterzeichnen. Eine Freundschaft, die schon bestand hatte, bevor sich die Nationen auf höhster Ebene verbrüdert haben - und an die in Hohenlimburg gerne erinnert wird. Doch das Bild ist getrübt, denn abseits des zeremoniellen Aktes sind die Kontakte von der Lenne nach Liévin eingeschlafen.

Es kommt nichts zurück.
Jochen Eisermann, Bezirksbürgermeister, bemüht sich erfolglos um Kontakte zur französischen Partnerstadt Liévin

Man versuche, von Hohenlimburg aus die Verbindung aufrecht zu erhalten, berichtet Jochen Eisermann. „Aber es kommt nichts zurück“, blieben Antworten aus dem Rathaus in Liévin aus. Auch Besuche von Vertretern der Stadt gab es schon seit Jahren nicht mehr. Er bedauere diese Entwicklung, sagt Eisermann, der auch Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins „Holibru“ ist.

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Gemeinsames Schreiben

Der Verein hat sich die Pflege der Dreiecks-Partnerschaft von Hohenlimburg, dem französischen Lievin und dem österreichischen Bruck an der Mur auf die Fahne geschrieben. Doch zu einem Treffen von Vertretern der Partnerschaft vor zwei Monaten in Bruck an der Murr sei kein Vertreter aus Lievin erschienen. „Das war ein Affront“, schüttelt Eisermann ob des Desinteresses von französischer Seite den Kopf. Es brauche Klarheit, wie es mit der Partnerschaft weitergeht, schließlich soll im kommenden Jahr die 65-jährige Partnerschaft zwischen Hohenlimburg und Liévin gefeiert werden. Michael Rabe, Vorstand Holibru, kündigt deshalb an: „Wir wollen mit den Verwaltungen in Hagen und Bruck an der Mur ein gemeinsames Schreiben abstimmen und nach Liévin schicken - sie sollen sich erklären.“

Jubiläum mit Bruck

Bereits in diesem Jahr feiert Hohenlimburg derweil die 50-jährige Partnerschaft mit dem österreichischen Bruck an der Mur. Anlässlich dieses Jubiläums bereite Holibru derzeit einen Freundschaftsbesuch für dieses Jahr vor, so Rabe.