Hohenlimburg. Nach dem Fahrplan-Ärger in der Nahmer richtet die Straßenbahn einen Extra-Bus ein. Allerdings sind damit wohl nicht alle Probleme gelöst:
Nach dem Fiasko um die Fahrplanänderung der Schulbusse in der Nahmer reagiert die Hagener Straßenbahn (HST) und passt die Pläne an: Ab kommenden Montag, 14. August, wird ein neuer Schulbus „SW10“ in Form eines Kleinbusses von der Haltestelle „Obernahmer“ zur Haltestelle „Grundschule Wesselbach“ eingesetzt. Der Bus startet in der Obernahmer um 7.42 Uhr und erreicht die Grundschule Wesselbach um 7.58 Uhr.
Bus nur für Grundschüler
Dieser Bus ist nur den Grundschülern vorbehalten und fährt vorerst nur bis Freitag, 25. August. „In dieser Zeit wird dann seitens der HST geprüft, ob an diesem Angebot festgehalten oder eine alternative Verbindung vorgeschlagen wird“, so die Hagener Straßenbahn.
Weitere Änderungen
Der Einsatzwagen E42 bleibt weiter bestehen und wird bis zur Haltestelle „Grundschule Auf der Heide“ fahren. Die Linie des Einsatzwagens führt somit wieder direkt zur Heideschule und nicht – wie vorher – bis zur Haltestelle „Auf dem Dreische“. Der Abschnitt von der Haltestelle „Grundschule Auf der Heide“ bis zur Haltestelle „Grundschule Wesselbach“ entfällt.
Beim Einsatzwagen „E107“ ändert sich der Fahrplan wie folgt: Die Fahrten, welche bislang um 11:35 und 12:35 Uhr ab der Heideschule in Richtung Hoesch Siedlung verkehrten, fahren künftig fünf Minuten eher um 11:30 und 12:30 Uhr.
Darüber hinaus fährt der Einsatzwagen „E108“ künftig alle Fahrten auch über die Haltestellen „Hohenlimburg Mitte“ und „Hohenlimburg Bf (Steig 2)“.
Straßenbahn räumt Fehler ein
„Es sind Defizite in der frühzeitigen Kommunikation und bedarfsgerechten Umsetzung der Fahrplanänderung seitens der HST im Hohenlimburger Schulverkehr aufgetreten“, erklärt Markus Monßen-Wackerbeck, Vorstand der Hagener Straßenbahn AG.
„Rückmeldungen unserer Fahrgäste jeglicher Art sind uns sehr wichtig und wir nehmen jedes Feedback ernst. Deshalb sind wir dem Sachverhalt, wie angekündigt, nachgegangen und haben Verbesserungsmöglichkeiten auf der entsprechenden Schulbuslinie erarbeitet“, so Monßen-Waterbeck weiter. „Nicht zuletzt bitte ich die betroffenen Personen, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.“
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Kritik von Eltern und Schulen
Wie berichtet hatte es zu Schulbeginn am Montag gewaltig Ärger bei Grundschülern und Eltern gegeben, die ihre Kinder wie gewohnt zur Haltestelle in der Obernahmer gebracht hatten, in Erwartung des üblichen Schulbusses. Dort wurde jedoch die langjährige Verbindung gestrichen, der neue Einsatzwagen E42 fährt zwei Minuten später ab, wird auch von älteren Schülern genutzt und braucht 40 statt wie bisher 20 Minuten, um zur Wesselbachschule zu kommen. Die Haltestellen in Oege fielen gleich komplett weg.
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Der neue Fahrplan traf Eltern und Schulen völlig unvorbereitet. So hat die Wesselbachschule erst diese Woche zu Schulbeginn das ganze Ausmaß der Änderungen erfahren. „Uns wurde lediglich im Herbst von der Stadt Bescheid gegeben, dass die Schulbusse umbenannt werden sollen. Wir haben die Eltern darüber informiert“, berichtet Nikola Scheibel, Schulleiterin der Grundschule Wesselbach.
Änderung nicht mitgeteilt
Ähnliche Töne auch von der Schulleiterin der Heideschule, Sabine Klimmek. „Dass unser Bus gestrichen und mit dem Einsatzwagen zusammengelegt wurde, das hat man uns erst am Montagvormittag gesagt.“ Deshalb habe man die Eltern nicht rechtzeitig informieren können.
Die Hagener Straßenbahn kündigte in einer Stellungnahme an, aus den Fehlern lernen zu wollen. „Zur besseren Kommunikation werden veränderte Schulbuslinien künftig rechtzeitig proaktiv auch seitens der HST an die Schulen getragen, die diese entsprechend an die Kinder bzw. Eltern weitertragen können“, will man Konsequenzen aus dem Kommunikationsdebakel ziehen.
Halt in Oege fällt weg
Während in der Nahmer immerhin noch weiter ein Einsatzwagen fuhr, fallen die Haltestellen des Schulbusses in Oege seit Schulbeginn diese Woche morgens gleich ganz weg. Nun müssen die Erstklässler aus Oege morgens mit einem der Linienbusse zum Bahnhof Hohenlimburg fahren und dort umsteigen, um zur Grundschule in die Wesselbach zu gelangen.
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„Wir haben erst bei der Einschulung davon erfahren“, berichtet der Oeger Jan Schipper, dessen Tochter am Dienstag ihren ersten Schultag in der Wesselbachschule hatte. „Erklären Sie das mal einer Sechsjährigen, der weder schreiben noch lesen kann“, sagt Schipper. Für die Eltern aus Oege eine unhaltbare Situation. Mehrere betroffene Familien haben Fahrgemeinschaften gebildet, um ihre Kinder selbst in die Schule zu fahren.
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Die Eltern aus Oege hoffen auf eine zügige Lösung, bleibt dieses Problem wohl trotz angekündigter Änderungen im Fahrplan weiter bestehen. Denn ob der neue Extra-Schulbus SW10 auch über Oege fahren wird, konnte am Mittwoch bis Redaktionsschluss nicht geklärt werden.