Hohenlimburg. Unbekannte haben aus der Ferne mit Laserpointern in Klassenräume des Gymnasiums Hohenlimburg gezielt - und Schüler verletzt:

Am Gymnasium in Hohenlimburg sind die Unterrichtsräume abgedunkelt: Unbekannte haben mit Laserpointern an mehreren Tagen in Klassenräume geschossen und dabei Schüler und Lehrkräfte geblendet. Am Mittwoch sind mehrere Fünftklässler gegen 10.30 Uhr durch das geschlossene Fenster eines Klassenraumes mit einem Laserpointer aus der Nachbarschaft geblendet worden. Die berichteten Eltern, die später zur Wache Hohenlimburg kamen, um wegen des Vorfalls Anzeige wegen schwerer Körperverletzung zu erstatten.

Kinder leicht verletzt

Am Donnerstag gab es weitere Laserpointer-Attacken, diesmal mit verschiedenen Lasern auf diverse Klassenräume. So wurden Kinder und Lehrkräfte in einem Klassenraum gegen 9 Uhr mit einem Laserpointer durch das Fenster so stark geblendet, dass eine Lehrerin vorsorglich mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus kam. Sechs Kinder wurden leicht verletzt, so die Polizei. Die Schule reagierte sofort und verlegte den gesamten Unterricht in Räume des Hauptgebäudes. „Diese Räume konnten zum Schutz mit Jalousien und Gardinen abgedunkelt werden“, berichtet Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg.

Räume konnten zum Schutz mit Jalousien und Gardinen abgedunkelt werden
Christoph Söbbeler, - Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg

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Kein „Dummer-Jungen-Streich“

Die Schule befinde sich im engen Austausch mit der Schulabteilung in Arnsberg und den zuständigen Behörden der Stadt Hagen. Auch auf Anfrage dieser Zeitung verwies das Sekretariat des Gymnasiums an die Bezirksregierung. Dessen Sprecher macht deutlich, dass es sich bei Laserpointer-Attacken keinesfalls um einen Dummer-Jungen-Streich handelt: „In letzter Konsequenz schießen hier Menschen auf Menschen - und das in dem geschützten Raum Schule“, so Christoph Söbbeler.

Betroffene erstatten Anzeige

Auch die Polizei Hagen nimmt die Attacken auf das Gymnasium Hohenlimburg sehr ernst. Je nach Stärke des Laserpointers könnten bei Betroffenen schwere Schäden am Auge entstehen, so Ramona Arnhold, Sprecherin der Polizei Hagen. Die Polizei war am Mittwoch und Donnerstag an der Schule vor Ort, konnte jedoch im Umfeld bisher keine Täter ausfindig machen. Auch die Jugendkontaktbeamten (JuCops) der Polizei Hagen sind im Austausch mit dem Gymnasium Hohenlimburg. Die Ermittlungen dauern an.

Der Schulbetrieb findet weiter wie geplant statt. Auch auf die Zeugnisvergabe zum Halbjahresende am Freitag hat der Vorfall keinen Einfluss.

Je nach Stärke des Laserpointers könnten bei Betroffenen schwere Schäden am Auge entstehen
Ramona Arnhold - Sprecherin der Polizei Hagen

Kein Einzelfall

Dass Personen mit Laserpointern gezielt geblendet werden, kommt immer wieder vor. Erst vergangene Woche waren die Piloten eines Polizeihubschraubers abends über Hohenlimburg geblendet worden. Der Täter konnte wenig später gefasst werden. Er hatte von seinem Balkon aus den Hubraucher gezielt ins Visier genommen. Nachdem ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt werden konnte, suchten Polizisten die Wohnung des Verdächtigen auf und entdeckten im Wohnzimmer zwei Laserpointer. Sie stellten die Geräte sicher und fertigten eine Strafanzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr an.

Zu den Laserpointer-Attacken auf das Gymnasium Hohenlimburg bittet die Polizei Hagen unter 02331 - 986 2066 um Zeugenhinweise.