Hohenlimburg. „Danis Taverne“ in Hohenlimburg hat nach 14 Monaten geschlossen. Damals hatten noch weitere Restaurants neu eröffnet. Wie ist die Lage?

Es war eine traurige Nachricht für die Gastronomie in Hohenlimburg: „Danis Taverne“, der Nachfolger von „Bei Theo“ an der Oberen Isenbergstraße, hat zum Jahresanfang dauerhaft geschlossen. Gestiegene Kosten für Gas, Strom und Lebensmittel sowie das teure Fußball-TV-Abo, die Personalkosten und die Steigerung der Mehrwertsteuer für Speisen im Restaurant, haben bei ihm zu dem Entschluss geführt, die Gaststätte aufzugeben - nur 14 Monate nach der Eröffnung.

Damals waren auch die Pizzeria Alt Limburg und das Restaurant Martini, ehemals Haus Nordhoff, als neue Gastrobetriebe in Hohenlimburg an den Start gegangen. Wie geht es diesen beiden Restaurants heute?

So steht es um die Pizzeria „Alt-Limburg“

„Der Gedanke ist schon da, aber aktuell ist bei uns noch alles im Rahmen“, antwortet Antonio De Simone auf die Frage, ob er Existenzängste habe . Der Inhaber der Pizzeria „Alt-Limburg“ in der Herrenstraße ist sich bewusst, dass die Lage sehr schwierig ist, möchte aber optimistisch bleiben. „Die hohen Energiekosten sind schon belastend, aber wir versuchen Energie zu sparen, wo es geht.“

So laufe die Spülmaschine nicht den ganzen Tag, sondern nur zu den Stoßzeiten. Die Lichter auf den Toiletten würden ausgeschaltet, wenn kein Gast da ist, und die Getränke-Kühlschränke bleiben am Ruhetag aus. Die Tischdecken wurden durch kleinere Läufer ersetzt, die weniger Pflege benötigen. „Es klingt banal, aber so sparen wir die Kosten fürs Waschen, Trocknen und Bügeln.“

Im Herbst 2022 eröffnet: Das Restaurant „Alt Limburg“ an der Herrenstraße in Hohenlimburg.
Im Herbst 2022 eröffnet: Das Restaurant „Alt Limburg“ an der Herrenstraße in Hohenlimburg. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Zusätzliche Belastung durch gestiegene Mehrwertsteuer

Seitdem die Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants im Januar dieses Jahres wieder auf 19 Prozent angestiegen ist, stehen viele Gastronomen vor der Frage, wie sie mit der zusätzlichen Belastung umgehen. Antonio De Simone will die erhöhte Mehrwertsteuer vorerst nicht an seine Kunden weitergeben. „Seit der Eröffnung haben wir unsere Preise gleich gehalten und so wird es auch erstmal bleiben.“ Aktuell rechne sich das noch. Ob das dauerhaft für seinen Betrieb wirtschaftlich ist, das werde sich zeigen. Immerhin: Das Weihnachtsgeschäft lief gut und sorgt dafür, dass Antonio De Simone vorerst durchatmen kann.

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So sieht es beim Restaurant Martini aus

„Bis jetzt war alles gut, wir haben die ganze Zeit gut zu tun gehabt“, erzählt Gezim Rizaj, einer der zwei Inhaber des Restaurants an der Iserlohner Straße. „Ich hoffe, dass alles so weitergehen kann, aber es ist schwierig“, gibt er zu. Zusammen mit seinem Pächterkollegen Enver Imeri hatte er das „Martini“ im Oktober 2022 neu eröffnet. Aktuell kämen weniger Leute in seine Gaststätte. „Der Januar ist immer ruhiger.“

Die gemeinsamen Pächter Enver Imeri (rechts außen) und Gezim Rizaj (daneben) eröffneten im Oktober 2022 das Restaurant Martini in der Iserlohner Straße.
Die gemeinsamen Pächter Enver Imeri (rechts außen) und Gezim Rizaj (daneben) eröffneten im Oktober 2022 das Restaurant Martini in der Iserlohner Straße. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Auch er spürt den Druck der steigenden Kosten. Akute Sparmaßnahmen beim Energieverbrauch, wie in der Pizzeria „Alt-Limburg“, seien zwar aktuell noch kein Thema bei ihm, dennoch sah er sich gezwungen, die erhöhte Mehrwertsteuer zumindest teilweise an die Kunden weiterzugeben. Sie hätten sich für einen Mittelweg entschieden, so Gezim Rizaj. „Einen Teil der Kosten tragen wir, damit die Preise nicht zu sehr steigen.“ Wie es genau um ihr Restaurant steht, werde die Energiekostenabrechnung des letzten Jahres zeigen. Diese steht noch aus. Sollte die eine größere Nachzahlung mit sich bringen, müsse man schauen, wie man damit umgehen könne.

„Einen Teil der Kosten tragen wir, damit die Preise nicht zu sehr steigen.“

Gezim Rizaj
Gastronom, über die gestiegene Mehrwertsteuer