Hagen. Nach der Hagener Silvester-Randale aus dem vergangenen Jahr hat die Polizei gegen bekannte Randalierer ein Betretungsverbot ausgesprochen.
Es gibt vor der Silvesternacht gleich mehrere Botschaften: „Die Polizei Hagen wünscht den Hagenern einen friedlichen Übergang in das neue Jahr“ ist eine erwartbare. „Feuerwerkskörper sollen nur an sicheren Orten entzündet werden“ auch. Eine andere aber ist eindringlicher: Bilder wie in der letzten Silvesternacht sollen sich auf keinen Fall wiederholen. Deshalb geht die Polizei jetzt sogar so weit, dass sie gegen mehrere Personen, die im letzten Jahr aufgefallen sind, Betretungsverbote ausspricht.
Die Bilder nicht, aber auch die Taten, die dahinter stecken. Wenngleich Tino Schäfer, Sprecher der Polizei Hagen, betont: „Als ich die Fotos am nächsten Morgen gesehen habe, war ich auch erschrocken. Aber aus objektiver Sicht war die Situation für uns als Polizei nicht dramatisch und unter Kontrolle.“
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Infos per Facebook und WhatsApp
Von der Macht der Bilder, die sich rasend schnell über soziale Netzwerke verbreiten, sollte in der Folge immer wieder die Rede sein. Dabei geht es auch um die Deutungshoheit. Und auch da will die Polizei an Silvester eine wichtige Rolle spielen. „Wir werden einsatzbegleitend tätig“, sagt Tino Schäfer. Über Facebook und über einen polizeieigenen WhatsApp-Kanal will die Polizei aktuell über die Lage berichten.
Damit die auf keinen Fall eskalieren kann, ist viel Polizei im Einsatz. Unterstützt werden die Hagener Kräfte durch Beamte aus Hundertschaften.
„Wir werden mit einer Null-Toleranz-Strategie gegen jegliche Form von Störungen, Gewalt und Vandalismus vorgehen. Unser Ziel ist es, allen Bürgerinnen und Bürgern einen sicheren und unbeschwerten Jahreswechsel zu ermöglichen“, sagt Steffen Mielke, der den Einsatz in der Nacht von Silvester auf Neujahr leitet. „Sollte es zu Straftaten, Ordnungswidrigkeiten oder Gefahrensituationen kommen, wird die Polizei sehr schnell reagieren und konsequent einschreiten.“
Dies gelte insbesondere auch dann, wenn Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten angegriffen und mit Feuerwerkskörpern beschossen würden. Das war in letzten Jahren immer wieder passiert.
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Polizei droht Gewahrsam und Zwangsgeld an
Darüber hinaus hat die Polizei bereits im Vorfeld gegen mehrere Personen ein Betretungsverbot für bestimmte Bereiche ausgesprochen. Dabei handelt es sich (ausschließlich) um Männer, deren Personalien bereits vor einem Jahr in der Silvesternacht erfasst worden waren. „Wer sich daran nicht hält, wird in Gewahrsam genommen und mit einem Zwangsgeld belegt“, sagt Tino Schäfer, der betont, dass es sich aus Sicht der Polizei um eine „zielführende“ Maßnahme handele.
Schwerpunkte des Polizeieinsatzes werden Wehringhausen, Altenhagen und die Innenstadt sein. Dabei setzt die Polizei auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Ordnungsdienst der Stadt. „Darüber hinaus haben wir das Stadtgebiet in seiner gesamten Fläche im Blick“, sagt Tino Schäfer.
Verschärfte Alkohol- und Drogenkontrollen
Generell appelliert die Hagener Polizei an die Vernunft jedes Einzelnen: „Feiern Sie ausgelassen, aber respektieren Sie die Gesetze und die Sicherheit anderer“, heißt es in einer Mitteilung.
„Zudem werden wir in der Silvesternacht, aber auch am gesamten Neujahrstag, verstärkte Alkohol- und Betäubungsmittelkontrollen im Straßenverkehr durchführen“, so Schäfer. Bei diesen Kontrollen würden nicht nur Hauptstraßen, sondern auch „Schleichwege“ besonders kontrolliert.