Hohenlimburg. Bei der Auftaktrevue zu den Schloss-Spielen Hohenlimburg stellt Festspielleiter Dario Weberg das neue Programm vor – und hat eine kleine Bitte:
Auf Schloss Hohenlimburg werden Mönche ermordet. An fünf Tagen im August, wenn das Hauptstück der diesjährigen Schloss-Spiele auf der Bühne im Schlosshof gezeigt wird. Denn aufgeführt wird „Der Name der Rose“ nach dem Weltbestseller von Umberto Eco. Eine Detektivgeschichte über eine mysteriöse Mordserie in einem Kloster im Mittelalter, die nicht zuletzt durch den gleichnamigen Film mit Sean Connery berühmt ist. Nicht der einzige historische Stoff auf dem frisch gedruckten Spielplan der Schloss-Spiele, den Festspielleiter Dario Weberg nun bei der Auftaktrevue zur neuen Spielzeit im Werkhof Kulturzentrum vorstellte:
Filmnacht und Kindermusical
So wird der Historien-Film „Die Päpstin“ bei einer Open-Air-Filmnacht das Kulturspektakel eröffnen, das in diesem Jahr unter dem Leitmotto „Zukunft-Leben“ steht. „Nur wer die Vergangenheit kennt, der hat auch Zukunft“, zitierte Weberg tiefgründige Worte, die dem Gelehrten Wilhelm von Humboldt zugeschrieben werden.
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Dessen Bruder wird bei der diesjährigen Spielzeit in dem Kindermusical „Der kleine Alexander von Humboldt“ gewürdigt. Ein Musical, das vergangenes Jahr in Hohenlimburg seine Premiere feierte und auch wegen seiner aktuellen Botschaften zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Alltag nicht besser in das Leitmotto Zukunft-Leben passen könnte, betonte Weberg.
Musikeinlagen bei Auftaktrevue
Das Titellied des Kindermusicals gab es bei der Auftaktrevue im Werkhof Kulturzentrum bereits zu hören, dargeboten vom Hauptdarsteller Eliah Conrad (12) und Mitautor Michael Grimm gemeinsam mit Dario Weberg. Eine von mehreren Musikeinlagen des Festspielleiters, die den Gästen im restlos ausgefüllten Theatersaal einen Vorgeschmack auf die neue Spielzeit boten. Man klatschte und sang zu „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens und hörte die nachdenklichen Zeilen des Cat-Stevens-Songs „Where do the Children Play?“.
Musikalisch unterstützt wurde Weberg von Martin Brödemann am Klavier und gesanglich von Carolin Kersting und Dirk Stasikowski. Sie werden bei den Schloss-Spielen an verschiedenen Abenden zu sehen sein.
Daneben gastieren Kabarettisten wie Wilfried Schmickler und Katie Freudenschuss auf dem Schlossberg, ebenso wie Evi Niessner, eine Cabaret-Künstlerin und Sängerin, die in ihrem Programm die Musikkultur der 1920er-Jahre feiert.
Feste Programmpunkte
Mit dem Ökumenischen Gottesdienst, dem Lesewettbewerb für Grundschulen und dem Jazz-Frühshoppen kehren außerdem feste Programmpunkte für die mittlerweile 69. Auflage der Schloss-Spiele zurück. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Musiker Bastian Korn. Begleitete er am Piano vergangenes Jahr die Show von Jackie Bredie und Dennis LeGree, wird er diesmal mit Band selbst im Mittelpunkt stehen und ein abendfüllendes Konzert mit Hits von Elton John und Billy Joel auf die Bühne bringen.
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Mehr Vorrat an Guinness
Darüber hinaus verspricht die fünfte Auflage der „Celtic-Night“ kraftvolle Musik von der grünen Insel für den Schlosshof. „Dieses Jahr bitte mit mehr Guinness“, erinnert Weberg augenzwinkernd an die hohe Nachfrage im Vorjahr, als die Vorräte an dem irischen Gerstensaft allzu schnell aufgebraucht waren. Für dieses Jahr wird genug auf Lager sein, versichert auf Anfrage Carsten Kunz, Vorstand des Freundeskreis Schloss Spiele. „Wir haben immer Guinness und Kilkenny bei der Celtic-Night, die Nachfrage ist im Vorfeld aber schwer einzuschätzen“, so Kunz. Vorletztes Jahr sei zum Beispiel viel übrig geblieben, war da die Celtic-Night doch auch aufgrund schlechten Wetters weniger besucht.
Kulinarisch bestens und reichlich versorgt wurden die Gäste der Auftaktrevue derweil mit Gegrilltem sowie Leckereien und Häppchen, gestiftet von Mitgliedern des Freundeskreis Schloss-Spiele.
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Ehrenamtliches Engagement
Der Vorstand um Carsten Kunz und Elke Adomeit dankte von der Bühne aus den anwesenden Sponsoren, Förderern und zahlreichen Ehrenamtlichen, die das Kulturevent auf Schloss Hohenlimburg erst ermöglichen. Mit viel Herzblut und Engagement, wie etwa Näherin Silke Hank, die sich um Kostüme kümmert und für „Der Name der Rose“ nun wohl graue Mönchskutten schneidern muss. Eintönig? Nein, sagt sie. „Das macht mir nichts aus. Wir machen alles.“
Positiver Eindruck
Nach der Revue lassen Daniel und Michelle Hoffmann am Stehtisch den gerade präsentierten Spielplan sacken. Erster Eindruck: positiv. „Ich finde es gut, dass die Schulen mit eingebunden werden“, erinnert sich Michelle Hoffmann an den Lesewettbewerb vergangenes Jahr, an dem ein Klassenkamerad des Sohnes teilnahm.
Auf dieses Jahr geblickt, gefällt ihnen das Konzert von Bastian Korn. „Auch die Celtic-Night würde uns interessieren.“