Hagen. Die Kunde haben geurteilt: Der Handel in Hagen landet in Sachen Freundlichkeit auf Rang 1 in NRW. Was bei der Umfrage noch herausgekommen ist.

Die freundlichsten Verkäufer in ganz Nordrhein-Westfalen arbeiten in Hagen. Das ist ein wenig zugespitzt: Aber so geht es (fast) aus dem Kundenspiegel 2022 hervor, den die Firma „MF Consulting“ jetzt vorlegt. Demnach liegt Hagen in einem bundesweiten Ranking auf Rang fünf von 131 Städten – im NRW-Ranking sogar auf Platz eins. Kleine Einschränkung: Die Umfrage konzentriert sich auf kleinere und mittelgroße Städte und lässt daher Einkaufs-Metropolen wie Dortmund oder Essen außen vor.

Immerhin: Lüdenscheid, Paderborn oder Siegen liegen hinter Hagen. Und das zum Teil mit großem Abstand. „Grundsätzlich“, sagt Hans Oehl, Sprecher von „Hagen Wirtschaftsentwicklung“, „ist das ja mal ein sehr positives Ergebnis.“ Allerdings kennen die Experten der Wirtschaftsförderung nicht alle Details der Umfrage.

911 Kunden in Hagen befragt

„MF Consulting“ ist ein privates Institut, das jetzt den siebten Kundenspiegel auflegt. 911 Personen, so erklärt man, seien allein in Hagen befragt worden. Sie konnten angeben, in welchem von 74 aufgeführten Geschäften sie zuletzt eingekauft haben und wie sie die Dienstleistungen beurteilten. Freundlichkeit, Beratungs- bzw. Arbeitsqualität und Preis-Leistungs-Verhältnisse seien abgefragt worden.

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Einkaufen in Hagen: Die Kunden sind mit Freundlichkeit und Beratung in den Geschäften zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage.
Einkaufen in Hagen: Die Kunden sind mit Freundlichkeit und Beratung in den Geschäften zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage. © WP | Michael Kleinrensing

Das Ergebnis für Hagen: 87,8 Prozent gaben an, dass sie mit der Freundlichkeit (sehr) zufrieden seien (Noten eins oder zwei von vier möglichen). „Damit positioniert sich Hagen nun nicht nur im Spitzenfeld des Deutschlandvergleichs, sondern liegt erstmals auf dem ersten Platz aller in NRW untersuchten Stücke“, so teilt „MF Consulting“ mit.

Positiver Trend zu erkennen

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Von Jens Stubbe

Deutlich ist aus Sicht der Marktforscher vor allem der positive Trend. Gestartet ist der Kundenspiegel im Jahr 2004 mit 76,4 Prozent. Die weiteren Ergebnisse: 77,9 Prozent im Jahr 2007, 81,3 Prozent im Jahr 2010, 81,8 Prozent 2013, 85 Prozent 2016 und 86,1 Prozent 2019. Deutlicher lasse sich ein Aufwärtstrend nicht dokumentieren. In Sachen Freundlichkeit lag Hagen 2013 noch auf Rang 81 im Vergleich. Neben der Freundlichkeit habe Hagen auch in Sachen Beratungsqualität und beim Preis-Leistungs-Verhältnis zugelegt.

Die Rathaus-Galerie in der Hagener Innenstadt ist nach der Jahrhundertflut immer noch geschlossen. Die Kunden sind mit Beratung in den verbliebenen Geschäften in Hagen zufrieden.
Die Rathaus-Galerie in der Hagener Innenstadt ist nach der Jahrhundertflut immer noch geschlossen. Die Kunden sind mit Beratung in den verbliebenen Geschäften in Hagen zufrieden. © WP | Michael Kleinrensing

Hinzu komme, dass der überwiegende Teil der Fachgeschäfte, die im letzten Kundenspiegel gut abgeschnitten hätten, sich noch einmal gesteigert hatte. Auch einige einst kritisch eingeschätzte Händler hätten jetzt besser abgeschnitten. Besonders auffällig sei das gute Abschneiden von inhabergeführten Fachgeschäften.

Apotheke in der Innenstadt liegt vorn

Welche Hagener Geschäfte im Ranking besonders gut abschneiden, verrät „MF Consulting“ (noch) nicht. Nur so viel: Eine Innenstadtapotheke liegt bei der Freundlichkeit mit 96,1 Prozent vor einem Bettenfachgeschäft (96 Prozent) und einem Geldinstitut (94 Prozent).

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Dass „MF Consulting“ als privates Institut den Kundenspiegel alle drei Jahre auch auflege, um mit den Ergebnissen Geld zu verdienen, räumt Geschäftsführer Marc Loibl offen ein. „Wir verkaufen die Ergebnisse branchenspezifisch. Somit haben unsere Kunden am Ende die Möglichkeit, sich in ihrem Bereich zu vergleichen und zu sehen, wo sie noch zulegen können.“ Darüber hinaus räume man Geschäften die Möglichkeit ein, mit den Ergebnissen zu werben.

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Apotheker Christian Fehske, Inhaber der Rathaus-Apotheke, nutzt den Kundenspiegel intensiv.
Apotheker Christian Fehske, Inhaber der Rathaus-Apotheke, nutzt den Kundenspiegel intensiv. © WP | Michael Kleinrensing

Die Rathaus-Apotheke in Hagen beispielsweise nutzt diese Gelegenheit offensiv auf ihrer Homepage und auf Flyern. „Bei den letzten sechs Erhebungen haben wir jeweils vorn gelegen“, sagt Inhaber Christian Fehske, der das Abschneiden seiner Apotheke im aktuellen Ranking aber noch nicht kennt. „Für uns liefern die Ergebnisse alle drei Jahre interessante Parameter. Außerdem können wir damit werben.“ Statt des Preis-Leistungs-Verhältnisses stehe bei den Apotheken die Verfügbarkeit im Vordergrund. Und auch da liege man traditionell vorn.