Hagen. Der vierte Hagener Kundenspiegel liegt nun druckfrisch vor. Er belegt den Hagener Händlern kompetente Beratung. Bei den Zielgruppen sind jüngere Käufer meist kritischer als ältere.

Wie zufrieden sind die Kunden mit der Freundlichkeit in den von ihnen aufgesuchten Geschäften? Wie bewerten sie die Beratung, wie das Preis-Leistungs-Verhältnis in den 83 Hagener Läden, die unter die wissenschaftliche Lupe genommen wurden? Diesen Fragen geht der vierte Hagener Kundenspiegel nach. Die Ergebnisse der Befragung unter 906 repräsentativ ausgewählten Personen liegen nun druckfrisch vor.

Im Drei-Jahres-Turnus ist Hagen dran. Heißt, auch im Frühjahr 2004, 2007 und 2010 befragten Interviewer des Marktforschungsinstituts MF Consulting zahlreiche Personen in Hagen, in welchen der auf einem Fragebogen aufgeführten Geschäften sie in den letzten zwölf Monaten etwas gekauft haben und wie ihre Erfahrungen mit dem Personal und der Qualität der Ware ausgefallen sind. Untersucht wurden Firmen aus neun Branchen; die Probanden setzten sich aus Männern und Frauen, Jüngeren und Älteren zusammen.

Hohe Beratungsqualität

„Ziel der deutschlandweiten ­Studie ist es, den an der Untersuchung beteiligten Firmen ein Bild ihrer Unternehmung aus Sicht des Kunden zu geben. Außerdem erfahren die Konsumenten, wie ihre Stadt im Vergleich zu anderen Einkaufsstädten da steht“, erläutert Marktforscher Marc ­Loibl aus Deggendorf.

Und was verraten die Zahlen? 81,8 % (2010: 81,3 %) der willkürlich ausgewählten Personen gaben an, dass sie mit der Freundlichkeit in den ausgewählten Geschäften (sehr) zufrieden sind. Im Vergleich zu den anderen 137 Städten belegt Hagen damit den 81. Platz. Die besten Werte im Bereich Freundlichkeit weisen eine City-Apotheke mit 92,9 % und ein Geldinstitut mit 92,2 % auf.

„Die Tendenz in puncto Freundlichkeit ist grundsätzlich positiv; Hagen belegt einen soliden Mittelfeldplatz“, resümiert Loibl. Zum Vergleich: Hagens Nachbarstadt Lüdenscheid belegt den 89. Platz, Unna den traurigen 106. Rang.

Auch wenn’s um Beratungsqualität geht, schneidet Hagen gut ab. Heißt, es gelang den örtlichen Einzelhändlern und Dienstleistern den Zufriedenheitsgrad von 77,1 % (2010) um stattliche 3%-Punkte auf nun 80,1 % zu steigern. „Damit liegt Hagen im vorderen Drittel unserer Untersuchungsorte. Den größten Schritt nach vorn haben übrigens die Sportgeschäfte und die Bau- und Gartenmärkte gemacht“, so der Marktforscher.

Zufriedene Rentner

Auch interessant: Betrachtet man die Konsumentengruppen nach ihrem Alter, so urteilten die Verbraucher bei der Freundlichkeit im Alter zwischen 18 und 35 Jahren oft kritischer als ältere Käufer. Und auch beim Preis-Leistungsverhältnis sind die Jüngeren besonders kritisch und sensibel. Unter den Berufsgruppen sind die Rentner am zufriedensten.

„Das verwundert mich nicht“, sagt Klaus Willmers vom Einzelhandelsverband Südwestfalen. „Auch Strukturgutachten, die unser Verband erstellen lässt, spiegeln eine hohe Zufriedenheit bei älteren Leuten wider. Für viele Senioren ist wohnortnahes und bequemes Einkaufen wichtig. Jugendliche hingegen sind eher unzufrieden, da sie ihre vielfach kleinere Heimatstadt mit einer richtigen Großstadt’ vergleichen.“

250 Euro für Ergebnisse

Die Ergebnisse des Hagener Kundenspiegels hat Willmers mit ­Interesse verfolgt. „Beim MF Consulting handelt es sich um ein seriöses Marktforschungsunternehmen. Außerdem hat ein Zeitreihenvergleich über viele Jahre natürlich weit mehr Aussagekraft als eine Momentaufnahme.“ Zufrieden stimmt den Einzelhandelsexperten, dass im Rahmen der Erhebung dem Hagener Fachhandel eine ­große Beratungs- und Fachkompetenz attestiert wird.

„Wir sind ein beim Patent- und Markenamt München eingetragenenes Institut“, unterstreicht Marc Loibl. In Kürze erhalten die in Hagen unter die Lupe genommenen Unternehmen ein Angebot zum Erwerb ihrer Ergebnisse. „Wir berechnen für die auf Branchen zugeschnittenen Ergebnisse 250 Euro. Ein Drittel der Firmen kauft die Studie zu eigenen Marketing­zwecken.“