Hagen. Mehr Lkw, mehr Chaos, mehr Staus – im Süden von Hagen herrscht das Verkehrschaos. Und eine Lösung des Problemes ist nicht in Sicht.

An der katastrophalen Verkehrssituation auf der Bundesstraße 54 wird sich nichts ändern. Zum einen natürlich, weil die Autobahn 45 wegen Abriss und Neubaus der Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid noch auf Jahre gesperrt bleiben wird. Aber auch, weil alle Vorstöße der Volmetaler, die Situation im Süden von Hagen zumindest zu entschärfen, ins Leere laufen.

Thomas Lichtenberg, Leiter des Ordnungsamtes und selbst Dahler, war es vorbehalten, in der Bezirksvertretung Eile/Dahl die schlechten Botschaften zu verkünden.

Kein Tempo 30 auf Bundesstraße 54

Die erste: Ein Tempo 30 im dicht bebauten Ortskern von Dahl kommt nicht in Frage. „Die B 54 ist letztlich eine Bundesstraße“, erklärt Lichtenberg, „ihre Funktion ist es auch, den Verkehr von der Autobahn aufzunehmen. Genau dieser Fall ist nun eingetreten.“ Die Sicherheit der Fußgänger und die Tatsache, dass die Fahrbahn auch von Schülern gequert wird, treten da in den Hintergrund.

„Uns als Kommune sind da die Hände gebunden“, sagt Lichtenberg, „wir haben beim zuständigen Landesbetrieb angefragt und eine klare Absage erhalten.“

Nur Schilder nach Straßenverkehrsordnung

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Die zweite: Auch außergewöhnliche Schilder, die auf die besondere Situation im Volmetal aufmerksam machen und Verkehrsteilnehmer warnen, sind keine Option. „Wir als Stadt vertreten die klare Auffassung, dass wir nur Schilder aufstellen, die die Straßenverkehrsordnung vorsieht“, so Lichtenberg. Er wisse, dass das im benachbarten Märkischen Kreis anders gehandhabt werde.

Die dritte: Auch eine Ausweichspur vor dem Hotel Dresel, die die Situation an der Ampel am Bahnübergang Rummenohl entspannen könnte, ist nach Ansicht der Verwaltung keine Option. Immerhin: Dort hat sich die Situation leicht entspannt. Allerdings rechnet man mit einer Verschärfung, sobald die Volmetalbahn ihren Betrieb in Richtung Lüdenscheid wieder aufnimmt. Erst recht im nächsten Jahr, wenn der Takt der Züge in beide Richtungen auf je eine halbe Stunde verdichtet werden soll und die Schranken noch häufiger geschlossen werden. Schon jetzt, so erklärte Grünen-Politiker Rüdiger Ludwig, staue sich der Verkehr bis zur Stadtgrenze in die eine und bis Priorei in die andere Richtung.

Gefahr an der Kirche in Dahl

Was bleibt, ist Ratlosigkeit: „Wenn Sie mich fragen – einen guten Vorschlag, wie man die Verkehrssituation verbessern könnte, habe ich auch nicht“, so Thomas Lichtenberg. Während SPD-Bezirksbürgermeister Michael Dahme („Bei Tempo 30 in Dahl braucht man ja nicht eine halbe Stunde länger“) sich für einen Ortstermin mit den Entscheidungsträgern stark machte, erklärte Grünen-Vertreter Wolfram Schroll: „Wir nehmen hilflos etwas hin, was wir eigentlich nicht akzeptieren können. Wir müssen einen Hebel finden, die Situation zu verbessern.“

Zumindest ein kleiner kann in den Augen der Politiker ein Halteverbot im Bereich der Kurve an der Dahler Kirche sein. Wenngleich zu befürchten steht, dass schneller gefahren wird, wenn dort keine Autos mehr auf den Seitenstreifen stehen, so berichtete Anwohner und CDU-Politiker Peter Neuhaus doch von haarsträubenden Szenen, wenn sich Sattelzüge in der Kurve begegneten. „Das ist auch eine große Gefahr für jeden, der dort parkt und aus seinem Auto aussteigt.“ Ein Halteverbot – so der einstimmige Beschluss – solle nun geprüft werden. Mehr aber scheint nicht zu gehen.