Dahl. Das Dahler Gotteshaus trägt nach der Starkregenflut schwere Schäden davon. Der Assessor dankt den Rettungskräften und bittet jetzt um Hilfe.

Das Unwetter der letzten Woche hat manche Teile Hagens und Umgebung besonders stark getroffen. Auch etliche Kirchen im Evangelischen Kirchenkreis sind durch die Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen worden. Handelt es sich in den meisten Fällen um kleinere Schäden durch vollgelaufene Keller oder nasse Wände, ist die Auferstehungskirche in Dahl schwer beschädigt worden. Dort stieg das Wasser im Innenraum auf etwa 120 Zentimeter. „Durch den starken Wasserdruck sind alle Türen verzogen und nicht mehr zu schließen“, heißt es aus der Gemeinde.

An der Seitentür sei Sandstein herausgefallen, der den Türsturz trägt – „dort besteht Einsturzgefahr.“ Die Abstützung habe mittlerweile schon veranlasst werden können, um eine Gefahr auszuschließen.

Sprachlos über Bilder aus Dahl

Die Kanzel hat es aus der Verankerung gerissen. Es ist nichts mehr an seinem Platz und die Wände sind stark durchnässt. Inwieweit die Fresken in der Katharinenkapelle durch das Wasser geschädigt wurden, ist wohl noch nicht abzusehen. Assessor Henning Waskönig zeigte sich nach der Bestandsaufnahme sehr betroffen über das Ausmaß der Katastrophe: „Die Bilder aus Dahl machen mich sprachlos“, so der Theologe, der aber auch betont: „Vor allem die Not der Menschen, die unmittelbar von den Schäden betroffen sind, muss jetzt im Fokus stehen.“

podcast-image

In diesem Zusammenhang danke die Evangelische Kirche in Hagen den Rettungskräften für ihren tatkräftigen, schnellen und unermüdlichen Einsatz und dem Krisenstab der Stadt Hagen für seine Arbeit. „Es ist gut zu sehen, wie viele Menschen einander in dieser Ausnahmesituation geholfen und beigestanden haben“, so Waskönig. Mit einem Mal würden die Worte der biblischen Psalmen bedrohlich aktuell: „Gott, hilf mir! Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle. Ich versinke in tiefem Schlamm, wo kein Grund ist; ich bin in tiefe Wasser geraten, und die Flut will mich ersäufen.“ (Psalm 69,2+3)

Kirche erst umfassend renoviert

Später bittet der Psalmbeter um Hilfe und Zuwendung. „Beides ist auch jetzt dringend nötig“, so der Assessor. „Wir danken daher allen, die solidarisch und verlässlich ihre Hilfe anbieten und tun, was möglich ist. Und wir beten: für alle, deren Hab und Gut, deren Leib oder Seele, durch die Wassermassen Schaden genommen haben.“

Die Dahler Dorfkirche hatte erst im November 2020 nach umfassenden Renovierungsarbeiten wieder eröffnet – 800.000 Euro waren in die Sanierung geflossen, bei der auch neue historische Wandmalereien entdeckt wurden.

Unter anderem wurde das mittelalterliche marode Eichen-Holzgebälk in der Kirche ausgetauscht. Das Dach wurde neu mit Schiefer eingedeckt, die Regenrinnen und der Schneeschutz an der Dorfkirche erneuert. In der Kirche wurden außerdem noch Putzarbeiten an den Wänden durchgeführt sowie die Orgel restauriert. Nur durch Spenden waren die Sanierungsmaßnahmen überhaupt erst möglich geworden.