Dahl. Weil sich die Unfälle kurz vor Dahl auf der B54 im Süden von Hagen häufen, plädiert die CDU für ein Tempolimit. Durchsetzen kann sie sich nicht.

13 Unfälle und sechs Verletzte in dreieinhalb Jahren reichen nicht aus. Diese bittere Erkenntnis mussten jetzt die Mitglieder in der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl machen. Denn 13-mal hatte es in den letzten dreieinhalb Jahren auf der Bundesstraße 54 im Hagener Süden auf Höhe der Einmündung Stahlstraße gekracht. Ein Tempolimit auf diesem Abschnitt wird es trotzdem nicht geben.

70 Stundenkilometer sind an der Dahler Straße (B54) erlaubt. 50 seien wesentlich angebrachter. Das zumindest fordert die CDU in einem Antrag und stößt bei den anderen Parteien im Stadtteilgremium auf keinerlei Widerspruch. „Fußgänger kreuzen die Straße, Autos bremsen abrupt ab, um am Seitenrand zu parken“, führt die Union in ihrem Antrag aus. Hinzu kämen gefährliche Überholmanöver. Tempo 50 hält man deshalb für sinnvoll.

Polizei prüft die Unfall-Ursachen

Da hat man allerdings nicht mit dem Amtsschimmel gerechnet. Den musste in Person Thomas Lichtenberg, Leiter des Ordnungsamtes, wiehern lassen: „Ich kann den Vorstoß ja durchaus nachvollziehen“, so der Amtsleiter, „aber eine Geschwindigkeitsbeschränkung ist nach Gesetzeslage immer nur das letzte Mittel. Die Straßenverkehrsordnung verfolgt immer den Ansatz, den Verkehr möglichst schnell und möglichst in Fluss zu halten.“

Weil es sich bei der B54 um eine klassifizierte Straße und somit um eine Hauptverbindungsachse handele, seien der Landesbetrieb und damit auch die Bezirksregierung in Arnsberg mit im Boot. Aus diesem Grund sei, so heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Verwaltung, auch die Polizei um eine Prüfung der Unfallursachen gebeten worden.

Politiker kann Argumente nicht nachvollziehen

Ergebnis: Lediglich bei einem der insgesamt 13 Unfälle sei ein zu hohes Tempo die Ursache gewesen. Weil die Ursachen so unterschiedlichen seien und nicht mindestens drei Unfälle gleicher Art verzeichnet worden seien, können man formal auch nicht von einer Unfallhäufungsstelle sprechen.

Eine Argumentation, die zumindest Peter Neuhaus, CDU-Politiker aus dem Volmetal, so nicht nachvollziehen kann: „Wir werden dann die Stellungnahme der Stadtverwaltung vervielfältigen und an die Bürger im Hagener Süden verteilen“, erklärte er mit ironischem Unterton.