Hagen. Flut, Sperrung der A-45-Brücke, Pandemie – die Wirtschaft in Hagen und der Region ist gebeutelt. Die SIHK fordert Konsequenzen.

In der ersten Südwestfälischen Standortkonferenz in Lüdenscheid forderten die drei Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen einen gemeinsamen Kraftakt für den Wirtschaftsstandort Südwestfalen.

„Der Erfolg NRWs stärkster Industrieregion ist massiv gefährdet! Knappe Gewerbeflächen, marode Infrastruktur, steigende Energiepreise, Hochwasserschäden und Coronabeschränkungen: All das sind Risiken, die einen gemeinsamen Kraftakt erfordern“, betonte SIHK-Präsident Ralf Stoffels zu Beginn der Veranstaltung.

Standortkonferenz in Lüdenscheid

Zur Veranstaltung hatten die drei IHKs Politik, Verwaltung, Verbände nach Lüdenscheid eingeladen. Zugeschaltet waren zudem zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer. Insgesamt nahmen knapp 100 Entscheidungsträger aus der Region an der 1. Standortkonferenz teil.

Im Mittelpunkt der Diskussion standen Fragen zum Zustand der Straßen, der Schiene und der digitalen Infrastruktur. Nach einem einführenden Vortrag durch Staatssekretär Dr. Hendrik Schulte vom Landesverkehrsministerium stand insbesondere die gesperrte Rahmedetal-Brücke stellvertretend für die Straßensituation in Südwestfalen im Fokus.

Handlungsbedarf auch auf der Schiene

Im Anschluss spielten die Perspektiven des Schienenverkehrs eine zentrale Rolle. Auch hier gibt es klaren Handlungsbedarf: Die Infrastruktur muss auf den Stand der Zeit gebracht werden. Zudem gilt es, die Lade- und Transportkapazitäten auszuweiten.

Arnsbergs IHK-Präsident Andreas Rother betonte: „Die Digitalisierung steht bei den Unternehmen in Südwestfalen ganz oben auf der Agenda. Längst haben sie deren Potenziale erkannt und ihre Prozesse, Produkte und Dienstleistungen digital ausgebaut.“ Neben der Verkehrsinfrastruktur müssten auch die Chancen der digitalen Infrastruktur genutzt werden, so Rother.

Forderungen an Bund und Land

„Die Unternehmen fordern von den Regierungen in Berlin und Düsseldorf, sich intensiver um eine leistungsfähige Infrastruktur zu kümmern. Wenn die Politik hier nicht stärker, schneller und unbürokratischer investiert, gefährdet sie den Bestand hunderter Unternehmen und tausender Arbeitsplätze in Südwestfalen.“

Im Anschluss fasste Staatssekretär Dammermann vom Landeswirtschaftsministerium die Perspektiven der digitalen Transformation zusammen. „Der Wirtschaftsstandort Südwestfalen braucht Ideen und konkrete Maßnahmen für die Zukunft. Wir bleiben dran und laden die Verantwortlichen ein, gemeinsam mit uns, diese und weitere Handlungsfelder voranzutreiben.“

Verbesserungen für die Region

Hierzu wird es eine weitere Standortkonferenz geben. Gemeinsam mit allen relevanten Akteuren werden wir konzeptionelle Vorschläge entwickeln und vor Ort, in Düsseldorf und in Berlin auf die Umsetzung konkreter Verbesserungen für die Region drängen“, beendete Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der IHK-Siegen, die Veranstaltung.