Hagen. Der Pegel im Staubecken ist ungewöhnlich weit abgesunken. Statt bis zu zu zwei Millionen Kubikmeter Wasser sind aktuell lediglich 867.000 Kubikmeter vorhanden. Doch der Wirtschaftsbetrieb Hagen sowie der Wasserwerksbetreiber Enervie versprechen, dass bald der Normalzustand zurückkehren wird.
Mit den letzten warmen Strahlen verwöhnt die November-Sonne Spaziergänger, Radfahrer und Jogger, die sich auf den Weg rund um die Hasper Talsperre machen. Doch wer nach dem wohligen Genuss des grellen Lichts den Kopf wieder nach unten senkt, muss feststellen, dass er nach wochenlangen Waldarbeiten der Forstleute mit den Schuhen noch immer im klebrigen Matsch steckt und obendrein auch der Pegel im Staubecken ungewöhnlich weit abgesunken ist. Doch der Wirtschaftsbetrieb Hagen sowie der Wasserwerksbetreiber Enervie versprechen, dass die Hagener bald wieder den vertrauten Anblick und Zustand rund um eines der beliebtesten Ausflugs- und Freizeitreviere der Stadt genießen können.
Bis zu zwei Millionen Kubikmeter Wasser können sich aus den Zuläufen des Hasper Bachtals hinter der Staumauer sammeln. Doch aktuell sind lediglich noch 867.000 Kubikmeter vorhanden. Der Rest wurde in den vergangenen Wochen und Monaten bei Testläufen im sanierten Wasserwerk verbraucht und in das Hagener Netz eingespeist. „Pumpen und Hydraulik werden aktuell auf Herz und Nieren geprüft“, erläutert Enervie-Sprecher Andreas Köster. „Wir wollen unter Volllast herausfinden, ob die Qualität auch langfristig gleichbleibend gut bleibt.“ Üblicherweise strömen pro Stunde 150 Kubikmeter Wasser durch das Werk und versorgen damit weite Teile von Haspe – momentan ist es mehr als das Fünffache. Ein Volumen, das sich angesichts der relativ geringen Niederschläge im Oktober und November seine Spuren beim Wasserstand hinterlässt.
Wanderweg durch Forstarbeiten beschädigt
Die 1,1 Millionen Kubikmeter aus dem frei verfügbaren Bereich sind bereits verbraucht, aktuell geht Enervie an die „Eiserne Reserve“ mit einem Volumen von 400.000 Kubikmetern. Mitte nächster Woche werden die Testläufe abgeschlossen sein. Ab dann müssen die Regenwolken wieder dafür sorgen, dass sich das Staubecken füllt. Ziel bleibt es, dass künftig mit drei Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr aus der Hasper Talsperre etwa ein Viertel der Hagener Bevölkerung versorgt wird – übrigens kostengünstiger als aus Hengstey.
Kurz vor dem Abschluss stehen auch die Forstarbeiten rund um die Hasper Talsperre, durch die zuletzt vor allem der Rundwanderweg auf der Südseite arg malträtiert wurde. „Wir haben dort fast 500 Festmeter Fichtenholz geschlagen“, berichtete Förster Michael Knaup, dass die Stämme im Sauerland zu Bauholz verarbeitet werden. Weitere 80 Festmeter sollen noch folgen. „Doch dafür brauchen wir Frost, um mit den Maschinen den Boden nicht unnötig zu schädigen.“ Die Maßnahme dient auch zur Pflege, um die Verjüngung des Waldes durch nachwachsende Buchen zu ermöglichen. Die aufgewühlten Wege werden dann im Frühjahr durch das Aufbringen von Schotter neu befestigt.
Stauvolumen von zwei Millionen Kubikmetern
Die Staumauer der Hasper Talsperre wurde unter der Regie von Otto Intze im Jahr 1904 fertiggestellt. Das Bauwerk ist 33,7 Meter hoch und 260 Meter breit.
Insgesamt fasst das Becken zwei Millionen Kubikmeter Wasser. Etwa ein Viertel gilt als Totraum und ist für die Erzeugung qualitativ nicht nutzbar.