Hochsauerlandkreis. . Jetzt wird der Motorradlärm nicht nur betroffenen Anwohnern in Meschede, Schmallenberg, Arnsberg und Sundern weh tun. Jetzt werden es auch die Motorradfahrer selbst zu spüren bekommen. Der Hochsauerlandkreis hat entsprechend aufgerüstet, um in nächster Zeit sanktionsfähige Kontrollen durchzuführen.
Die Bürgermeister aus den vier Städten sind es leid: Immer montags klingeln morgens die Telefone in ihren Ordnungsämtern - mit immer den gleichen Beschwerden von Bürgern über den Motorradlärm vom Wochenende. Bislang waren die Städte machtlos. Jetzt wurde mit Polizei und dem Hochsauerlandkreis als Reaktion die neue „Ordnungspartnerschaft Motorradlärm“ gegründet.
Landrat und Polizei bündeln die Kräfte
Mit dem Start in die neue Motorradsaison geht es los. „Wir bündeln die Kräfte“, sagte Landrat Dr. Karl Schneider. Die Polizei nutzt zum Beispiel künftig an Wochenenden Messgeräte des Ordnungsdienstes der Kreisverwaltung mit.
Und: „Wir haben unsere Waffen geschärft“, so Polizeidirektor Georg Petering bei der Vorstellung der neuen Partnerschaft. Jetzt geht es nicht mehr nur um Geschwindigkeitsmessungen. Denn Kreisverwaltung und Kreispolizeibehörde haben ein Schallpegelmessgerät angeschafft, mit dem Motorradlärm nun auch gerichtsfest nachgewiesen werden kann.
Auch interessant
Bisher konnten Motorradfahrer nur mit Bagatellverstößen belangt werden, mit 10 oder 15 Euro Bußgeld – „da haben die sich drüber kaputt gelacht“. Das wird jetzt anders. Bei Überschreitungen der zulässigen Geräusche um fünf Dezibel werden 90 Euro bei Fahrlässigkeit fällig; 180 Euro, wenn technische Veränderungen hinzukommen.
Zehn Dezibel mehr sind strafbar
Werden zehn Dezibel überschritten oder sind Anhaltspunkte für Manipulationen erkennbar, handelt der Motorradfahrer grob verkehrswidrig: Dann müssen auch 180 Euro gezahlt werden, hinzu kommt aber die sofortige Stilllegung – dann muss anschließend umständlich die Betriebserlaubnis neu beantragt werden: Die Polizei bestraft also auch mit zusätzlichen Behördengängen und Gebühren.
Josef Jakobi, Leiter der Direktion Verkehr, sagt: „Wenn wir nur einen Motorradfahrer aus einer Gruppe herausziehen und ihm den Lärm nachweisen können: Das wird sich so schnell in der Szene herumsprechen.“
Straßensperrungen möglich - Stimmen der Bürgermeister
Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel vertraut darauf, dass es zu Verhaltensänderungen kommen werde, wenn „man erst einmal Nachdenklichkeit erzeugt“. Die Städte helfen bei der Öffentlichkeitsarbeit, außerdem sorgen sie für die Sicherstellung der Kommunikation mit den Anwohnern. Die Bürgermeister machten deutlich: Es geht nur um eine Minderheit von Motorradfahrern.
Sunderns Bürgermeister Detlef Lins: „Jeder Motorradfahrer ist herzlich willkommen. Aber wir bitten um Einhaltung der Regeln.“ Straßensperrungen sind nicht ausgeschlossen, aber derzeit nicht geplant. Denn Landrat Dr. Karl Schneider wies darauf hin, dass dadurch nur Verkehr verlagert werde. Geprüft wird im Rahmen der Partnerschaft auch, eine Parkraumbewirtschaftung für Motorräder an den besonders belasteten Bereichen einzuführen, etwa an der Möhne oder an der Sorpe.
Bernhard Halbe, Bürgermeister von Schmallenberg, sieht „starke Signale in Richtung Bürgerschaft, dass die Bedenken ernst genommen werden“. Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel vertraut darauf, dass es zu Verhaltensänderungen kommen werde, wenn „man erst einmal Nachdenklichkeit erzeugt“. Die Städte helfen bei der Öffentlichkeitsarbeit, außerdem sorgen sie für die Sicherstellung der Kommunikation mit den Anwohnern. Die Bürgermeister machten deutlich: Es geht nur um eine Minderheit von Motorradfahrern.
Uli Hess (Meschede): "Wir sind keine Spaßverderber"
„Wir sind keine Spaßverderber“, meinte Uli Hess (Meschede): Aber es könne nicht sein, dass auswärtige Motorradfahrer ins Sauerland kämen, um hier ihre Regelverstöße auszuleben und Rennen zu fahren. Bürgermeister Detlef Lins (Sundern): „Jeder Motorradfahrer ist herzlich willkommen. Aber wir bitten um Einhaltung der Regeln.“
Auch interessant
Straßensperrungen sind nicht ausgeschlossen, aber derzeit nicht geplant. Denn Landrat Dr. Karl Schneider wies darauf hin, dass dadurch nur Verkehr verlagert werde. Geprüft wird im Rahmen der Partnerschaft auch, eine Parkraumbewirtschaftung für Motorräder an den besonders belasteten Bereichen einzuführen.