Hellefeld. „Motorräder zerstören Idylle an der Hellefelder Höhe.“ Diese Schlagzeile der Westfalenpost sprach die vom Motorradlärm genervten Hellefelder ebenso an, wie Arnsberger und Langscheider Bürger.

Es zeigte sich, dass dieses Problem tiefgreifender als gedacht ist. So trafen sich am Samstag um 15.30 Uhr viele Interessierte in Hellefeld um Abhilfe zu schaffen. Aber auch Motorradbefürworter kamen um „… zu hören was hier wieder gegen uns verzapft werden soll, die meisten Motorradfahrer fahren doch vernünftig, werden aber mit bestraft.“

An der Kreuzung Hellefelder/Arnsberger Straße standen 50 Personen, um sich an der Diskussion, zu der Jens Kunen eingeladen hatte, zu beteiligen. „Wir möchten nicht alle Motorradfahrer verteufeln!“ betonte Jens Kunen gleich zu Beginn seiner Ansprache, „wir sind gegen diejenigen, die Rasen und dabei unnötigen und überdurchschnittlichen Lärm verursachen.“ Schnell war eine rege Diskussion im Gange.

„Schwarze Schafe“

Viele Motorradfahrer, die in der Zeit vorbeifuhren, gehörten zur ersterwähnten Gruppe, gegen die man nichts unternehmen möchte. Doch immer wieder kamen „schwarzen Schafe der Motorradwelt“ vorbei, die die Gruppe am Straßenrand zusammenzucken ließ - auch Motorradfahrer wie Ulrich Weber aus Altenhellefeld, der mit seinem Krad kam, oder Manfred Schäfer, der gemeinsam mit Jens Kunen diese Initiative unterstützt.

„Die Hellefelder Höhe zieht Motorradfahrer an, die Rennen fahren möchten“, meinte Manfred Schäfer,„die First Responder Hellefeld mussten schon zu einem Unfall, bei dem zwei Motorradfahrer mit den Köpfen zusammen gestoßen sind, so tief lagen sie in der Kurve.“ Ulrich Weber bemängelte die Maßnahmen, die gegen Raser vorgenommen werden.

„Das machen Leute, die keine Ahnung haben. Diese Rüttelstreifen sind ein Witz! Wenn ich da mit dem Motorrad drüber fahre, bemerke ich sie kaum – aber die Stoßdämpfer meines Autos, die leiden extrem.“ „Diese Raser können sich doch nicht in einem rechtsfreien Raum fühlen, weil sie nicht geblitzt werden können“, zeigte sich starker Unmut in der Versammlung.

Begrenzte Möglichkeiten der Polizei

Ortsvorsteher Willi Vogt erklärte: Wir sind hier offiziell „Ruhezone für Freizeit und Erholung“ – so funktioniert das aber nicht!“ Und auch Ortsvorsteherin Sybille Rohe-Tekath verstand den Unmut der Bürger. Möglichkeiten wie „Polizei muss mehr Streife fahren!“ stellte der Anwesende Polizist i.R. Manfred Klüppel als fast unmöglich da. „Wie soll die Polizei das schaffen, die haben nur begrenzte Möglichkeiten, wenig Fahrzeuge und Personal – sie können nicht überall sein!“

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Maßnahmen wurden vorgeschlagen. „Über die Höhe ganz langsam fahren und ausbremsen?!“ doch auch hier warnte Manfred Klüppel „… das ist rechtswidrig!“ „Anhalten und zum Kaffee bitten, um ins Gespräch zu kommen“; „Den Ochsenkopf wieder für Motorradfahrer öffnen“; Ideen hatte die Teilnehmer des Treffens sehr viele.

Neuer Arbeitskreis will Lärmmessung veranlassen 

Ulrich Weber wird in der Gruppe neben Manfred Schäfer auch die Interessen der meisten, humanen Motorradfahrer vertreten. „Vielleicht ist es ganz gut, dass auch diese Seite dabei ist, um etwas zu bewegen“, begründete er seine Entscheidung., in einem neuen Arbeitskreis mitzuwirken.

Über eines sind sich die Aktiven jetzt schon einig: „Wir werden auch die anderen Dörfer ansprechen, denn das Problem darf nicht wieder von einer Stelle auf eine andere verlagert werden.“

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„Es muss erst einmal der Lärmpegel gemessen, dann die Anzahl der vorbeifahrenden Motorräder gezählt werden. Wir möchten die Strecke ja nicht auch noch sperren lassen und andere Möglichkeiten suchen – aber in letzter Konsequenz würden wir auch das beantragen“, meinte Jens Kunen.

Jens Kunen schlug den teilnehmern des Treffens vor, einen Arbeitskreis zu bilden. Diesem Arbeitskreis traten auch gleich Rudolf Püttmann aus Langscheid und Klaus Kurte aus Arnsberg neben 37 weiteren Anwesenden bei. „Eine Dauerbeschallung ist einfach nicht auszuhalten“, meinte Klaus Kurte dazu.