Arnsberg. Unkontrollierbar aufbrodelnde Gerüchte machen es dem Franz-Stock-Gymnasium in Hüsten schwer, nach der Drohung und dem Einbruch mit Brandstiftung im Graf-Gottfried-Gebäude zurück zur Normalität zu finden.

Ein Fehlalarm am Donnerstagabend gab Spekulationen in den sozialen Netzwerken über einen Bombenfund neue Nahrung. Obwohl die Polizei Entwarnung gab, sah sich Schulleiter Dr. Heinrich Blana gezwungen, den Schulbetrieb am FSG am Freitag ausfallen zu lassen.

Die Entscheidung fällte Dr. Blana in Absprache mit der Schulaufsicht (Bezirksregierung). Die Gefahrenabwehr der Polizei hatte nach dem Einbruchsfehlalarm am Donnerstag in einem Gebäudeteil am Kulturzentrum das Gelände durchsucht. Nichts wurde gefunden.

„Keine dieser Vermutungen oder sogar absichtlich in Umlauf gebrachten Vermutungen entspricht den Tatsachen“, sagt Polizeisprecher Ludger Rath. Für die Verunsicherung der Schüler habe die Polizei Verständnis, nicht aber für bewusst verbreitete Falschinformationen. Die würden auch zu strafrechtlichen Ermittlungen führen können. Die mit dem FSG befassten Ermittler beobachten auch das soziale Netzwerk.

Polizei ermittelt auch in Netzwerken

Der in der Graffity-Drohung aus der Vorwoche genannte 11. Januar hätte gestern für umfangreiche Sicherungsmaßnahmen am FSG durch die Polizei gesorgt. Diese wurden nun abgeändert. „Unseren Fokus behalten wir aber auf der Schule“, so Bianca Scheer von der Kreispolizei.Auch in den vergangenen Tagen waren stets Polizeibeamte vor Ort.

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Die 1250 Schüler waren zwar am Freitag zu Hause geblieben, doch waren das Lehrerkollegium und auch Schulleiter Dr. Heinrich Blana in der Schule zusammengekommen. Dr. Blana zeigt sich entsetzt über die Macht der Gerüchte und der in den sozialen Netzwerken verursachten Lauffeuer. „Diese emotionalen Wellen sind nicht zu erklären und auch nicht zu stoppen“, stellt er fest. Erschrocken ist er über einzelne Kommentare im Netz aus der Schülerschaft. „Was hier zum Teil kommentiert wird, ist ein erschreckendes Spiegelbild der Gesellschaft“, so Dr. Blana.

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Der Fehlalarm hat die perfekte Vorbereitung auf den 11. Januar mit der Kraft der Gerüchteküche über den Haufen geworfen. „Wir waren perfekt eingestellt auf den Tag“, so Dr. Blana, „wir wollten deutlich machen, dass wir die Situation im Griff haben“. Dennoch zog er am Donnerstagabend die Notbremse und sagte den gtestrigen Schulbetrieb auf der Homepage der Schule ab.

Panikwellen an Schulen über soziale Netzwerke wurden auch schon in anderen Fällen hier in der Region ausgelöst. Erst im vergangenen Jahr wurde über facebook stets vor einem weißen Bulli vor Arnsberger Schulen gewarnt, aus dem heraus Kinder angesprochen worden sein sollen. Die Polizei fand hier nie einen Ansatzpunkt für Ermittlungen.