Arnsberg. . Wer wagt, gewinnt. Und der Ortsteil Arnsberg muss noch viel gewinnen, um die Zukunft so zu meistern, damit besonders der Einzelhandel wieder eine langfristige und gesunde Perspektive hat, die zu Investitionen ermuntert und neue Investoren anlockt. Um dies zu realisieren, sind viele kleine Schritte zu gehen und viele Bausteine aufzuschichten. Einer der Bausteine könnte sein - ein weithin sichtbarer Aussichtsturm auf dem Schlossberg.

Das jedenfalls findet Dr. Jürgen Schulte-Hobein. Der Leiter des Sauerlandmuseums hat deshalb im Nachklang des ersten Werkstattgesprächs „Steinweg/Alter Markt/Neumarkt“ Stadtplaner Thomas Vielhaber einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. „Ich bin sicher,“ sagt Schulte-Hobein, „dass ein solcher Turm eine wichtige Rolle bei der dringend erforderlichen Neubelebung des Ortsteils spielen könnte.“

Denn seine Anregung ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern hat vielmehr ein konkretes Vorbild: den Schlossberg der Stadt Freiburg, wo sich einst Bourbonen und Habsburger heftig um das Elsass stritten. „Ein ebenso historischer Ort wie der Arnsberger Schlossberg. Und in ebenso exponierter Lage hoch über der Stadt.“

Um diese Zone optimal touristisch zu nutzen, „hat man auf dem Freiburger Schlossberg einen hohen Turm errichtet, der in seiner Konstruktion dem Lörmecke-Turm bei Meschede sehr ähnelt“. Und das äußerst schonend für die Stadtkasse, denn die Baukosten wurden von einem eigens gegründeten Kuratorium mit Spenden von Firmen und Bürgern sowie Landesmitteln gedeckt. Und der Anteil der Stadt Freiburg? „Unser Gebäudemanagement hat lediglich die Bauausführung übernommen,“ erklärt Martina Schickle als Sprecherin der Freiburger Verwaltung.

Freiburger Schlossberg-Turm als Vorbild

Der Freiburger Schlossberg-Turm biete so nicht nur einen fantastischen Blick über Rheintal und Vogesen, so Schulte-Hobein, sondern werde - „und das ist wichtig“ - von den Menschen schon aus großer Entfernung wahrgenommen und mache „richtig neugierig. Das ist mir selbst so ergangen“. Nicht nur ihm: Der Schlossberg über der alten Universitätsstadt erfreut sich seit Bau des Turmes steigender Besucherzahlen, so dass sich dort inzwischen sogar eine ständige Gastronomie entwickelt hat.

„Warum“, fragt Dr. Jürgen Schulte-Hobein, „sollte das nicht auch in Arnsberg funktionieren?“. Denn das Potenzial des Schlossbergs sei noch lange nicht ausgereizt: „Aus diesem geschichtsträchtigen Ort muss man im Interesse der Stadt einfach mehr machen.“ Dabei könnte ein solcher Aussichtsturm eine bedeutsame Rolle spielen. „Wenn er vom Verkehrsverein gut vermarktet und weithin sichtbar ist, wird dessen Besuch für die Menschen einfach ein Muss. Und ich glaube, dass sich dann auch auf unserem Schlossberg eine Gastronomie entwickeln wird. Zumindest von Frühling bis Herbst.“

Daher wäre für den Museumsleiter ein solcher Invest, sollte er ähnlich zu organisieren sein wie in Freiburg, für den Ortsteil eine deutliche Belebung: „Dann würde mehr Publikum durch die Stadt tigern und auch Geld hier lassen.“

Aussichtsturm würde gut in Konzept für Alt-Arnsberg passen

Zumal ein solcher Turm gut in das für Alt-Arnsberg gültige Konzept „Tourismus und Kultur“ hineinpasse. „Außerdem wäre der Bau eines solchen Turmes ein Signal, dass sich hier etwas bewegt.“ Was eine Aufbruchstimmung erzeugen könnte. Deshalb gilt für Schulte-Hobein der einfache Satz: „Wo ein Wille, da ist auch ein Weg.“

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In der Stadtverwaltung wurde Schulte-Hobeins Vorschlag durchaus positiv aufgenommen, ergab eine Anfrage der WP. Die Idee sei gut und man sehe durchaus die Chance, bei deren Umsetzung Vorteile für den Ortsteil erzielen zu können. Letztlich ausschlaggebend seien jedoch angesichts der angespannten Kassenlage allein die Finanzen. In anderen Worten: Je geringer die Belastung für die Stadt, je größer die Möglichkeit der Realisierung.