Hagen. . Mit großen Schritten gehen in Hagen die Planungen für ein neues touristisches Highlight voran. Die Stadt plant Deutschlands längsten hölzernen Wanderpfad über den Wipfeln der Hinnenwiese. Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser kann sich bereits vorstellen, den Gipfelpfad in drei Jahren einzuweihen.

Mit einer Länge von 2,5 Kilometern soll in Haspe der längste Baumwipfelpfad Deutschlands entstehen. „Können die Pläne, die wir in der Bezirksvertretung am Donnerstag einstimmig befürwortet haben, umgesetzt werden, dann bekommt Hagen endlich ein touristisches Highlight und einen Anziehungspunkt der Extraklasse“, ist sich Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser sicher.

Gemeinsam mit der Hagen-Agentur, die zurzeit viel Elan in die Ankurbelung des Tourismus für Hagen steckt, stellten die Investoren der Firma „Forest Adventures“ den Hasper Kommunalpolitikern den geplanten Pfad, der in der Nähe des Kaiser-Friedrich-Turms am Elsa-Brandström-Weg entstehen soll, jetzt vor. Der nur aus Holz gefertigte Steg soll in der Endausbaustufe bis zu 2,5 Kilometer lang werden und an mehreren Aussichtspunkten sowohl die Fernsicht über das Ruhrgebiet als auch Richtung Sauerland ermöglichen. Darüber hinaus sollen Baumhaushotels zunächst als Testeinheiten errichtet werden, um die Wünsche der Gäste abschätzen zu können. Wenn das Konzept markttauglich sein sollte, sei eine Erweiterung auf bis zu 50 Baumhaushotels denkbar, heißt es in der Konzeption, die in der kommenden Woche auch der BV Mitte vorgestellt wird.

Glaeser und Thieser machen sich für das Projekt stark

„Ich habe mich gemeinsam mit meinem Amtskollegen Jürgen Glaeser für dieses Konzept stark gemacht. Wir als Stadt müssen jetzt dafür sorgen, dass die entsprechenden Baugenehmigungen so schnell wie möglich vorliegen und dass die Grundstücksfragen geklärt werden. Dann könnte der Gipfelpfad in drei Jahren eingeweiht werden.“

Großes Vorbild im Bayerischen Wald

Der angeblich weltweit längste Baumwipfelpfad mit einer Steglänge von 1300 Metern wurde im Nationalpark Bayerischer Wald errichtet.

Die überwiegend aus Holz bestehende Konstruktion wurde in einer Höhe von 8 bis 25 Metern in den Bergmischwald integriert.

Der 1300 Meter lange Steg endet auf der Plattform eines Aussichtsturmes in einer Höhe von 44 Metern. Angeschlossen ist dort auch ein Informationszentrum und ein Wildgehege.

Die Firma „Forest Adventures“ betreibt auch den kürzlich eingeweihten Klettergarten in Wetter.

Das Projekt, das beispielsweise im Bayerischen Wald tausende Touristen und Naturfreunde anzieht, soll einhergehen mit dem Ausbau des Drei-Türme-Wegs zu einem Premium-Wanderweg. Kirsten Fischer, bei der Hagen-Agentur zuständig für Tourismus, ist überzeugt: „Wenn uns diese Kombination gelingt, dann bekommen wir hier in Hagen endlich ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem wir ganz hervorragend für unsere Stadt werben können.“ Der Weg verbindet Bismarck-, Kaiser-Friedrich- und Eugen-Richter-Turm. Während beispielsweise am Bismarck-Turm die Themen Wasser, Eisen und Land herausgestellt werden sollen, ist am Friedrich-Turm die Natur ausschlaggebend. Hier soll auch der Baumwipfelpfad als herausragendes Merkmal entstehen.

„Nach der positiven Reaktion in der BV Haspe sind wir sehr zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, die Investoren nach Hagen zu holen. In ersten Gesprächen haben auch die Förster Horst Heicappell und Michael Knaup Zustimmung und Unterstützung signalisiert“, so Kerstin Fischer.

Millioneninvestition und Arbeitsplätze

Die Gesamtinvestitionshöhe, so „Forest Adventures“, liege im Bereich von drei bis fünf Millionen Euro. Die genaue Ausgestaltung von Baumwipfelweg, Baumhaushotels und dem Hauptgebäude sei aber in diesem frühen Planungsstadium noch zu offen für eine belastbare Schätzung. Wenn alle Komponenten der Baumwelt umgesetzt würden, könnten während der Sommersaison etwa 20 bis 30 Vollzeitarbeitsplätze allein für den Betrieb der Baumwelt geschaffen werden. Inwiefern der Betrieb der angedachten Hotels und der Gastronomie auch während der Wintermonate wirtschaftlich fortgeführt werden kann, werde sich erst im Laufe der weiteren Planungen ergeben.

Die müssen natürlich auch die verkehrliche Anbindung berücksichtigen. Dazu Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser: „Es ist ja nicht gesagt, dass alle Besucher mit dem Auto dann den Kettelbach hochfahren. Es gibt auch intelligentere Lösungen, die schon die Anreise zum Baumwipfelpfad zu einem Erlebnis machen. Zum Beispiel die Fahrt mit einer elektrischen Lore von Haspe hinauf zur Hinnenwiese. Wir werden das alles jetzt in Ruhe planen und umsetzen.“