Dreislar. Drei Männer werden in Dreislar nach einer beispiellosen Serie von Straftaten festgenommen. Zwei von ihnen sitzen in U-Haft. Details der Ermittler
Nachdem in Dreislar am Sonntag zwei junge Männer festgenommen wurden, war die Erleichterung in dem Dorf groß. Die Festnahmen standen im Zusammenhang mit der mysteriösen Serie, in deren Rahmen seit Mitte April in mehreren Nächten Wände mit rechten Parolen beschmiert und zwei Autos sowie mehrere Siloballen angesteckt wurden. Zuletzt hatte es auch im Nachbarort Hesborn Schmierereien gegeben. Am Montag gab es durch die Polizei eine weitere Festnahme. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg und der Staatsschutz in Dortmund geben neue Details zu dem Fall bekannt.
Haftrichter trifft eine Entscheidung
Die Polizei hatte nach umfangreichen Ermittlungen zugeschlagen. Bei den ersten beiden Männern, die am Sonntag aus einem Wohnhaus in Dreislar abgeführt wurden, handelt es sich um junge Erwachsene. Am Montag wurde schließlich ein Mann mittleren Alters festgenommen. Sie stehen in einer familiären Verbindung. Die drei Männer wurden mittlerweile einem Haftrichter vorgeführt. Zwei der drei Männer sitzen nun in Untersuchungshaft. Dabei handelt es sich um den Mann mittleren Alters, der am Montag festgenommen wurden und um den jüngeren der beiden jungen Erwachsenen, die am Sonntag festgenommen wurden. „Gegen den Älteren der beiden gab es keinen dringenden Tatverdacht“, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Poggel am Dienstag der WP.
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Was den Männern bei einer Verurteilung droht
Den beiden nun in U-Haft sitzenden Tatverdächtigen wird Brandstiftung in drei Fällen vorgeworfen. Zwei Autos waren im Rahmen der Serie in Dreislar in Flammen aufgegangen. Außerdem wurde ein Siloballen angezündet. „Dabei handelt es sich laut Paragraf 306 Strafgesetzbuch um land-, ernährungs- oder forstwirtschaftliche Anlagen oder Erzeugnisse“, so Poggel. Das Strafrecht sieht bei einer Brandstiftung eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren vor. In minderschweren Fällen ist eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren möglich.
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Der Staatsschutz hatte die Ermittlungen in dem Fall übernommen, da es sich wegen der rechtsradikalen Graffiti um staatsschutzrelevante Inhalte gehandelt hatte. Ob es einen Tatzusammenhang zwischen den Autobränden und den Schmierereien in den Ortschaften gibt, steht noch nicht zweifelsfrei fest. „Die Ermittlungen zu den Taten dauern an. Deswegen können wir aus ermittlungstaktischen Gründen noch keine weiteren Angaben dazu tätigen“, so der Staatsschutz.
Die Staatsanwaltschaft geht einen Schritt weiter. Sie geht nach derzeitigem Stand nicht davon aus, dass es sich um einen rechtsradikalen Hintergrund handelt - trotz der rechtsextremen Symbolik, die bei den Schmierereien verwendet wurde.. „Man könnte es als privaten Rachefeldzug bezeichnen“, sagt Poggel. Die beiden Festgenommenen hätten offenbar persönliche Differenzen mit Angehörigen von Kirche und Feuerwehr. Im Fokus der Straftaten standen immer wieder kirchliche Einrichtungen und die Feuerwehr. Sie seien in der Vergangenheit nicht durch rechtsradikales Gedankengut auffällig gewesen.