Brilon. Familien kritisieren, dass es an Spiel-Angeboten für Kinder in Brilon fehlt. Jetzt wird in der Politik für einen Erlebnisspielplatz gekämpft.
Die Briloner Grünen setzen sich für einen großen Erlebnisspielplatz ein. Das geht aus einem Antrag zum Haushalt hervor. Die Idee dahinter ist, einen bestehenden Spielplatz zu erweitern oder einen neuen anzulegen. Stefan Scharfenbaum, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90 / Die Grünen, erklärt die Hintergründe und Pläne zu dem Projekt gegenüber der WP.
Die Grünen verweisen auf Spielplatzkonzept 2015
Schon im November war der Antrag zum Haushalt 2024 gestellt worden. Darin heißt es: „Mit Verweis auf das Spielplatzkonzept der Stadt Brilon aus dem Jahre 2015 soll das Ziel der Stadt Brilon zukünftig sein, mehr qualitativ ansprechende Spielplätze bereit zu stellen, als eine Vielzahl von nur mit Grundgerüsten ausgerüsteten Flächen.“ Für diesen Vorstoß eigne sich die Erweiterung des Spielplatzes im Kurpark. „Der Spielplatz ist über den oberen Parkplatz (neben Haus am Kurpark/Hochzeitswald) sehr gut erreichbar und bietet mit dem Kurpark auch Erwachsenen ein Erholungswert“, heißt es weiter.
Besondere Spielgeräte sollen aufgestellt werden - wie damals in Assinghausen
Stefan Scharfenbaum betont auf WP-Anfrage, wie wichtig ein solcher Spielplatz für Brilon sei. „Das Spielplatzkonzept sieht qualitative Angebote vor. Wir haben hier in Brilon zwar viele Spielplätze, aber ein Erlebnisspielplatz nach Vorbild des ehemaligen Spielplatzes in Assinghausen kann nicht nur für Touristen ein Anlaufpunkt sein.“ Vielmehr sei wichtig, kostenlose Unterhaltungsangebote für Familien in Brilon zu schaffen. In dem Antrag heißt es dazu: „Wichtig hierbei muss sein, dass „besondere Spielgeräte“ nach Vorbild des ehemaligen Spielplatzes in Assinghausen aufgestellt werden, sodass es zu einem Abenteuer-, bzw. Erlebnisspielplatz wird. Zudem müssen auch Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für Kleinkinder geschaffen werden.“
Eltern hatten zuvor nach WP-Umfrage mangelhafte Spielplätze beklagt
Mit diesem Vorstoß sprechen die Grünen für viele Briloner Eltern, die schon im November letzten Jahres auf eine WP-Umfrage zur Familienfreundlichkeit mit Kritik an dem Spielplatzangebot geantwortet hatten. Vlorentina Mavraj schrieb damals: „Das traurige Thema Spielplatz. In Brilon gibt es durchaus Angebote, was die „kostenflichtige Freizeitgestaltung“ angeht, Vereine beispielsweise. Wechselt man jedoch auf die reine Umgebung und damit kostenfreien Entfaltungsmöglichkeiten, hat Brilon nicht viel zu bieten.“ Damit meint sie speziell die Spielplätze, die für sie „ein absolutes Trauerspiel“ seien. „Veraltet oder so minimalistisch eingerichtet, dass sie absolut keinen Reiz für unsere Kinder darstellen. Möchte man einen Spielplatz anfahren, auf dem man etwas länger verweilen kann, muss man Brilon verlassen.“ Hanna Brandenburg schrieb: „Sehe ich auch so! Kenne in ganz Brilon nur einen Spielplatz mit Babyschaukel.“
Darauf geht Stefan Scharfenbaum auch ein. „Wir wollen mit der Idee einen Erlebnisspielplatz schaffen, auf dem Kinder jeden Alters sich austoben können. Der Kurpark wäre dafür ideal, denn es gibt genug Platz für eine Erweiterung und die Eltern haben dort ebenfalls Aufenthaltsqualität.“ So steht in der Nähe das Kurpark-Hotel mit Café, aber auch Sportgeräte für Erwachsene sind dort schon installiert. „Wichtig ist, dass wir kostenlose Angebote für Familien schaffen, damit diese nicht nach Paderborn oder Winterberg fahren um dort in den Spielplatzhallen Geld auszugeben.“ Gemeinsam würde die Fraktion demnächst nach Medebach fahren und sich dort den Aventura-Spielplatz anschauen. „Schaffen wir hier ein ähnliches Angebot, locken wir auch Tagestouristen nach Brilon, die dann wiederum auch den Einzelhandel und die Gastronomie weiter beleben. Außerdem hat Brilon die Chance, als familienfreundliche Stadt wahrgenommen zu werden.“
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Entschieden ist zu dem Spielplatz allerdings noch nichts. Die Grünen möchten dafür Mittel von 50.000 Euro aufwenden, wie sie in ihrem Haushaltsantrag formulieren. Dieser wurde allerdings schon im Dezember zur Beratung in den Strukturausschuss verwiesen, der am 29. Februar stattfinden wird. Familien müssen sich also noch in Geduld und Daumendrücken üben, bevor der Antrag der Grünen konkret werden könnte.