Giershagen. Für den Karnevalszug in Giershagen baut das Team um Prinz Marcus II. fleißig am Prinzenwagen. Ein Blick hinter die Kulissen:
Lange Plastikplanen hängen von den Deckenbalken in der zugigen Scheune in Giershagen herab. Nur durch einen Spalt lässt sich ein kurzer Blick auf den halbfertigen Prinzenwagen erhaschen, der dahinter verborgen ist. Eine große Figur und Rundungen sind zu erahnen, weißer Gips schimmert im Licht der Baustrahler. Das Motiv, das bis zum großen Feilchendienstagsumzug in Giershagen noch ein Geheimnis bleiben wird, hat sich Prinz Marcus II. selbst ausgedacht: „Die Idee hatte ich schon lange im Kopf. Für den Moment, wenn ich mal Prinz werde.“
Für Prinz Marcus II. geht in Giershagen ein Traum in Erfüllung
Für Prinz Marcus II., unter seinem bürgerlichen Namen auch als Marcus Henke bekannt, hat sich dieser langgehegte Wunsch endlich erfüllt: Bei der Giershagener Prinzenwahl im vergangenen November wurde er feierlich ernannt, und gemeinsam mit den beiden Funkenmariechen Stephanie Raffenberg und seiner Frau Stephanie Henke und der gesamten Truppe des Prinzenwagens fiebert er dem großen Karnevalsumzug am 13. Februar entgegen. An dem prunkvollen Wagen dafür bastelt die 15-köpfige Clique um das Prinzengespann schon seit mehreren Monaten, sie treffen sich regelmäßig und formen und gipsen, schleifen und streichen. 3,10 Meter wird der Wagen majestätisch in die Höhe ragen. Begonnen hat alles mit der Zeichnung, die Bauleiter Volker Giller nach dem Motivwunsch des Prinzen angefertigt hat. Wie die anderen Mitglieder der Truppe hat er viel Erfahrung beim Bau von Karnevalswagen, unter den Prinzenwagen ist es für ihn bereits Nr. 5. Deshalb verteilt er die Aufgaben in der Truppe auch mit geübtem Blick: „Da bekommt man irgendwann ein Gefühl dafür, wer welche Stärken hat und was jeder einzelne gut kann“, so Volker Giller.
Für den Wagenbau müssen die Karnevalstruppen einiges an Kosten einkalkulieren. „Bei einem normalen Wagen liegen die Kosten schätzungsweise bei rund 150 bis 200 Euro pro Person“, erklärt Markus Ramspott, 2. Vorsitzender des Carnevalsvereins Giershagen. Damit würden sowohl die Kosten für den Bau des Wagens abgedeckt als auch die dazugehörigen Kostüme sowie die Verpflegung und die Bonbons und Schnäpse, die beim Umzug vom Wagen aus geworfen und verteilt werden. Die Kosten für das prinzliche Bauprojekt trägt jedoch der Giershagener Carnevalsverein. Nur für die Verpflegung während der Bastelphase muss die Truppe um Prinz Marcus II. selbst aufkommen.
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Und diese Verpflegung ist sehr wichtig, denn Wagenbauen ist eine gesellige Angelegenheit, wie Markus Ramspott erklärt: „Dabei grillen wir zum Beispiel und gehen nach getaner Arbeit zum gemütlichen Teil des Tages über.“ Sich oft und regelmäßig zu sehen, viel Zeit miteinander zu verbringen - das ist es, worum es bei der Wagenbautradition eigentlich geht, findet der Giershagener: „Das ist etwas sehr Schönes für die Truppen.“
„Das ganze Dorf packt mit an“
Auch für die ganze Dorfgemeinschaft ist der Karneval etwas Besonderes, viele Freiwillige helfen mit und engagieren sich. Es wird organisiert und gebastelt, Kostüme werden genäht, Bühnenprogramme auf die Beine gestellt oder die Zugmaschinen im Umzug gefahren. „Man spürt eine breite Unterstützung für den Verein“, schildert Markus Ramspott voller Stolz, „Das ganze Dorf packt mit an.“
Für Truppen, die mit einem eigenen Wagen am Giershagener Umzug teilnehmen wollen, hat Prinz Marcus II. ein paar Tipps: „Jeder, der möchte, kann mitfahren.“ Eine Teilnahmegebühr für den Umzug gebe es nicht, eine Anmeldung beim Carnevalsverein sei noch bis zum Freitag vor dem Umzug, in diesem Jahr der 9. Februar, möglich. Und ansonsten lautet das bewährte Rezept: Eine lustige Truppe zusammensuchen und früh genug mit dem Wagenbau anfangen. Dann ist der Karnevalsspaß garantiert.