Brilon. Über 600 Jugendliche strömen in die Briloner Schützenhalle, um sich über Job und Karriere zu informieren. So wollen Firmen neue Azubis anlocken.

9.30 Uhr am Morgen: Die ersten Schülergruppen strömen durch den Eingang der Briloner Schützenhalle. Noch ein wenig zurückhaltend verschaffen sie sich einen Überblick und beginnen, die Ausbildungsbörse zu erkunden. Ringsherum haben die Unternehmen ihre Stände aufgebaut, die an einen Handelsplatz erinnern: Hier verhandeln heute junge Leute und Unternehmen über ihre Zukunft.

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Die Ausbildungsbörse Brilon Olsberg findet bereits zum fünften Mal in Folge statt und ist die Größte im HSK. Mit insgesamt 133 Ausstellern und 125 Ständen in der Halle konnten die Organisatoren Karina Wallmeier von der Stadt Olsberg und Oliver Dülme, Wirtschaftsförderung Brilon (BWT), einen neuen Rekord aufstellen. 150 Ausbildungsberufe und 40 duale Studiengänge können die Jugendlichen hier genauer unter die Lupe nehmen. Zusätzlich waren die Briloner Bauhandwerkermit 18 Ständen vertreten und präsentierten sich damit so stark wie noch nie.

Fachkräftemangel in der Region

„Der Fachkräftemangel ist für Brilon und Olsberg als starker Wirtschaftsstandort immer ein Thema: Die Not wird immer größer, an Nachwuchs heranzukommen“, erklärt Bürgermeister Dr. Christof Bartsch in der Pressekonferenz. „Daher bekommen junge Leute heute die Möglichkeit, sich über Ausbildung und Karriere bei den umliegenden Unternehmen zu informieren.“ Die Kernbotschaft der Ausbildungsbörse: Den jungen Leuten stehen hier in Brilon und Olsberg alle Möglichkeiten offen und es ist viel mehr möglich, als man denkt.

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Wolfgang Fischer, Bürgermeister der Stadt Olsberg, fällt vor allem auf, wie professionell die Stände der Unternehmen geworden sind. „Alle möchten sich hier gut präsentieren und haben die unterschiedlichsten Ideen, wie sie die Jugend an ihren Stand holen können“, sagt er. Neben den verschiedensten Werbegeschenken warten auch zahlreiche Mitmachaktionen auf die jungen Leute. Die Briloner Medienecke bietet kostenlose Bewerbungsfotos an und bei der Agentur für Arbeit können die 9. Klässler ihre Bewerbungsmappen checken lassen. Am Nachmittag steht das Azubi-Speed-Dating mit 17 Unternehmen an, die für diesen Sommer noch Auszubildende suchen.

Die Firmen stellen sich vor und möchten neue Azubis finden - auf der Ausbildungsbörse werden erste Kontakte geknüpft.
Die Firmen stellen sich vor und möchten neue Azubis finden - auf der Ausbildungsbörse werden erste Kontakte geknüpft. © Luisa Nieder

Die Ausbildungsbörse möchten die Organisatoren gemeinsam mit der VerbundVolksbank OWL und der Sparkasse Hochsauerland außerdem nutzen, um das Magazin „Mach Karriere in Brilon und Olsberg“ vorzustellen. Darin werden 20 junge Menschen porträtiert, die ihren Werdegang darstellen. Sie sollen erkannt und gekannt werden und als Vorbilder dienen - nach dem Motto ‘Das was die oder der geschafft hat, kann ich auch schaffen.’ Das Magazin soll in den Schulen immer vor der Ausbildungsbörse verteilt werden, um so Azubis anzulocken, erklärt Oliver Dülme.

Mit Power zum Erfolg

Das Waldhotel Schinkenwirt ist schon seit Beginn an auf der Ausbildungsbörse mit dabei. „Wir legen immer Wert darauf, dass die jungen Leute an unserem Stand ein bisschen Animation und Spaß haben“, erklärt Inhaberin Gabi Pfannes und deutet auf ein rot-lackiertes Fahrrad. Durch das Strampeln auf dem Fahrrad wird ein Mixer betätigt, sodass die Jugendlichen ihren eigenen Fruchtcocktail herstellen können. „Mit Power und Muskelkraft zum Erfolg“, sagt die Hotelleiterin.

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Stefan Beule, Vorsitzender der Briloner Bauhandwerker, möchte der Jugend vor allem nahe bringen, was Handwerker überhaupt machen. „Viele kommen her und wissen zum Beispiel gar nicht, was der Aufgabenbereich eines Tischlers ist. Deshalb möchten wir ihnen heute ein bisschen was zeigen und einen Einblick geben, wie unser Beruf aussieht“, erklärt er. Spannend für ihn sei zudem der Nachmittag, wenn die Jugendlichen mit ihren Eltern wiederkommen: „Alleine sind Jugendliche oft eher schüchtern. Mit den Eltern dabei kommen sie dann aber gezielt auf uns zu; da gelingt es noch besser, mögliche Azubis anzuwerben.“

Viele Jugendliche konnten schon erste Pläne schmieden

„Hier wird einem total viel erzählt und die Leute kommen auf einen zu“, sagt die 14-jährige Jette. Durch die vielen neuen Informationen hätte sie schon ausschließen können, was für sie nicht in Frage kommt. Für die Neuntklässlerin kommt besonders der soziale Bereich und das Berufskolleg Bestwig in Frage.

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Der 16-jährige Finn hat hingegen schon konkretere Pläne: Er möchte Industriemechaniker werden. „Ich suche für diesen Sommer noch eine Ausbildung und bin ein bisschen spät dran. Ich hoffe, dass mir das Azubi-Speed-Dating weiterhelfen kann“, verrät er. „Deshalb bin ich total froh, dass es die Ausbildungsbörse gibt. Hier sind so viele Unternehmen vertreten, dass garantiert für jeden was dabei ist!“