Brilon/Olsberg. Jana Pflüger von der Goldmarie in Olsberg und Maurizio Chizzali vom Eiscafé Venezia in Brilon sprechen über ihre besonderen Eis-Kreationen.

Bei den warmen Temperaturen, die derzeit herrschen, ist eine kalte Erfrischung mit einem Eis oft eine gute Idee. Jeder hat seine Favoriten, ob Schokolade, Vanille, Stracciatella oder sonstiges. Aber jede Saison gibt es auch Besonderheiten auf der Speisekarte und neue Trendsorten sollen den Gaumen verzücken. Damit kennen sich Jana Pflüger, Inhaberin der Goldmarie in Olsberg, und Maurizio Chizzali, Betreiber des “Venezia” in Brilon, bestens aus. Sie erklären, wohin die Trends in diesem Sommer gehen und was sie sich besonderes ausgedacht haben.

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Wie in den vergangenen Jahren auch, zählt Chizzali auf seine Intuition, wenn es ans Aussuchen seiner individuellen Eistorten geht. Seit zehn Jahren betreibt er das Eiscafé in der Bahnhofstraße mittlerweile und seiner Erfahrung nach wählen die Kunden, im Sommer eher fruchtig erfrischende Eissorten, wie zum Beispiel Zitrone mit Pfefferminz. Die sind im Winter weniger gefragt. Von der Idee zur Herstellung bis hin zum fertigen Eis, das am Ende in der Eistheke zu finden ist, dauert es bei Maurizio Chizzali circa 24 Stunden.

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,,Auf neue Ideen lasse ich mich immer spontan ein und inspiriere mich an den Saisonfrüchten”, sagt der 56-Jährige. Jede Woche versucht er von Insgesamt 30 Eissorten immer mal Geschmacksrichtungen anzubieten, die nicht jeder hat. In der vergangenen Woche ergänzte er das Sortiment neben den Standardsorten auch noch um Wassermelone, Kaktusfeige, Ingwer-Zitrone und Granatapfel. ,,Die kamen auch sehr gut bei meinen Kunden an”, freut er sich.

Freut sich auf die Freiluft-Saison: Maurizio Chizzali ist Inhaber des Eiscafés Venezia in Brilon. Er verrät, welche Eissorten zurzeit im Trend liegen.
Freut sich auf die Freiluft-Saison: Maurizio Chizzali ist Inhaber des Eiscafés Venezia in Brilon. Er verrät, welche Eissorten zurzeit im Trend liegen. © Jutta Klute

Krieg in der Ukraine hat Folgen für die Eisbranche

Mittlerweile hat der Krieg auch Auswirkungen auf die Eisbranche, denn wie der Gastronom erzählt: ,,Ja, auf jeden Fall gab es auch in unserem Beruf Kostensteigungen wegen des Krieges. Nicht nur der Strom- und die Gaskosten sind gestiegen, sondern auch die Preise für die Früchte, sowie Sahne und Milch.” Da er allerdings vor ein paar Monaten den Preis einer Eiskugel um zehn Cent steigerte, verändert sich in seinem Eiscafé, trotz der größeren Zubereitungskosten, derzeit nichts für die Kunden.

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Spontaneität wird bei Jana Pflüger auch groß geschrieben. In ihrem Café bietet sie jeden Tag nicht nur frischen Kuchen und Törtchen an, sondern auch eine große Auswahl für die unterschiedlichsten Eisgeschmäcker. ,,Ich achte nicht darauf, was die anderen Eisdielen an Eis produzieren”, sagt sie stolz. Sie hebt sich gerne von der Masse ab und produziert Sorten wie zum Beispiel Bier, Kräuter und die unterschiedlichsten Fruchtmischungen.

Jana Pflüger bietet in der
Jana Pflüger bietet in der "Goldmarie" in Olsberg leckere Eissorten an und kreiert immer mal wieder gerne etwas Neues. © Jutta Klute

Keine künstlichen Farbstoffe im Eis

Zu ihren Produktionsbedingungen zählt, dass sie ohne künstliche Zusatzstoffe sowie künstliche Farbstoffe arbeitet und auch darauf achtet, veganes Eis zu produzieren. ,,Bei dem Kinder-Regenbogeneis benutzte ich anstatt künstlicher Farbstoffe natürliche Farbstoffe wie zum Beispiel Spinat oder Rote Beete”. Auch in diesem Sommer hat sie viele Ideen, welche Kreationen bei ihr hinter dem Tresen zu finden sein sollen. Die beliebtesten Eissorten in den vergangenen Wochen waren Himbeer-Minze, Zitrone-Basilikum, Joghurt-Blaubeere und Gurke-Limette.

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Im Sommer produziert sie gerne leichte Variationen zum Beispiel mit Joghurt oder setzt saisonale Rezepte um. Im Eislabor fallen ihr immer wieder die verrücktesten und kreativsten Eiskreationen ein, wie sie sagt, um, wie der Name des Cafés schon verrät, ihren Kunden ein Märchenhaftes Geschmackserlebnis zu bieten. Nachdem ihr eine Eissorte eingefallen ist, macht sie sich direkt ans Werk das Eis herzustellen. Bis die Gäste es dann auch im Café kaufen können, dauert es dann nicht lange. Nach einem Tag durchfrieren ist die Sorte bereit für den Verkauf.

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Ihre Zutaten nimmt sie unter anderem aus ihrem Kräuter- und Pflanzenbeet. Bis jetzt gab es auch noch kein Eis, welches ihr nicht geschmeckt hat und welches sie wegschmeißen musste. ,,Diese Woche plane ich Eis mit Pistazien und für die Ladys mit Alkohol, wie zum Beispiel auch wieder Lillet Berry.” So schmeckt der Sommer.