Brilon/Olsberg. Die einen mögen`s ganz klassisch, die anderen probieren gerne mal etwas Neues. Zwei Sauerländer Eis-Experten sagen, welche Sorten im Trend sind.

„Schoko, Vanille, Stracciatella, Amarena, Zitrone: Das sind die Klassiker, die laufen immer“, sagt Eisdielen-Inhaber Maurizio Chizzali aus Brilon. Aber er hat auch festgestellt, dass viele Kunden sich heute gerne mal etwas Neues auf der Zunge zergehen lassen. Eine Erfahrung, die auch Jana Pflüger, Inhaberin der „Goldmarie“ in Olsberg, gemacht hat. Die beiden Eis-Experten verraten, welche Trends es zurzeit gibt.

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Jana Pflüger bietet in der
Jana Pflüger bietet in der "Goldmarie" in Olsberg leckere Eissorten an und kreiert immer mal wieder gerne etwas Neues. © Jutta Klute | Jutta Klute

Immer mehr gefragt: Veganes Eis

Jana Pflüger hat im August 2019 das Eiscafé „Goldmarie“ im Zentrum von Olsberg eröffnet. Als Startup hatte sie es in der Corona-Pandemie nicht leicht, doch rückblickend sagt sie: „Wir haben die Corona-Phase gut überstanden, obwohl wir zwischendurch nur To-Go-Betrieb hatten. Teilweise gab es eine lange Schlange bis zum Kreisverkehr.“ Sehr zufrieden ist sie mit dem sonnigen März, der nun ja leider etwas kühl zu Ende geht. Doch Jana Pflüger hat festgestellt, dass die Sauerländer sich von kaltem Wetter ihre Lust auf Eis nicht verderben lassen: „Die sind hart im Nehmen. Auch im Winter wird Eis gekauft. Und wenn die Sonne scheint, wird Eis gegessen selbst bei Null Grad.“

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Leckere Kombinationen

Die 36-Jährige stellt alle Eissorten selbst her. Dabei setzt sie auf natürlich Zutaten ohne Farb- und Konservierungsstoffe. „Manchmal stehen die Kunden vor der Eistheke, können sich gar nicht entscheiden, weil alles so lecker aussieht. Und am Ende sagen sie dann: Ich nehme Vanille“, lacht Jana Pflüger. Doch es gebe auch immer mehr Kunden, die etwas Besonderes suchen: „Vielen gefallen Kombinationen gut, wenn zusätzlich zum Beispiel noch Brownie-Stückchen, geröstete Nüsse, Krokant oder Sesam mit drin sind.“ Im Eislabor wird Jana Pflüger gerne kreativ und probiert immer mal etwas aus. Sie erzählt, dass bei ihr deshalb auch öfter die Sorten mal wechseln.

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Märchenhaftes Eis

Der Name „Goldmarie“ verspricht, dass es bei der Olsbergerin märchenhaft zugeht. Das zeigt sich auch beim Eis. Das heißt dann zum Beispiel „Joghurella“. Drin sind Joghurt und Erdbeeren und Stracciatella. Auch der „Becher des Monats“ hat Bezug zum Märchen. Zurzeit gibt es den „Bärenprinzen“ mit Brownie-Ohren, Karamell- und Schoko-Soße. Ganz neu hat Jana Pflüger Kombinationen mit Sesam im Programm. „Da kann man sehr schön mit spielen und ausprobieren.“ Sie plant gerade eine neue Sorte: Quark-Sesam.

Eine Besonderheit bei ihr sind die veganen Eissorten, die immer mehr nachgefragt werden. So gibt es auch veganes Vanille- und Schoko-Eis. Gerne mögen die Kunden auch fruchtige Sorten, die es je nach Saison gibt, wie zum Beispiel Mango-Maracuja-Sorbet oder auch in ungewöhnlicher Geschmackskombi: Zitrone-Basilikum, Gurke-Limette oder Tonkabohnen-Eis, das ein Vanille-Muskat-Aroma hat. „Viele Kunden sind neugierig. Auch die Kinder probieren gerne mal etwas aus“, sagt die Expertin für märchenhafte Leckereien, die gelernte Kommunikationswirtin ist und später die Eisfachschule besucht hat, um sich ihren Traum vom eigenen Café zu erfüllen.

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Freut sich auf die Freiluft-Saison: Maurizio Chizzali ist Inhaber des Eiscafés Venezia in Brilon. Er verrät, welche Eissorten zurzeit im Trend liegen.
Freut sich auf die Freiluft-Saison: Maurizio Chizzali ist Inhaber des Eiscafés Venezia in Brilon. Er verrät, welche Eissorten zurzeit im Trend liegen. © Jutta Klute | Jutta Klute

Kreationen aus dem Eislabor

Sehr zufrieden mit dem außergewöhnlich schönen März als Saison-Start ist auch Maurizio Chizzali, Inhaber des Eiscafés Venezia in der Bahnhofstraße in Brilon. Nach der schwierigen Corona-Zeit sei es aber auch dringend notwendig, dass mal wieder mehr Normalität ins Geschäft komme. Auch in Brilon gibt es Eissorten, die „immer gut laufen“: „Neben den Standard-Sorten ist im vergangenen Jahr zum Beispiel Mango mit Chili sehr gut angekommen“, erinnert sich der 56-Jährige. Seine Familie stammt aus den Dolomiten. Seit 40 Jahren arbeitet er in Deutschland in Eiscafés, seit 31 Jahren ist er selbstständig und hat eigene Cafés in Köln, Wattenscheid und Bochum betrieben. Seit zehn Jahren versorgt die Familie die Briloner mit echtem italienischen Gelato.

Auch Maurizio Chizzali probiert immer mal gerne etwas Neues aus und fährt zu den Fachmessen, um sich Ideen zu holen. Einfach mal ausprobiert hat er zum Beispiel Zitrone mit Pfefferminz im vergangenen Jahr. „Das kam sehr gut an. Dieses Jahr werde ich im Sommer, wenn es richtig heiß ist, mal Zitrone mit Rosmarin ausprobieren.“ Sehr beliebt seien bei den Kunden Variationen mit Zartbitter-Schokolade und auch salziges Karamell laufe aktuell sehr gut, so seine Erfahrung. Seine Einschätzung: „Die Kunden sind heute viel experimentierfreudiger als früher. Sahne allerdings ist immer weniger gefragt.“

Wollen wir hoffen, dass er dieses Jahr eine Sorte nicht zu produzieren braucht, die er 2021 angesichts der Pandemie kreiert hatte: „Antivirus-Eis“ mit Karotten, Vitaminen aus Früchten und Ingwer ...

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