Marsberg. Die Omikron-Wand ist im HSK: An der Sekundarstufe Marsberg explodierten die Zahlen. Die Schule sieht sich zu einem rigorosen Beschluss gezwungen.
Die Corona-Fallzahlen im Hochsauerlandkreis steigen immer weiter rasant an. Mehr und mehr Kitas und auch Schulen sind betroffen. Eine davon ist die Sekundarschule in Marsberg, die seit dieser Woche Montag sogar den Präsenzunterricht einstellen musste, weil zu viele Schüler und Lehrer krankheitsbedingt ausfallen. Der Umstand sorgte bei Eltern für Ärger, weil die Entscheidung recht spontan kommuniziert wurde. Die stellvertretende Schulleiterin Rita Vogt erklärt, wie es dazu kommen sollte, und warum es trotzdem auch positives in der Situation zu entdecken gibt.
Viele positive Corona-Fälle und Quarantäne-Fälle
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Am Freitag waren 28 Schülerpositiv auf Corona getestet. 27 befanden sich zusätzlich in Quarantäne, weil sie Kontaktpersonen sind oder der Verdacht auf Corona bestand. Am Montag sind bereits 37 Fälle bestätigt und 29 Schüler befinden sich in Quarantäne. Außerdem fehlten Freitag vier Lehrkräfte pandemiebedingt. Drei weil sie selbst erkrankt sind und in einem Fall steckte sich das Kind in einer Kita an. Mit Stand von Montag sind zwei weitere Lehrkräfte betroffen. Hinzu kommen vier Lehrer, die schon länger krank sind. „Das ist schon eine Hausnummer“, sagt Rita Vogt, „Es ist täglich immer mehr geworden.“
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Die stellvertretende Schulleitung stand in engem Kontakt mit dem Kristenstab und fand heraus, dass eine komplette Klasse vorsichtshalber in Quarantäne sollte, wenn mindestens vier Schüler wegen einer Quarantäne fehlen. Eine Woche lang soll für sie dann Distanzunterricht auf der Tagesordnung stehen. In unteren Jahrgangsstufen lässt sich das noch problemlos umsetzen, weil einzelne Klassen dann fehlen. In höheren Stufen gehen damit größere Konsequenzen einher, weil die Klassen für bestimmte Fächer gemischt werden. Dann muss die gesamte Jahrgangsstufe folglich daheim bleiben. „Neben Corona fehlen aber auch viele Schüler derzeit wegen Magen-Darm-Infekten und weil Eltern ihre Kinder aus Vorsicht zuhause lassen, weil sie erkältet sind. Stellenweise waren in einer Klasse nur zehn statt 28 Schüler anwesend.“
Distanzunterricht in Marsberg lange verhindert
Lange wurde versucht, das Aussetzen des Präsenzunterrichtes zu verhindern. Kurse wurden zusammengelegt, wo es möglich war, weil zu viele Lehrer fehlten. Zwischen 35 und 40 Kinder befanden sich dann stellenweise in einer Unterrichtsstunde. Rita Vogt ist stolz, dass die Kollegen das so gut mitgemacht haben. „Ich muss ja auch ein Auge auf sie haben, damit sie gesund bleiben. Aber ab einem gewissen Punkt muss man auch schauen, was noch sinnvoll ist.“ Dieses Pensum ist nur begrenzt leistbar. Vogt hielt erneut Rücksprache mit dem Krisenstab und dem Dezernenten, um sich deren Meinung zu dem Thema einzuholen und Rückendeckung für die folgende Entscheidung zu haben.
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Die Nachricht über den ausfallenden Präsenzunterricht verärgerte einige Eltern, denn sie erfuhren recht spontan davon. Das lag auch daran, dass der Schulschluss durch die Zeugnisvergabe deutlich nach vorne gezogen wurde und die Besprechungen von Krisenstab und Dezernent ihre Zeit brauchten. Rita Vogt kann den Ärger der Eltern nachvollziehen. Die Klassenlehrer informierten um kurz nach 13 Uhr die Eltern, auf der Homepage der Schule sind die Informationen ebenso einsehbar. „Alles Infos sind da. Mehr konnten wir dann auch nicht machen.“
Lehrer aus Marsberg unterrichten aus der Quarantäne
Jetzt kommt erneut die Lernplattform Moodle zum Einsatz. Der Schwenk von Präsenzunterricht zu Distanzlernen gehe laut der stellvertretenden Schulleiterin mittlerweile problemlos von der Hand auf Grund der Erfahrungen der vergangenen Monate. Ständig wurde der Umgang geübt und erst vor den Weihnachtsferien nochmals bei jedem Schüler und jeder Schülerin gefragt, ob die eigenen Zugangsdaten noch bekannt sind. Neue Schüler wurde entsprechend mit Daten versorgt. Trotz der Krankheitsfälle im Lehrerkollegium, kann der Unterricht jetzt problemlos stattfinden, weil viele von ihnen trotz Quarantäne und Erkrankung noch Aufgaben geben. „Das ist ein großer Vorteil und klasse. Ich bin sehr stolz.“
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Ein weiterer Vorteil betrifft die sogenannten DaZ (Deutsch als Zweitsprache)-Schüler. Eine entsprechende Lehrkraft kann jetzt mehrere Tage Unterricht anbieten und so das Stundenkontingent kurzfristig ausbauen.
Notbetreuung an der Sekundarschule Marsberg
Die Sekundarschule Marsberg hat auch eine Notbetreuung eingerichtet für Kinder der Jahrgangsstufen fünf und sechs. Von 7 bis 12.30 Uhr können sie am Hauptstandort abgegeben werden. Das Angebot wird derzeit von neun Kindern wahrgenommen. „Ich hatte mir mehr gerechnet. Aber es meldeten sich schnell Kollegen, die die Betreuung übernehmen würden. Das war nicht problematisch.“
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Rita Vogt hofft, dass die Corona-Welle in der Schule bald vorbei sein wird. Am kommenden Donnerstag soll die Situation neu bewertet werden, um zu schauen, ob am Montag wieder Präsenzunterricht stattfinden kann.