Olsberg. Das Impfzentrum in Olsberg soll am 15. Dezember betriebsbereit sein. Bevor es mit den Behandlungen losgehen kann, fehlt nicht nur der Impfstoff.

Am Mittwoch, 15. Dezember, könnte es soweit sein und das Impfzentrum in Olsberg nimmt seine Arbeit auf, um Risikogruppen vor Corona zu schützen. Voraussetzung dafür ist, dass der Impfstoff bis dahin zugelassen ist. „Wir warten noch auf den Startschuss von Bund und Land“, sagt Carolin Fisch, Pressesprecherin beim Hochsauerlandkreis. Zunächst werden vielleicht mobile Teams unterwegs sein, um Impfungen vorzunehmen. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) bereitet den medizinischen Teil der Impfungen vor und begleitet die Arbeit. Sie sucht derzeit noch nach helfenden Händen, um die vielen Impfungen stemmen zu können. Dabei sind nicht nur Ärzte gefragt.

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„Wir haben niedergelassene Ärztekontaktiert, aber wir sind auch auf der Suche nach medizinischem Fachpersonal, Gesundheits- und Altenpflegern, Notfallsanitätern, Medizinstudenten oder Hebammen“, sagt Jana Elbert, Pressesprecherin der KVWL. Bereits jetzt haben sich viele Personen gemeldet, allerdings kann der KVWL die Anzahl der Bewerbungen nicht auf die einzelnen Kreise herunterbrechen.

Viele Bewerbungen reichen noch nicht aus

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In den ersten sieben Tagen seit der Ausschreibung sind rund 5000 Registrierungen im Internet vorgenommen worden. „Es freut uns sehr, dass so viele Rückmeldungen kommen, aber wir hoffen noch auf weitere“, erklärt Jana Elbert die Personalnot für die Impfzentren. 12.000 niedergelassene Ärzte wurden angeschrieben, über Pressemitteilungen sollte zusätzlich Fachpersonal gezielt angesprochen werden.

Freiwillige melden sich beim Kreis

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Auch beim Hochsauerlandkreis gehen Anrufe von Freiwilligen ein, die an die richtige Stelle verwiesen werden. Laut Pressesprecher Martin Reuther gehen viele Anfragen per Mail oder Telefon ein. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Brilon steckt in den Vorbereitungen, um gegebenenfalls in Olsbergunterstützen zu können. „Wir schalten intern gerade eine Stellenanzeige. Vermutlich werden aber vor allem die Festangestellten für die Hilfen in Frage kommen und nicht die Ehrenamtlichen, weil der Aufwand zu groß ist. Mal gucken, wie der Aufruf angenommen wird“, sagt Elene Schlüter, Pressesprecherin des DRK in Brilon. Im Vorfeld müssen aber noch Gespräche mit dem Hochsauerlandkreis und dem Krisenstab geführt werden.

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Viel Betrieb ist anfangs in der Konzerthalle in Olsberg nicht zu erwarten. Denn zunächst werden die sogenannten vulnerablen Person versorgt. Das sind in der Regel Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen. Die Caritas in Brilonwurde nicht gezielt um Unterstützung gebeten. Heinz-Georg Eirund, Vorstand der Caritas in Brilon schließt eine Hilfe deswegen aber nicht aus: „Ich werde die Mitarbeiter informieren und ermuntern. Wir haben Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Qualifikationen helfen könnten.“

Pflegekräfte mit besonderer Rolle während Corona

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Eirund merkt an, dass Pflegekräfte eine schwierige Rolle beim Thema Corona-Impfung zukommt, weil sie in Wohnheimen oder Behindertenwerkstätten auch um Rat in der Angelegenheit gefragt werden. „Da können wir die Menschen nicht alleine mit lassen. Dann muss eine neutrale und fundierte Beratung stattfinden, auch wenn bei einem selbst vielleicht Skepsis gegenüber einer Impfung herrscht. Die Mitarbeiter haben eine große Verantwortung.“

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Dem Malteser geht es ähnlich. Stefanie Brüschke engagiert sich in Olsberg ehrenamtlich, ist sonst selbstständig und merkt an, dass so kaum Zeit bleibt, um beim Impfzentrum in Olsberg zu helfen. „Dadurch, dass die Impfungen auch am Wochenende stattfinden, haben wir eher Möglichkeiten. Sonst müssten vor allem Ruheständler aushelfen.“ Der Hilfsdienst in Olsberg besteht ohnehin nur aus zehn hauptaktiven Personen, zwei davon sind in Rente.

Sieben Tage in der Woche geöffnet

So können auch Sie Teil des Helferteams werden

Wenn Sie zur Mitarbeit im Impfzentrum bereit sind, können Sie sich direkt bei der KVWL für die Mitarbeit anmelden unter www.karriere-kvwl.de/jobs.

Dort lässt sich auch vermerken, welche Schichten für Sie jeweils in Frage kommen würden und wie ihr beruflicher Hintergrund aussieht.

Die Impfzentren werden voraussichtlich von montags bis sonntags von 8 bis 20 Uhr geöffnet sein. Der Arbeitseinsatz soll dann in zwei Schichten eingeteilt werden. Dabei gibt es pro Impfstraße und Schicht ein Team, das aus einem Arzt und medizinischem Personal von ein bis zwei Leuten besteht. Wie viele Hilfskräfte tatsächlich benötigt werden, ist für den KVWL noch nicht einschätzbar. Das hängt von der Anzahl der Impfstraßen und der verfügbaren Menge Impfstoff ab. Vier Impfstraßen werden in der Konzerthalle in Olsberg eingerichtet. Wie viele Impfplätze jede Reihe erhält, ist noch nicht geklärt, denkbar sind fünf.