Olsberg. Bis aus dem Ruhrgebiet im Westen und Kassel im Osten kommen die Besucher, um Hochkarätiges in Olsberg zu erleben. Was macht die Konzerthalle aus?

Die Konzerthalle am Ufer der Ruhr hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die ganze Stadt Olsberg etabliert. Nicht nur, dass Olsbergs so genannte „Gute Stube“ bei den Veranstaltungen oft tausend und mehr Besucher anlockt, auch die heimische Gastronomie, die Hotels und der Einzelhandel profitieren von der „Halle“, wie sie im Volksmund genannt wird.

Als auf Schützenfest im Herbst 1966 die Kur- und Konzerthalle ihrer Bestimmung übergeben wurde, war den Verantwortlichen der damaligen Gemeinde Olsberg und der Schützenbruderschaft St. Michael klar, dass in dieser Halle nicht nur Schützenfest und Karneval gefeiert werden sollten. Auch wenn zunächst nicht nur finanzielle Gründe eine wichtige Rolle spielten, so sprach doch das „Kur“ im Namen schon für sich, zumal es nämlich für Schützenhallen keine öffentlichen Fördermittel gab.

Seit 2006 „nur“ noch Konzerthalle

Programm Konzerthalle

Konzerte, Shows und Comedians in der Konzerthalle 2020: 25. Januar „Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten - Europatournee“, 9. Februar Musical Highlights, 14. März: Back to the 80s/90s - Kenneth King and Friends, 2. April Luke Mockridge (Ausverkauft), 24. April: A Tribute To Abba, 25. April: Rammstein-Tribute-Show, Vormerken: 18. September Kastelruther Spatzen, 30. Oktober Saso Avsenik und seine Oberkrainer, 6. November Ralf Schmitz, 27. November The Scottish Music Parade;

Außerdem spannende Messen wie die Motorrad-Messe, die Hochzeitsmesse und etablierte regionale Veranstaltungen wie Karneval und Oktoberfest.

Heute ist eigentlich nur von Bedeutung, dass Olsberg mit der Konzerthalle, wie sie seit 2006 offiziell heißt, ein Veranstaltungszentrum, hat, das die Stadt über die Grenzen des Sauerlandes hinaus noch ein Stückchen bekannter gemacht hat. Nicht zuletzt auch dank der Comedians, der Konzerte und der Bands, die alljährlich hier zu Gast sind und dem Haus vierstellige Besucherzahlen bescheren. In 2020 geben sich (bis jetzt) zum Beispiel im Frühjahr Luke Mockridge und im Herbst Ralf Schmitz die Ehre.

Doch auch Messen, die HSK-Sport-Gala, Theater und Tagungen werden gerne in der Konzerthalle veranstaltet. So lädt etwa in diesem Jahr das Weingut Stauff zur Weinmesse, das Berufskolleg Olsberg zur Abschlussfeier, der BdV zum „Tag der Heimat“. Unterschiedlicher könnten die Termine nicht sein.

Bei den Sportfreunden sind sicher die Boxweltmeisterschaft im Schwergewicht mit dem ehemaligen Olsberger Andreas Sidon oder einige Catch-Turniere sicher noch in guter Erinnerung. Doch nicht nur das: Selbstverständlich nutzen auch die Vereine wie die Eintracht, die Karnevalisten und die Schützen intensiv ihre Halle, in diesem Jahr sogar zum Jubiläumsschützenfest (26. bis 29. Juni) und zum Kreisschützenfest (11. bis 13. September).

Technische Ausstattung punktet

Doch was macht diese Halle so attraktiv? Das ist sicherlich zum einem die Atmosphäre und zum anderen die Größe, denn weitem Umkreis findet man keine Halle mit ähnlichen Möglichkeiten in der 1256 Besucher einen Sitzplatz finden. Wird auf Bestuhlung verzichtet, zum Beispiel bei Rockkonzerten, kann die Kapazität auf mehr als 2.000 Musikfreunde erweitert werden. Ein weiterer Grund, mit einer größeren Veranstaltung nach Olsberg zu gehen, dürfte auch die technische Ausstattung der Halle und die große Bühne sein.

So sieht es auch Wilfried Kickermann von der Agentur Phono-Forum aus Menden, der in der Konzerthalle regelmäßig Künstler präsentiert und immer gerne ins Strunzertal kommt. Wilfried Kickermann: „Hier werden wir gut betreut und die Zusammenarbeit mit dem Team von Frank Höhle stimmt“. Außerdem sei ständig der Standard der Halle verbessert worden.

Paul Panzer: „Idealer Ort für eine Preview“

Paul Panzer im Oktober 2019 in der Konzerthalle. 
Paul Panzer im Oktober 2019 in der Konzerthalle.  © Westfalenpost | Joachim Aue

Das wissen vor allem auch viele Künstler zu schätzen, da sich die Konzerthalle für Preview-Veranstaltungen besonders anbietet. So auch Comedian Paul Panzer, der bereits achtmal hier die Lachmuskeln der Zuschauer strapazierte. Paul Panzer: „Die Olsberger Halle mit ihrem Publikum ist geradezu ideal um aufzutreten, wenn man mit seinem Programm nicht ganz sattelfest ist und eine Art Stimmungsbarometer obendrein.“ Hier wisse er sofort, ob ein Gag ankomme, fügt Panzer hinzu.

Nicht zuletzt dank der guten Kontakte von Hallenmanager Frank Höhle, die er sich in den letzten zwei Jahrzehnten aufgebaut hat, finden in der Konzerthalle alljährlich etliche hochkarätige Events statt. Viele Agenturen bekunden ihr Interesse, da sich die Halle mittlerweile in der Branche einen Namen gemacht hat. Mitunter müsse man Letztere aber auch mal überzeugen, dass gerade Olsberg der richtige Ort für ein bestimmtes Konzert oder einen bekannten Comedian sei, so Höhle.

Besucher kommen von weit her

Als Kur- und Konzerthalle Olsberg ging das Gebäude Mitte der 60er Jahre an den Start.
Als Kur- und Konzerthalle Olsberg ging das Gebäude Mitte der 60er Jahre an den Start. © WP | Joachim Aue

Allerdings: Nur mit den Einwohnern aus Olsberg und Umgebung als Besucher könnte die Konzerthalle nicht bestehen, weiß Hallenmanager Frank Höhle und ergänzt: „Bei namhaften Bands und Künstlern ist eine Anreise der Besucher von hundert und mehr Kilometern keine Seltenheit“. So kommen pro gut und gerne 40.000 Besucher pro Jahr (die Motorradmesse nicht mitgerechnet) zu den Veranstaltungen, für die man Karten deutschlandweit bei „Eventim“ im Internet bekommt.

Dort werden die Events oft ein Jahr im Voraus beworben und man muss sich später mitunter beeilen, noch an den bekannten Vorverkaufsstellen, der Olsberg Touristik und der BWT in Brilon, eine Karte zu bekommen. Schnell heißt es auch dort: „Ausverkauft!“ So zum Beispiel für den Auftritt von Luke Mockridge im April.

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Auch wenn die Investitiuons- und Unterhaltungskosten im Laufe von fünf Jahrzehnten die Bausumme von einst bei weitem übersteigen, so lohnt es sich allemal für die Stadt Olsberg als Eigentümerin in die Konzerthalle zu investieren. Dies allein schon aus wirtschaftlichen Gründen, um weiterhin auch selbst höchsten Ansprüchen gerecht zu werden.