HSK/Paderborn. Wegen der Corona-Krise wurden weniger Menschen in Erste Hilfe ausgebildet. Die Malteser richten jetzt einen dringenden Appell an die Menschen.
Aufgrund der Corona-Krise warnt der Malteser-Hilfsdienst vor einem gefährlichen Engpass bei den Ersthelfern. Nach dem Lockdown begannen zwar auch wieder die Ausbildungen in Erster Hilfe, allerdings fehlt es an Kursteilnehmern – auch im Hochsauerlandkreis. Zum Tag der Ersten Hilfe am Samstag, 12. September, warnen die Malteser: „Im Notfall ist schnelle Hilfe wichtig. Da sind Ersthelfer die Personen, die über Leben und Tod entscheiden können.“
Das erklärt Karina Wächter, Ausbildungsreferentin bei den Maltesern in der Erzdiözese Paderborn. Seit Mai werden bei den Maltesern wieder Erste Hilfe-Kurse angeboten. Karina Wächter begrüßt das, warnt aber auch: „Nach den aktuellen Hygienevorgaben können wir derzeit nur rund die Hälfte der normalen Kursteilnehmer ausbilden. Damit fehlen natürlich auch Ersthelfer auf den Straßen.“
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Anke Buttchereit, Sprecherin der Malteser Paderborn, fügt hinzu: „Je mehr Menschen ausgebildet sind, desto höher ist der Prozentsatz der Menschen auf den Straßen, die im Notfall aushelfen können. Die Gefahr, dass nicht schnell genug Hilfe kommt, wird natürlich größer, je weniger Menschen Bescheid wissen.“
Mehr als die Hälfte der Teilnehmer weniger
Von Januar bis August 2020 haben die Malteser in der Erzdiözese Paderborn nur 848 Kurse mit 6.839 Teilnehmern durchführen können. Im Vorjahreszeitraum waren es 1.212 Kurse mit 14.421 Teilnehmern. Während des Lockdowns konnten natürlich keine Kurse stattfinden, wie Anke Buttchereit betont. Aber unter verschärften Bedingungen sei dies nun wieder möglich.
Das Hygienekonzept in den Kursen sei sicher. Die Malteser würden auf die Gesundheit und Sicherheit ihrer Gäste und Kunden achten.
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„Wir setzen behördliche Vorgaben, die Hygienemaßnahmen der Berufsgenossenschaften und unsere eigenen Hygienemaßnahmen zu 100 Prozent um“, so Wächter. Dazu gehört unter anderem, dass die Höchstteilnehmerzahl abgesenkt werden muss. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und angepasste Pausenzeiten sind Reaktionen auf die veränderte Lehrsituation. In den Räumlichkeiten wird darüber hinaus für ausreichend Belüftung gesorgt. „Wir bilden Menschen aus, damit sie anderen Menschen helfen. Dabei ist Eigenschutz immer ein wichtiger Punkt. Und nun behandeln wir genau diese Themen auch noch einmal besonders in den Kursen“, erklärt Ausbildungsreferentin Karina Wächter.
Lehrgangsinhalte wie vor der Krise
Die Lehrgangsinhalte sind unverändert. Die didaktische Umsetzung der praktischen Übungen bei Atemspende und Seitenlage wurde jedoch an die Infektionsschutzvorgaben angepasst. Natürlich werden ansteckungskritische Übungen nun vornehmlich an Übungspuppen durchgeführt und alle Kontaktbereiche und Übungsmaterialien werden umfassend desinfiziert. „Jeder, der zu unseren Kursen kommt, kann sich sicher fühlen. Und jeder, der unseren Kurs verlässt, ist sicher in Erster Hilfe“, sagt Karina Wächter.
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