Menden. Max Hinzpeter reißt sich im Fuß fast alles. Eine mögliche Operation entscheidet über die Zukunft des jungen Oberliga-Handballers.

Während die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerlandam Dienstagabend einen 32:27-Sieg im Derby gegen die HVE Villigst-Ergste feierten, war einer von ihnen in der Kreissporthalle zum Zuschauen verdammt. Die Rede ist von dem 21-jährigen Max Hinzpeter. Der talentierte Kreisläufer ist ein echtes Eigengewächs aus der Wölfe-Jugend und hat bis heute nur für einen Verein gespielt. Bereits in der vergangenen Saison ging sein Stern auf, als er in der dritten Liga unter den Ex-Trainern Ingo Stary und Ralf Heinemann Einsatzzeiten bekam.

Dementsprechend groß war Hinzpeters Motivation vor der Saison als Trainer Andy Palm das Zepter beim heimischen Branchenführer übernahm und gleich zu Beginn der Oberliga-Saison deutlich machte, dass er dem Nachwuchs eine Chance geben wolle. Doch während die Johannes Degenhardt, Nick Surowka, Nic Preuß und Co. sich immer mehr in den Fokus spielten, erlebt Max Hinzpeter eine schwierige Spielzeit, die von vielen Verletzungen geprägt ist. Doch damit nicht genug: Möglicherweise führen die vielen körperlichen Frakturen dazu, dass das Kreisläufer-Talent demnächst länger ausfallen könnte.

Operation hätte nachhaltige Folgen

„Ich hatte allein in dieser Saison zwei Bänderrisse. Einmal rechts und einmal links. Im linken Sprunggelenk ist es so, dass ich dort schon drei oder vier Bänderrisse insgesamt hatte. Aufgrund der Bänderrisse sind mein unteres und oberes Außenband nicht mehr zusammengewachsen. Sie existieren in dem Sinne also nicht mehr. Und dadurch ist mein Sprunggelenk so instabil geworden, das jetzt noch aussteht, ob ich auch noch einen Knorpelschaden in dem Fuß habe oder nicht“, erklärt Hinzpeter, der unter den Folgen leidet.

„Seit Anfang des Jahres habe ich immer mehr Probleme im Fuß gehabt. Das heißt vor allem Schmerzen bei bestimmten Bewegungen. Das habe ich im Training und im Spiel gespürt.“ Aus diesem Grund hat sich der Mendener untersuchen lassen. Der Mannschaftsarzt der Wölfe hat Hinzpeter nach Volmarstein überwiesen, weil es dort eine Fußambulanz gibt. Zusätzlich wird sich der junge Sportler noch eine zweite Meinung einholen, um sich darüber im Klaren zu sein, ob er operiert werden muss oder nicht. Für Hinzpeter hätte eine OP nachhaltige Folgen. Danach würde er mindestens sechs Monate ausfallen. „Danach müsste man schauen, ob es wieder funktioniert, aber ich bin da noch guter Dinge“, gibt sich Hinzpeter kämpferisch.

Falls es zu einer OP kommen würde, steht auch vor seiner handballerischen Zukunft ein großes Fragzeichen. Laut Hinzpeter komme es darauf an, wie gut der Heilungsprozess nach einer potenziellen Operation vorlaufen würde, ob und wie schnell er auf das Parkett zurückkehren könne. Auch wenn es für einen aufstrebenden Sportler sicherlich bessere Nachrichten gibt, ist für Max Hinzpeter aufgeben keine Option. „Aktuell habe ich mich so ein bisschen damit abgefunden. Ich kann an der Situation auch nicht viel ändern. Wenn ich den Verlauf beeinflussen könnte, wäre das sicherlich anders. So kann ich das irgendwie akzeptieren.“

Eine holprige Saison

Der Blick auf die aktuelle Saison stößt Max Hinzpeter aber dann trotzdem bitter auf. Bereits vor dem ersten Saisonspiel hat er sich den ersten Bänderriss zugezogen. Vor dem Hinspiel gegen die HVE Villigst-Ergste wurde dann der zweite Bänderriss diagnostiziert. „Es ist eine holprige Spielzeit für mich, weil ich immer wieder zurückgeworfen wurde.“

Auch auf rein sportlicher Ebene ist die Verletzungsmisere für Max Hinzpeter doppelt bitter. Bei den Wölfen gilt er aktuell hinter Routinier Rafael Dudczak als zweiter Kreisläufer. Dieser hat bereits bekanntgegeben, dass er nach der Saison zurücktritt. Für Hinzpeter wäre es die Möglichkeit diesen Stammplatz zu übernehmen. Doch damit will sich das SG-Talent derzeit nicht beschäftigen. „Ich habe mir da noch keine großartigen Gedanken zu gemacht. Bis zur kommenden Saison ist ja noch ein bisschen Zeit. Aber klar, wäre es natürlich besser, wenn ich jetzt spielen und mich auf die Spielzeit einstellen und vorbereiten könnte“, ist für Hinzpeter klar, dass es kaum einen ungünstigeren Zeitpunkt für einen langen Ausfall geben könnte.

Trotzdem beim Training vor Ort

Obwohl Max Hinzpeter derzeit nicht aktiv mitwirken kann, ist er nach wie vor bei jedem Wölfe-Training vor Ort und unterstützt Trainer Andy Palm und seine Teamkollegen, so gut es geht. Die Mannschaft hat bereits deutlich gemacht, dass sie ihrem Teamkollegen auch in dieser schwierigen Situation den Rücken stärkt.

Diese Unterstützung kann er gut gebrauchen, denn bei Hinzpeter nimmt der Handballsport eine zentrale Rolle in seinem Leben ein. „Wenn man sein Leben lang in der Halle ist, ist es klar, wie wichtig mir dieser Sport ist“, stellt Hinzpeter klar. Trotzdem bleibt er positiv. „Verletzungen gehören bei uns dazu. Und ich habe ja bei Tim Brand der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, gesehen, wie man sich zurückkämpfen kann.“