Bösperde. Matthias Rosteius gibt bei den Landesliga-Handballern der DJK Bösperde sein Comeback. Dafür hat er gute Gründe.
Eigentlich läuft die aktuelle Landesliga-Saison für die Handballer der DJK Bösperde ganz nach den Vorstellungen des Dorfvereins. Denn die DJK hat auf dem zweiten Tabellenplatz überwintert. Und da SpitzenreiterVfS Warstein zuletzt die erste Saisonniederlage einstecken musste, sind es nur noch zwei Minuspunkte, die das Team vonTrainer Hendrik Ernst von der Tabellenführung trennt. Doch vor der Winterpause gab es bei der DJK zwei Schockmomente. Sowohl Jannis Butzek als auch Phillipp Mähl haben sich das Kreuzband gerissen und fallen für den Rest der Saison aus. Personalien, die dem heimischen Landesligisten weh tun. Doch die DJK Bösperde steckt nicht auf und macht aus ihrer Not eine Tugend. Und so holte sie Matthias Rosteius aus seinem sportlichen Ruhestand zurück, um den Rückraum adäquat zu besetzen. Im Gespräch mit der Westfalenpost äußerte sich Rosteius zu seinem Comeback und wie es dazu gekommen ist.
„Ich hatte mir bereits in der Hinrunde zwei oder drei Spiele angeschaut. Ich habe auch gesehen, wie sich Jannis Butzek am Knie verletzt hat. Ein paar Wochen später hat sich dann auch Phillipp Mähl das Knie kaputt gemacht. Kurz darauf kam dann von Hendrik Ernst der Anruf. Er hatte mir dann geschildert, des es schwer ist, den Ausfall dieser Leistungsträger zu kompensieren. Er fragte mich, ob ich der DJK Bösperde aus der Klemme helfen könnte. Mir war relativ schnell klar, dass ich die Mannschaft auch nicht hängen lasse“, schildert Rosteius, wie sein Comeback zustande kam.
Den Handballsport vermisst
Nach der vergangenen Saison hatte der 33-Jährige im Sommer seine Laufbahn für beendet erklärt. Der angehende Lehrer wollte mehr Zeit für seine Ehefrau, die aktuell schwanger ist, und sein Referendariat haben. Er leugnet aber auch nicht, dass es ihm der aktive Handballsport in den vergangenen Monaten gefehlt hatte. Bereits im Dezember war er beim Abschlusstraining vor der kurzen Winterpause. Dort wurde er von seinen Teamkollegen herzlich aufgenommen. „Das ist auch der Grund, warum ich nicht nein sagen konnte. Denn ich verstehe mich mit allen im Verein sehr gut. Ich bin zwar erst seit 2019 da, aber die Menschen in Bösperde sind mir doch echt ans Herz gewachsen.“ Dass er nicht sofort wieder bei 100 Prozent sein kann, ist für ihn und seine Mannschaft klar. Doch für ihn es ist ein gutes Gefühl wieder auf dem Parkett zu stehen. Allerdings habe er noch Luft nach oben – vor allem, was den Fitnesszustand angeht.
Die bisherige Saison der DJK Bösperde hat er mit Interesse verfolgt. Und er freut sich über die Entwicklung in der Mannschaft. „Die Mannschaft hat sich im Vergleich zur vorherigen Saison noch einmal gesteigert. Natürlich sind die Ausfälle nicht so einfach zu kompensieren. Aber ich denke doch, dass wir die Möglichkeiten und die Qualitäten im Kader haben, um das auffangen zu können. Ich erwarte von uns, dass wir weiter mit dieser Konsequenz in die Spiele gehen und unsere Stärken durchbringen. Ob es am Ende für ganz oben reicht, muss man sehen.“
Klar definierte Ziele mit der DJK Bösperde
Matthias Rosteius soll bei der DJK Bösperde die Position in der Rückraum Mitte einnehmen. Dort hat er auch früher im Ernst-Team gespielt. Eigentlich ist er aber ein gelernter Linksaußen. „Mit der Mittelposition kann ich mich anfreunden. Ich bin jetzt nicht der große Shooter. Ich denke aber, dass ich durch meine langjährige Erfahrung im Seniorenbereich Ruhe in die Mannschaft bringen kann. Auch wenn ich mal selbst nicht spiele, kann ich sicherlich auch von außen miteinwirken und meinen Mitspielern Tipps geben. Die Ruhe ist gut, um auch in hektischen Phasen eines Spiels nicht den Überblick zu verlieren“, findet der Routinier.
Für den Rest der Saison sind die Ziele von Matthias Rosteius klar definiert. „Als Team möchte ich einfach so viele Punkte wie möglich sammeln und unser Potenzial auf die Platte bringen. Dann ergeben sich gute Spiele und Siege von ganz alleine. Ich persönlich möchte so viel Spaß wie möglich am Handball haben. Wir haben super Jungs in unserem Team und ich möchte mit ihnen eine gute Zeit verbringen“, sagt Rosteius. Zunächst soll das Comeback nur bis zum Ende der Saison laufen. Ob Rosteius danach noch weiter macht, steht noch nicht sicher fest. „Erst einmal wurde ich für die Rückrunde zurückgeholt. Danach muss ich schauen, ob ich den zeitlichen Aufwand stemmen kann. Bald ist ja auch unser Kind auf der Welt, deshalb habe ich noch nicht so weit gedacht.“