Bösperde. Trainer Hendrik Ernst verlängert bei den Landesliga-Handballern Dafür hat er gute Gründe. Das sagt er über die Entwicklung seiner Mannschaft.

Pünktlich zum Jahresausklang haben die Landesliga-Handballer der DJK Bösperde eine wichtige Personalie geklärt. Der Dorfverein gab bekannt, dass er mit seinem Cheftrainer Hendrik Ernst auch in die Saison 2023/2024 gehen wird – unabhängig davon, in welcher Liga das Team dann aktiv sein wird. Im Gespräch mit der WP-Sportredaktion blickt der Coach auf die vergangenen dreieinhalb Jahre zurück, schaut auf die erfolgreiche Hinserie und wagt einen Blick in die Zukunft.

Herr Ernst, Sie haben sich dazu entschieden, Ihren Vertrag bei der DJK Bösperde zu verlängern. Was sind die Gründe dafür?

Hendrik Ernst: Vor allem die Beständigkeit und die Kontinuität. Als ich das Team übernommen habe, hat es mit einem Tor gegen Ibbenbüren den Klassenerhalt sichern können. Ab da haben wir mehrere Corona-Jahre hinter uns gebracht und nur eine Saison zu Ende gespielt. Man muss aber dazu sagen, dass wir immer einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben. Das war nicht nur der Verein, der weiter gewachsen ist, sondern auch die ganzen Spieler um uns herum. Die Entscheidung wurde mir auch einfach gemacht. Denn durch meinen Co-Trainer Hendrik Springer habe ich einen Partner, der das Parade-Beispiel für unseren Weg ist. Er hält mir enorm den Rücken frei und macht sehr viel für den Verein und für die Mannschaft. Durch seine Hilfe kann ich mich auf viele wesentliche Dinge konzentrieren. Wir haben in den vergangenen Jahren nicht geschlafen. Mit Zugängen wie Chris Spielmann und Phillipp Mähl haben wir einen großen Zuwachs erhalten. Wir sind definitiv noch lange nicht fertig.

Sie sind seit 2019 Cheftrainer in Bösperde. Wie blicken Sie auf die vergangenen dreieinhalb Jahre zurück?

Es ist vor allem die Eigenständigkeit, die die Spieler auch auszeichnet. Die Jungs haben einfach Bock auf Handball. Sie wollen immer mehr machen. Ich muss manchmal im Training grinsen. Denn ich stecke meiner Mannschaft hohe Ziele – und sie hat die Gier diese Ziele immer noch ein Stück weiter nach oben zu korrigieren. Die Jungs haben eine super Eigendisziplin, das hat man während der Corona-Pandemie deutlich gesehen. Wenn man dann merkt, dass sich der Kader qualitativ immer weiter nach oben schaukelt, dann will jeder dabei sein. Wir haben ein sehr starkes Mannschaftsgefüge. Und das spürt auch jeder direkt. Vor allem die Gier hat uns zu dem gemacht, wo wir jetzt stehen.

Schauen wir auf die Gegenwart. Sie stehen derzeit mit der DJK in der Landesliga auf dem zweiten Platz. Sie haben lediglich gegen die SG Menden Sauerland II und den VfS Warstein verloren. Wie fällt ihr Zwischenfazit aus?

Stand heute ist es so, dass die Plätze sieben, acht, neun und zehn absteigen und Rang sechs in die Abstiegsrelegation muss. Deshalb ist das hier kein Kindergeburtstag, auf dem wir uns befinden. Jeder Punkt zählt. Wir sind gut gestartet. Gegen den Verbandsliga-Absteiger Schwerte haben wir zwei wichtige Punkte geholt. Gegen die SG Menden Sauerland II hat von A bis Z alles gefehlt. Dieses Spiel haben wir inhaltlich nicht nur verbal sondern auch trainingsmäßig aufgearbeitet. Dadurch sind wir variabler und konsequenter geworden. Es ist schon so, dass jeder seine Aufgaben innerhalb der Mannschaft kennt. Wir haben eine fast perfekte Hinrunde gespielt. Wir wussten, dass die letzten drei Spiele des Jahres gegen den ASC 09 Dortmund, gegen den TV Brechten und gegen den VfS Warstein absolute Hammer-Spiele werden. Zwei davon haben wir gewonnen. In Warstein haben wir mit etwas Pech verloren. Wobei ich auch sagen muss, dass Warstein verdient gewonnen hat. Und somit kann ich sehr zufrieden sein, dass wir nach der Hinrunde auf Platz zwei stehen.

Was läuft aus handballerischer Sicht gut und woran müssen Sie noch arbeiten?

Taktische Maßnahmen, die wir als Trainerteam an unserer Spieler weitergeben, werden sehr gut umgemünzt. Es wird aber auch gezielt nachgefragt, sodass Befehle nicht einfach stumm hingenommen werden. Dadurch haben wir einen ständigen Verbesserungsprozess geschaffen. Bei uns gibt es keine Einzelspieler, hier kämpft in der Abwehr jeder für jeden. Es macht großen Spaß mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Und dass hin und wieder Fehler passieren ist doch ganz normal.

Es wurde vor Kurzem bekanntgegeben, dass der Kader auch in der kommenden Saison zu großen Teilen zusammenbleibt. Wie wichtig ist das für Sie als Trainer – auch vor dem Hintergrund, dass Sie jetzt Ihren Vertrag verlängert haben?

Das ist immer wichtig. Die Jungs werden ja auch immer ein Jahr älter, was in manchen Fällen auch gar nicht mal so schlecht ist. Zudem bringt uns das Kontinuität, sodass wir nicht ständig neue Impulse setzen müssen.

Wenn wir auf die Tabelle schauen. Sie stehen auf dem zweiten Platz. Was ist in dieser Saison noch für die DJK Bösperde drin?

Das müssen wir sehen. Drin ist alles. Wir können gegen jede Mannschaft gewinnen. Wir hatten aber auch in vielen Spielen den Matchwinner Phillipp Mähl. Der wird ja aufgrund seines Kreuzbandrisses in der Rückrunde nicht zur Verfügung stehen. Diese Rolle muss jetzt wer anderes übernehmen. Da müssen wir schauen, wie wir diesen Ausfall kompensieren. Deshalb bleibt weiterhin die Marschroute, dass wir weiterhin die wichtigen Punkte holen, um uns gegen den Abstieg zu retten. Das sind nicht mehr viele, aber die will ich erst einmal holen.