Warstein/Bösperde. Die Landesliga-Handballer kassieren beim Spitzenreiter VfS Warstein eine 28:30 (12:17)-Niederlage. Damit bleiben sie auf dem zweiten Platz.

Als Tabellenführer zu überwintern, bleibt für die Landesliga-Handballer derDJK Bösperdeein Wunschtraum. Sie mussten sich nämlich im Spitzenspiel beim weiterhin verlustpunktfreien Aufsteiger VfS Warstein mit 28:30 (12:17) beugen und schlüpfen also mit vier Zählern Rückstand in die Verfolgerrolle.

Schwache erste Halbzeit der DJK Bösperde

Ausschlaggebend für die Niederlage war nicht etwa die Umstellung auf den harzfreien Ball. Das bekamen die Schützlinge von Chefcoach Hendrik Ernst nämlich recht gut hin. Vielmehr offenbarte die zuletzt so stabile Abwehr ungewohnte Schwächen, verschob nicht schnell genug und ermöglichte so dem individuell starken Warsteiner Rückraum um die Goalgetter Schmidt und Schröder, dem flinken Krischer und dem nervenstarken Linksaußen Hoeck immer wieder freie Würfe und ließen ihre verzweifelnden Torhüter mehr oder weniger im Stich.

Die Startphase verlief unter dem Jubel der rund 100 mitgereisten Fans, die teilweise mehr Lärm machten als der Warsteiner Anhang, durchaus vielversprechend. Nach zehn Minuten gelang die erste Führung zum 6:5, nachdem Warsteins Jonas Schmidt nach Foul an Rene Tillmann die Rote Karte gesehen hatte. Doch Warstein konterte mit einem Dreierpack und nutzte seine Zweikampfstärke, um sich über 13:9 (24.) bis auf 17:11 abzusetzen, ehe den auffällige Linkshänder Antonio den Cabaca den Pausenstand besorgte.

Spannende Schlussphase

Henrik Ernst nutzte die Kabinenansprache, um an die eigene Stärke der Defensivarbeit zu erinnern. Doch mit der Umsetzung haperte es zunächst. Über 23:16 schien der VfS einem sicheren Sieg entgegenzustreben, obwohl auch Max Rüther nach Gesichtstreffer Richtung Alexander Wergen Rot gesehen hatte. So lagen die Warsteiner nach 45 Minuten noch mit 28:23 vorne.

Plötzlich bekamen die Bösperder die zweite Luft, trafen viermal in Serie und hatten den Ausgleich vor Augen, aber de Cabaca scheiterte erstmals vom Siebenmeterpunkt. In der 55. Minute machte er es besser und verkürzte auf 28:29 Es folgte eine nervenaufreibende Schlussphase, in der hüben wie drüben Chancen ausgelassen wurden. Gleich viermal hatte die DJK das 29:29 vor Augen, fand aber einfach nicht den Weg ins Netz. So war es schließlich Schröder, der die zweite Saisonniederlage der DJK besiegelte. Trotzdem wurden die Bösperder von ihrem Anhang umjubelt und gefeiert, hatten sie doch dem Spitzenreiter einen tollen Fight geliefert, obwohl ja neben Jannis Butzek auch Phillipp Mähl verletzt ausgefallen war.

DJK-Co-Trainer Henrik zieht differenziertes Fazit

Henrik Springer, Co-Trainer der DJK Bösperde zog eine differenziertes Fazit. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so gespielt, wie wir wollten. Da haben wir in der Defensive nicht gut gestanden, die Abwehr aber ist die ganze Saison Trumpf bei uns. Von hinten heraus haben wir uns nichts erarbeitet, weil wir kaum Zweikämpfe gewonnen haben, kaum einen Abpraller gekriegt. In den ersten 40 Minuten haben wir nicht gut gedeckt und waren weit hinter unseren Ansprüchen. Die letzten 20 Minuten haben wir gut bestritten, da haben wir im guten Verbund gedeckt und gezeigt, was wir das ganz Spiel lang zeigen wollten. Ich bin mir sicher: Hätten wir so über die gesamte Distanz gespielt, wären wir hier mit zwei Punkten raus gegangen.“